Station 5

Weinmarkt in Luzern (Bild: Laila Bosco)
Jakob Schmidlin, hingerichtet 1747 (Quelle: Sondersammlung ZHB Luzern)

Ketzerei im Luzern des 18. Jahrhunderts

Der Fisch- oder Weinmarkt in der Stadt Luzern diente dem Lebensmittelhandel und öffentlichen Versam­m­lungen unter freiem Himmel. Im südwestlichen Teil waren ein Gerichtsplatz mit einem Pranger und einer Lasterbank ein­gerichtet, die beide Mitte des 19. Jahrhunderts entfernt wurden.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde hier das letzte Todesurteil in einem Ketzerprozess verlesen.
Zum Tode verurteilt im Jahr 1747 war ein Mann als sogenannter "Irrgläubiger", weil er Sympathien hatte zum Pietis­mus, einer Reformbewegung des Protestantismus, und weil er gemeinsam mit Gleichgesinnten die Bibel und andere religiöse Schriften las.

Das tragische Geschehen verdeutlicht auf eindrückliche Weise die Wissenschaftsfeindlichkeit (hier das Verbot eigenständigen Bibellesens) und die religiöse Ausgrenzung im Luzern des 18. Jahr­hun­derts.

Näheres dazu erfahren Sie im Audiobeitrag oder im vollständigen Text "Ketzerei im Luzern des 18. Jahrhunderts".