Soziologischer Standpunkt: «Der Wohnwagen: Mehr als ein geliebtes oder verachtetes Mobil»

Für die einen der Inbegriff von Freiheit, für andere ein einengendes Gefährt: Der Wohnwagen. Insbesondere während der Pandemie erlebte er einen Boom – und kaum jemand bleibt ihm gegenüber gleichgültig. Doch was sagt das rollende Zuhause eigentlich über unsere Gesellschaft aus?

Die Kolumne erscheint alle zwei Wochen in der Luzerner Zeitung. (Bild: unsplash.com/@andrekaimk)

Ob als Ferienmobil, Notunterkunft oder Ausdruck alternativer Lebensformen – der Wohnwagen hat viele Gesichter. In der Kolumne «Soziologischer Standpunkt» zeigt Prof. Dr. Nadine Arnold, wie ein analytischer Blick auf das mobile Heim Einblicke in gesellschaftliche Entwicklungen zulässt. So verknüpfen die Soziologen Beilharz und Supski den Wohnwagen eng mit dem fordistischen Versprechen von Mobilität, Freizeit und Konsum. Gleichzeitig ist er auch ein Ort der Gegensätze: Das Ferienmobil verkörpert Freiheit und Geborgenheit, aber ebenso Provisorium und Prekarität. Auch traditionelle Rollenbilder sind im und rund um den Wohnwagen zu finden, so fährt der Mann und die Frau kümmert sich um das Heim. Der Wohnwagen ist mehr als nur ein Urlaubsgefährt – er nimmt verschiedenste Funktionen ein und stellt einen Spiegel unserer Gesellschaft dar. Was ein analytischer Blick auf das rollende Zuhause über uns verrät: Die Kolumne zeigts auf. Zur Kolumne!