Luzerner Fachtagung zu Palliative Care
2. Luzerner Fachtagung Palliative Care: Interprofessionelles Zusammenspiel in der Palliativversorgung – Grenzen überschreiten
Datum: Donnerstag, 6. Juni 2024 l 14 – 19 Uhr mit anschliessendem Netzwerk-Apéro
Veranstaltungsort: Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Luzern
Von Ethik über evidenzbasierte Medizin, bis hin zu Spiritualität und interpersonelle Interaktion. Im Zentrum der zweiten Fachtagung steht die Gestaltung von Grenzzonen aus multiprofessioneller Sicht. Die Fachtagung soll zudem zur interkantonalen und interkommunalen Vernetzung der Akteurinnen und Akteure anregen.
Mit einem Keynote Referat, einer Auswahl von vier Workshops und einer Paneldiskussion werden diverse Themen zu «Übergänge in Palliative Care» behandelt, unter anderem ethische Spannungsfelder im Grenzbereich zwischen kurativer und palliativer Behandlung, spirituelle Bedürfnisse und Kommunikation und Begleitung von Angehörigen. Die Teilnehmenden können eigene Schwerpunkte setzen und sich in zwei ausgewählten Handlungsfelder bzw. Kernthemen der Palliative Care fachlich vertiefen sowie ihre eigenen Erfahrungen und Fragen einbringen.
Diese Fachtagung soll die regionale Vernetzung zu Palliative Care fördern und den Teilnehmenden Gelegenheit zum Netzwerken und Erfahrungsaustausch bieten.
Die Organisation dieser Tagung ist eine Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Luzern Soziale Arbeit, der Universität Luzern und XUND in Kooperation mit Palliativ Luzern.
Dr. phil. Anne Marie Schumacher
Universität Luzern
Prof. Dr. Karin Stadelmann
Hochschule Luzern Soziale Arbeit
Sibylle Bracher
XUND Bildungszentrum Gesundheit Zentralschweiz
Patrizia Kalbermatten
Palliativ Luzern
Ab 13.00 Uhr | Anmeldung | im Foyer |
14.00 Uhr | Begrüssung | Hörsaal |
14.10 Uhr | Kurzereferat - Grenzen Überschreiten: Erfahrungen und Möglichkeiten Sylvia Schaller-Bass (Zentrumsleiterin Betagtenzentrum Lindenrain) & Nadia Arioli (Pflegedienstleistung Lindenrain) | Hörsaal |
14.30 Uhr | Workshoprunde 1: Auswahl von 4 Workshops | |
15.30 Uhr | Pause | Foyer |
16.00 Uhr | Workshoprunde 2: Auswahl von 4 Workshops | |
17.15 Uhr | Paneldiskussion Moderation: Prof. Dr. Karin Stadelmann, HSLU Soziale Arbeit | Hörsaal |
17.45 Uhr | ’So you worked in teams? Show me your scars!’ Chancen und Herausforderungen der Multiprofessionalität in der Palliative Care. Prof. Dr. med. Gian Domenico Borasio (Hybrid-Modus) | Hörsaal |
18.45 Uhr | Abschluss und Schlusswort | Hörsaal |
19.00 Uhr | Netzwerk-Apéro | Innenhof |
«’So you worked in teams? Show me your scars!’ Chancen und Herausforderungen der Multiprofessionalität in der Palliative Care».
Prof. Dr. med. Gian Domenico Borasio
Professor Dr. med. Gian Domenico Borasio ist Neurologe und Palliativmediziner. Sein Interesse für die Palliativmedizin entstand Anfang der 1990er Jahre über die Betreuung von Patienten mit der tödlichen Lähmungserkrankung „Amyotrophe Lateralsklerose“ (ALS). Er war Mitbegründer des Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin am Klinikum der LMU München sowie Ordinarius für Palliativmedizin an der LMU von 2006-2011 und am Universitätsspital Lausanne von 2011-2023. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass heute die Palliative Care verpflichtender Bestandteil der Ausbildung aller Medizinstudierenden in Deutschland und der Schweiz ist.
