Projekte
Die Dachorganisation der Schweizer Hochschulen, swissuniversities, verwaltet seit mehreren Jahren Programme im Bereich Chancengleichheit und Diversität. Mittels Projekten und Kooperationen wird eine strukturelle Verankerung aller Dimensionen der Chancengerechtigkeit und der Diversität an Hochschulen angestrebt.
Die Universität Luzern beteiligt sich an mehreren Projekten des aktuellen Bundesprogramms "Diversität, Inklusion und Chancengerechtigkeit in der Hochschulentwicklung (2021–2024)" von swissuniversities:
- Sexual Harassment Awareness Day (Leading House Universität Luzern)
- Deutsche Version: Kampagne der Schweizer Hochschulen gegen sexuelle Belästigung
- Version française: Campagne de lutte contre le harcèlement sexuel dans les hautes écoles suisses
- Gender Health and Medicine (GeHeMed) (Leading House Universität Luzern)
- Uni4Refugees Broadening Diversity in Higher Education Institutions (Leading House Universität Zürich/Université de Genève)
- Better Science (Leading House Universität Bern)
- High Potential University Leaders Identity & Skills Training (H.I.T.) (Leading House Universität Zürich)
- Selektivität auf Grund der sozialen Herkunft an Universitäten (Leading House Universität Freiburg)
Sexuelle Belästigung und Sexismus sind gesellschaftliche Probleme, die auch vor den Schweizer Hochschulen nicht Halt machen. Im Gegenteil: Die prekären Anstellungsbedingungen vieler Forschender, eine hohe Arbeitslast, hierarchische Strukturen sowie wenig Diversität in gewissen Fachbereichen und Departementen stellen vier von mehreren Risikofaktoren für grenzverletzendes Verhalten dar.
Im Rahmen des Projekts «P-7: Diversität, Inklusion und Chancengerechtigkeit in der Hochschulentwicklung» von swissuniversities entwickelt die Universität Luzern als Leading House in Zusammenarbeit mit den Diversity-Verantwortlichen der Schweizer Hochschulen eine crossmediale Präventions- und Sensibilisierungskampagne für den ersten Sexual Harassment Awareness Day am 23. März 2023. Alle Schweizer Hochschulen sowie alle hochschulnahen Organisationen und Akteur*innen sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. An diesem Tag werden online und an den Schweizer Hochschulen Events und Aktionen zum Thema stattfinden. Begleitet werden diese Veranstaltungen von einer Informationskampagne auf Social Media, die auch in den Räumlichkeiten der Hochschulen sichtbar sein wird.
Vorbereitungs- und Weiterbildungstagung 2022
Am 14. Juni 2022 hat das Projektteam im KKL Luzern die einzelnen Teile der Kampagne und die vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten den Mitarbeitenden der Schweizer Hochschulen, die im Bereich Chancengleichheit tätig sind, mit der Umsetzung von Massnahmen gegen sexuelle Belästigung beauftragt sind und/oder die Teilnahme ihrer Hochschule am Sexual Harassment Awareness Day organisieren werden, präsentiert.
Begleitet wurde der Anlass von mehreren spannenden Vorträgen:
- Prof. Dr. Regina Aebi-Müller, Universität Luzern: «Spezifische Regelungen zur sexuellen Belästigung an Hochschulen: Chancen und Risiken»
- Prof. Dr. iur. utr. Brigitte Tag, MLaw Sina Staudinger, Universität Zürich: «Mitarbeitende der Chancengleichheit im Fokus: Wie schütze ich mich? Und was, wenn ich dennoch persönlich angefeindet werde?»
- Dr. Klea Faniko, Université de Genève: «Warum braucht es Massnahmen? Sexismus an den Schweizer Hochschulen»
- Natalie Lerch-Pieper, Paul Scherrer Institut: «Durch Schulung ein respektvolles und inklusives Arbeitsklima fördern»
- Dr. Astrid Rimbach, Co-Präsidentin: «Das Netzwerk Gesundheitsfördernde Hochschulen Schweiz»
Wie können wir an der Kampagne teilnehmen?
Interessierte Schweizer Hochschulen, hochschulnahen Organisationen sowie weitere interessierte Akteur*innen in der Schweizer Hochschullandschaft sind herzlich eingeladen, sich bei der Projektleiterin, Simona Materni, zu melden und Zugang zu den Kampagnen-Unterlagen anzufordern. Dazu gehören u.a. Inputs zur Vorbereitung von Events und Aktionen sowie wichtige Hinweise zur internen Kommunikation.
Engagierte Einzelpersonen und Gruppen mit klarem Bezug zu einer einzelnen Schweizer Hochschule informieren sich am besten bei der Fachstelle für Gender und Diversity an ihrer jeweiligen Hochschule über die geplante Teilnahme am Sexual Harassment Awareness Day vom 23. März 2023.
Kontakt:
Simona Materni, simona.materni @ unilu.ch
Pia Ammann, pia.ammann @ unilu.ch
Partnerinstitutionen:
- Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
- Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
- Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Pädagogische Hochschule Bern
- Universität Bern
- Universität Freiburg
- Universität Genf
- Universität Neuenburg
- Universität St. Gallen
- Universität Zürich
Diversität, Chancengerechtigkeit und Inklusion sollen integrale Bestandteile des Curriculums des Joint Medical Master Programms der Universitäten Zürich und Luzern sowie der Gesundheitswissenschaften an der Universität Luzern werden. In diesem Projekt werden die Themengebiete (=Teilprojekte) Gender-Medizin (Diversität) und „Interprofessionalität“ (Inklusion) als Wahlpflichtmodule erarbeitet, mit den Fachbereichen Medizin und Gesundheitswissenschaften verknüpft und implementiert. Dabei werden Diversität und Inklusion nicht nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch und projektmethodisch umgesetzt. Durch die Integration in das Medizinstudium und in den für das Herbstsemester 2021 neu geplanten Bachelor of Science (Bsc) in Gesundheitswissenschaften ist die Nachhaltigkeit des Projekts sichergestellt. Die Wirksamkeit wird mittels eines Indikatoren-Sets evaluiert. Das Teilprojekt «Gender-Medizin» soll die Studierenden befähigen, Chancengerechtigkeit und Typologien mit Auswirkungen auf die medizinische Behandlung zu erkennen und zu hinterfragen. Sie sollen lernen, «Gender-Medizin» in der Forschung und der klinischen Tätigkeit umzusetzen, entsprechende Ziele zu formulieren und zu messen. Somit werden sie befähigt und Diagnostik und Therapie so anzuwenden, dass sie Diversität substantiell in die Medizin integrieren können. Das Themengebiet „Interprofessionalität“ soll die Studierenden mit verschiedenen Professionen wie den Gesundheitswissenschaften im Gesundheitssystem bekannt machen und sie befähigen, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und partizipativ Ziele für eine Behandlung festzulegen. Die Inklusion schliesst dabei auch die Patientenperspektive ein. Beide Themenfelder haben einen starken Transferbezug, zum einen zwischen den Fachbereichen «Medizin» und «Gesundheitswissenschaften» und zum anderen zwischen den klinischen Partnerinstitutionen, welche alle Bereiche der Medizin (ambulant, stationär, öffentlich, privat, akut, rehabilitativ, somatisch, psychiatrisch) abbilden können.