Luzerner Fachtagung zu Palliative Care
Die nächste Luzerner Fachtagung zu Palliative Care findet am Donnerstag, 6. Juni 2024 statt.
Die erste Luzerner Fachtagung zu Palliative Care fand am Donnerstag, 12. Mai 2022, 15 Uhr bis 19 Uhr statt. Vielen herzlichen Dank an allen Referenten*innen, Workshopleitenden, Sponsoren, Unterstützer, Beiratsmitglieder und, vor allem, an allen Teilnehmenden!
Thema der ersten Fachtagung: Handlungsfelder und Nahtstellen

Die erste Luzerner Fachtagung zu Palliative Care machte mit ausgewählten Keynote-Speakers aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik eine erste Auslegeordnung zu den aktuellen Fragen im Hinblick auf «Handlungsfelder & Nahtstellen der Palliative Care» . Diese Fachtagung soll die regionale Vernetzung zu Palliative Care fördern und den Teilnehmenden Gelegenheit zum Netzwerken und Erfahrungsaustausch bieten.
In den Workshop-Sessions stand die Praxis im Zentrum. Die Teilnehmenden konnten eigene Schwerpunkte setzen und sich in ausgewählte Handlungsfelder bzw. Kernthemen der Palliative Care fachlich vertiefen sowie ihre eigenen Erfahrungen und Fragen einbringen.
Die Organisation dieser Tagung ist eine Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Luzern Soziale Arbeit und der Universität Luzern in Kooperation mit Palliativ Luzern.



Dr. phil. Annemarie Schumacher
Programmleiterin CAS Palliative Care, Universität Luzern
M. A. Karin Stadelmann
Dozentin und Projektleiterin, Institut für Sozialpädagogik und Bildung (ISB), Hochschule Luzern - Soziale Arbeit
Ansprechperson für Kooperationspartner Palliativ Luzern:
Elsi Meier
Präsidentin Palliativ Luzern
Ab 14.30 Uhr | Anmeldung | im Foyer |
15 Uhr | Begrüssung | Hörsaal |
15.15 Uhr | Fachreferat: Nationale Perspektiven und politische Fragen zu Palliative Care Marina Carobbio Guschetti (Ständerätin und Präsidentin palliative ch) | Hörsaal |
15.40 Uhr | Fachreferat: Palliative Care in der Zentralschweiz KD Dr. med. Beat Müller, Leitender Arzt, Schwerpunktabteilung Palliative Care, Luzerner Kantonsspital; Vorstandsmitglied CAS Palliative Care, Universität Luzern | Hörsaal |
16 Uhr | Workshop Session 1 | |
16.45 Uhr | Pause | Foyer |
17.15 Uhr | Workshop Session 2 | |
18 Uhr | Paneldiskussion Moderation: Hannes Blatter, Geschäftsführer, Luzerner Forum für Sozialversicherungen und Soziale Sicherheit | Hörsaal |
18.45 Uhr | Schluss | |
19 Uhr | Netzwerk-Apéro | Innenhof |