Prof. Borasio hat während seiner Tätigkeit an den Universitäten München und Lausanne ein interdisziplinäres Netzwerk an Palliative Care-Professuren geschaffen, das alle Bereiche der physischen, psychosozialen und spirituellen Begleitung der Patienten und ihrer Familie in die Lehre und Forschung integriert. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen: Lebenssinn, Spiritualität und Lebensqualität in der Palliative Care, Patientenverfügungen und Autonomie am Lebensende, Palliativmedizin bei neurologischen Erkrankungen, Versorgungsforschung in der Palliative Care und Kinderpalliativmedizin. Er hat über 400 wissenschaftliche Publikationen und 18 Bücher veröffentlicht, darunter die Bestseller „Über das Sterben“ und „Selbst bestimmt sterben“ (dtv).
Professor Borasio wird sein Referat in virtueller Form präsentieren. Trotz dieser Umstellung werden eine interaktive Teilnahme und eine sehr gute Verbindung zwischen dem Referenten und dem Publikum möglich sein. Die entsprechende Technik ist sichergestellt. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Verständnis.
Grenzen Überschreiten: Erfahrungen und Möglichkeiten
Sylvia Schaller-Bass (Zentrumsleiterin Betagtenzentrum Lindenrain) & Nadia Arioli (Pflegedienstleistung Lindenrain)
Das Betagtenzentrum Lindenrain in Triengen, ermöglicht einen spannenden Einblick rund um die Palliative Care im Langzeitbereich. Das Ziel bei der Pflege und Betreuung ist, dass die betroffenen Bewohner den Alltag so lange wie möglich selbstbestimmt führen können.
Die Lebensqualität steht im Zentrum. Interprofessionelle Zusammenarbeit sowohl im Lindenrain Team als auch mit anderen Institutionen, wie Spitäler oder Spitex, spielt dabei auch eine wichtige Rolle.
Grenzen spüren – Grenzen überschreiten gehören mit in den Pflegealltag des Betagtenzentrums Lindenrain und zum ganzheitlichen Ansatz. Gestützt darauf leben wir im Jahr 2024 folgendes Motto: Respektvolles Miteinander geprägt von Empathie ist unsere Mission und Passion.
An diesem Nachmittag sind vier Workshops mit unterschiedlichen Foki geplant. Teilnehmende haben die Möglichkeit, zwei dieser Workshops zu besuchen (Auswahl kann bei der Anmeldung angegeben werden).
Workshop 1: Spiritual Care gibt es nur im Team oder gar nicht
Workshopleitung: lic. theol. Karin Klemm
Spiritual Care erweist sich in der Haltung nicht in einzelnen Handlungen. Und lebt von der gegenseitigen Inspiration im Team, und von der Bereitschaft, sich mit Spiritualität zu beschäftigen.
Also sich zu erlauben nachzufragen: Was nährt dich? Wie heisst der Boden, der dich trägt? Zu dieser Erlaubnis gehört auch das suchende stotternde Antworten. Klischees und Formeln stören die Suchbewegung.
Im Workshop üben wir uns ein in den Respekt, den es braucht um über Spiritualität zu sprechen und wir üben uns ein, sich gegenseitig das tastende Suchen zu erlauben. Wenn wir es untereinander in den Betreuungsteams wagen, darüber zu sprechen, wird es von alleine einfacher für die Klient*innen und Patient*innen, uns zu erzählen, was sie nährt und trägt.
Workshop 2: Über die Schwelle treten: Vom 'Hausbesuch' zum Familienbesuch
Workshopleitung: Rosmarie Strahberger (Dipl. Pflegefachfrau FH, Pflegeexpertin HöFaII, MAS Palliative Care)
Wir beleuchten das Zuhause als Arbeitsplatz, den Moment der Intimität bei Türöffnung. Gemeinsam betreten wir die Welt der betroffenen Familie, diskutieren gelungene Erstkontakte und gute Bedingungen für die Entstehung von Vertrauen und tragfähigen Arbeitsbündnissen. In dieser Wohnung wird nicht nur gemeinsam gelitten, sondern auch nach Lösungen und Unterstützung gesucht. Wir fragen, welchen Einfluss es auf Betroffene hat, wenn die Palliative Care ins Haus kommt.
Workshop 3: Soziale Arbeit in der Palliative Care: Interprofessionelle Zusammenarbeit unter herausfordernden Rahmenbedingungen
Workshopleitung: Susanne Pauli, Sorgekultur und Sozialberatung, Spital Uster AG; Sorgekultur
Die Soziale Arbeit versteht sich als Akteurin, die Klientinnen und Klienten in heraufordernden Situationen begleitet und unterstützt. Gerade in der Begleitung am Lebensende nimmt sie z.B. bei der Nachsorgeplanung nach einem Spitalaufenthalt eine starke koordinative Funktion, aber auch vielfältige andere Unterstützungsfunktionen für die involvierten Berufsgruppen und Helfernetze wahr, welche sich ebenfalls um Klientinnen und Klienten am Lebensende kümmern. Welche Ziele verfolgt Sie bei der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen und wo liegen Herausforderungen und Grenzen. Dies und mehr soll im Workshop dargestellt und bearbeitet werden.
Workshop 4: "Ist das, was wir hier tun, gut für diese Patientin bzw. diesen Patienten?" – Ethische Fallbesprechung
Workshopleitung: Dr. med. Hannah Schmieg (M.A., Oberärztin Innere Medizin | Palliative Care | Medizinethik, Ethikberaterin im Gesundheitswesen (AEM), Luzerner Kantonsspital Luzern und wissenschaftliche Mitarbeiterin Stiftung Dialog Ethik Zürich)
Anhand eines Fallbeispiels aus der klinischen Praxis sollen Einblicke in ethisch relevante Themen der Palliative Care gewährt und gemeinsam diskutiert werden. Dabei werden ethische Prinzipien und die Herausforderungen, die sich im palliativmedizinischen Alltag durch ethische Dilemmata ergeben, gemeinsam erarbeitet.
Nana Amstad
Synodalrätin, Katholische Kirche im Kanton Luzern
Dr. iur. Lilian Bachmann
Synodalratspräsidentin Reformierte Kirche Kanton Luzern
Prof. Dorothee Guggisberg
Direktorin Departement Soziale Arbeit
Hochschule Luzern - Soziale Arbeit
Elsi Meier
Dipl. Pflegefachfrau, Präsidentin Palliativ Luzern; Verwaltungsrätin LUKS Gruppe
KD Dr. med. Beat Müller
Co-Chefarzt Onkologie, Luzerner Kantonsspital;
Studienleitung und Klinischer Dozent, CAS Palliative Care, Universität Luzern
Prof. Dr. Sara Rubinelli
Professorin für Gesundheitswissenschaften, Universität Luzern
Studienleitung CAS Palliative Care
Adrian Wyss
Bereichsleiter Weiterbildung & Entwicklung, XUND Bildungszentrum
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren und Aussteller, die die Luzerner Fachtagung Palliative Care tatkräftig unterstützen!
Sponsoren:
Katholische Kirche Stadt Luzern
Unterstützer:
Aussteller:
Posso - Hilfsmittel für Menschen mit besonderen Bedürfnissen
Home Instead - Ihre private Spitex nach Mass: Seniorenbetreuung von wenigen bis 24 Stunden
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung!
Die Anmeldezahl für die Workshops ist auf 30 Personen (pro Workshop) begrenzt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Einganges bearbeitet. Bitte melden Sie sich bald an, um einen Platz zu sichern.
Die Anmeldung wird am 31. Mai 2024 geschlossen.
Tagungsgebühr (inkl. Apèro) CHF 180
Ermässigte Tagungsgebühr (inkl. Apèro) CHF 120*
*Die ermässigte Tagungsgebühr ist für Ehrenamtliche, Studierende und Personen in Ausbildung. Für die Reduktion bitten wir Sie, eine Bescheinigung bei der Tagungsorganisation einzureichen.
Hier geht es direkt zur Anmeldung
Die Luzerner Fachtagung Palliative Care findet an der Hochschule Luzern - Soziale Arbeit in den Räumlichkeiten IQ Inseliquai 12B statt, vis à vis des Hauptgebäudes an der Werftestrasse 1.
Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit ist mit Bahn und Auto bestens erreichbar. Sie liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Luzern und von zahlreichen Parkmöglichkeiten am Ufer des Vierwaldstättersees.
Das Bahnhofparking P3 Universität liegt hinter der Universität Luzern und neben dem Berufsbildungszentrum Luzern.
Die Räumlichkeiten IQ an der Inseliquai 12B können vom Bahnhof sowie Bahnhofparking P3 über den Fussgängersteg erreicht werden.
Das gezeigte Hintergrundbild auf der Postkarte der Luzerner Fachtagung zu Palliative Care, zeigt eine Malerei die im Rahmen eines Workshops mit Urs Heinrich durchgeführt wurde. Das Team der Palliative Care des Luzerner Kantonsspitals malte im Atelier des Künstlers grossformatige Malereien, aus denen später Ausschnitte im Bettenhaus gezeigt wurden.
Die Workshops wiederum stammen aus dem Projekt «Kunst im Spital» das seit acht Jahren im LUKS wirkt.
Haben wir das gemacht?
Das ist eine Frage, die oft von Teilnehmern ausgesprochen wird, wenn sie die fertigen Kunstwerke sehen.
Seit Jahren ist der Künstler Urs Heinrich im Bereich Workshops und Performances unterwegs und gleichzeitig arbeitet er als Heiler. Diese Kombination von Fähigkeiten nutzt er, um gezielt ein Setting zu schaffen in dem es möglich ist, Werke von einer Kraft und Schönheit entstehen zu lassen, wie wir es hier sehen. Die Teilnehmer arbeiten intuitiv aus den Händen heraus, im Vertrauen, dass «Es» selber malt, ohne den Verstand übermässig einzusetzen. Die Hände malen zu lassen ist ein sehr eindrückliches Erlebnis, das in unserer rationalen Welt viel zu kurz kommt. Wenn die Teilnehmer der Workshops sich auf dieses Abenteuer einlassen, werden sie reich beschenkt und die Augen beginnen zu leuchten.
In diesen Momenten passiert Heilung. Eins sein mit der unmittelbaren Tätigkeit des Lebens.
Die Arbeit des Künstlers in den Workshops und die Tätigkeit in einem Palliative Care Team zeigen Parallelen auf. Vertrauen zu haben in den Fluss von Werden und Vergehen. Loslassen können, um neue Erfahrungen zu machen. Hingabe üben, um wieder in die Ganzheit der Schöpfung einzutreten. Zu realisieren, dass der jetzige Moment das wichtigste und einzige ist, auf das es im Leben ankommt.
Die grosse Freude und das lichtvolle Strahlen, dass Urs Heinrich durchdringt, ist die grösste Antriebsfeder seines Lebens. Wenn es uns gelingt, eine stille Freude in uns zu tragen und diese nach aussen zu strahlen, erleichtert das auch unseren Gang im letzten Abschnitt unseres Lebens ganz erheblich. Sei es als Begleiter oder als Mensch der Begleitet wird.
Tante Anni, sagte an ihrem 80. Geburtstag 10 Tage vor ihrem unerwarteten Tod dem Künstler am Stubentisch, als ob sie es geahnt hat.
«Sterben ist nicht schwer, wir kommen vom Licht und gehen ins Licht»
Lassen wir doch unser Licht im Leben erstrahlen, sei es im Pflegeberuf, als Künstler oder sonst wie.
Urs Heinrich
KUNST MACHT GLÜCKLICH
Die erste Luzerner Fachtagung Palliative Care machte mit ausgewählten Keynote-Speakers aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik eine erste Auslegeordnung zu den aktuellen Fragen im Hinblick auf «Handlungsfelder & Nahtstellen der Palliative Care» . Diese Fachtagung soll die regionale Vernetzung zu Palliative Care fördern und den Teilnehmenden Gelegenheit zum Netzwerken und Erfahrungsaustausch bieten.
In den Workshop-Sessions stand die Praxis im Zentrum. Die Teilnehmenden konnten eigene Schwerpunkte setzen und sich in ausgewählte Handlungsfelder bzw. Kernthemen der Palliative Care fachlich vertiefen sowie ihre eigenen Erfahrungen und Fragen einbringen.
Die Organisation dieser Tagung war eine Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Luzern Soziale Arbeit und der Universität Luzern in Kooperation mit Palliativ Luzern.