Nationale Perspektiven und politische Fragen zu Palliative Care
Marina Carobbio Guschetti (Ständerätin und Präsidentin palliative ch)
Palliative Care in der Zentralschweiz
KD Dr. med. Beat Müller, Leitender Arzt, Schwerpunktabteilung Palliative Care, Luzerner Kantonsspital; Vorstandsmitglied CAS Palliative Care, Universität Luzern
Die palliativmedizinische Versorgungslandschaft hat sich in den letzten Jahren in der Zentralschweiz deutlich verbessert. Es bestehen heute mehrere stationäre spezialisierte Angebote und ein spezialisiertes mobiles Team für die Stadt und Agglomeration Luzern. Zusätzlich konnte die palliative Grundversorgung durch ein breit angelegtes Weiterbildungs- und Sensbilisierungsengagement gefördert werden. Die Zentralschweizer Kantone sowie auch die Fachverbände Palliativ Zentralschweiz bzw. der Verein Palliativ Luzern bemühen sich um weitere Ausbauschritte. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Anbietern zunehmende Bedeutung.
An diesem Nachmittag sind vier Workshops mit unterschiedlichen Foki geplant. Teilnehmende haben die Möglichkeit, zwei dieser Workshops zu besuchen.
Workshop 1: Die Rolle der Hausarztmedizin in der palliativen Begleitung
Workshopleitung: KD Dr. med. Christian Studer, Co-Leiter, Zentrum für Hausarztmedizin und Community Care der Universität Luzern
Im Aufbau des Betreuungsnetzes palliativer Patienten ist es wichtig, gut zu kommunizieren und Handlungsfelder zwischen allen Fachleuten festzulegen, sowohl ambulant als auch stationär. Die Hausarztmedizin versteht sich dabei als Dreh- und Angelpunkt des ambulanten Bereiches. – Anhand von Beispielen wird das jeweilige Betreuungskonzept kritisch beurteilt.
Workshop 2: Zusammenspiel der ambulanten und stationären Pflege Palliative Care
Workshopleitung: Caroline Kriemler, Brückendienst Spitex Luzern
ausgebucht
In naher Zukunft werden voraussichtlich mehr Menschen in der Schweiz mit Palliativversorgungsbedarf sterben, und die wachsende Nachfrage und Komplexität der Bedürfnisse dieser, auch aus unterschiedlichen Ethnien und kulturellen Hintergründen wird deutlich zunehmen. Entsprechend brauchen wir nachhaltige, sichere, integrierte und personenzentrierte Modelle und Ideen um die Nahtstellen zwischen den Übergängen ambulanter und stationärer Versorgungssettings (Spital, Hospiz, Pflegeheime und Spitex), im Sinne dieser und deren pflegenden Angehörigen bestmöglich zu gestalten.
In der Ideenwerkstatt fokussieren wir uns auf die drei Bereiche, welche die betroffenen Menschen und/oder deren Angehörige während der Übergänge in ein neues Versorgungsetting hauptsächlich betreffen, nämlich:
• die Entlassungsbereitschaft und -fähigkeit
• die Übergangsqualität und
• die Entlassungsbewältigung
Workshop 3: Die Aufgaben und die Rolle der Sozialen Arbeit im Palliative Care Team
Workshopleitung: Tanja Brigger, Sozialarbeiterin Krebsliga Zürich mit einem Input von Karin A. Stadelmann
Begleitung am Lebensende leisten bedeutet, die individuelle Lebensqualität der Menschen bis zum letzten Moment im Blick zu haben, die Selbstbestimmung zu ermöglichen und zu wahren, sowie die soziale Teilhabe umzusetzen. Genau nach diesen Prinzipien arbeiten Fachpersonen der Sozialen Arbeit. Wenn von integraler Versorgung am Lebensende gesprochen wird, dann gehört die Soziale Arbeit dazu. Sie besitzt die Fähigkeit, interagierend und vernetzend zu denken und zu handeln und das unterstützt das Wirken der weiteren Professionen im Feld der Palliative Care. Wie hat man sich dieses professionelle Wirke vorzustellen? Dieser Aspekt wird anhand wissenschaftlicher Ergebnisse vorgestellt und mit Einblicken aus der Praxis von Seiten verschiedener Sozialarbeitenden ergänzt.
Workshop 4: Die Psycho-Onkologie in der Palliative Care
Workshopleitung: dipl. Psych. ZFH Sarah Scholze Joss, Psychoonkologin WPO und eidg. anerkannte Psychotherapeutin, Psychoonkologischer Dienst, Luzerner Kantonsspital
Allgemeiner kurzer informativer Überblick über das Angebot der Psychoonkologie am Luzerner Kantonsspital. Erläuterung wie der Dienst organisiert ist innerhalb des Konsiliar- und Liaison Dienstes der Luzerner Psychiatrie. Welche Vorteile und Synergien dadurch genutzt werden können.
- Konkrete Funktion des psychoonkologischen Dienstes. Was ist die Rolle der Psychoonkologie im Palliative Care Team? Definition und Abgrenzung zu anderen Disziplinen.
- Kernaufgaben und therapeutische Herausforderung einer psychologischen Betreuung im palliativen Kontext.
- Fallbeispiel aus der Praxis.
- Interaktive Übung im Sinne eines Erfahrungsaustausches: Wo gibt es Handlungsbedarf bzw. Verbesserungspotential in Luzern und Umgebung.
Prof. Dorothee Guggisberg
Direktorin Departement Soziale Arbeit
Hochschule Luzern - Soziale Arbeit
Prof. Dr. theol. Markus Ries
Prorektor Universitätsentwicklung & Vorstandsmitglied CAS Palliative Care, Universität Luzern
KD Dr. med. Beat Müller
Leitender Arzt, Schwerpunktabteilung Palliative Care, Luzerner Kantonsspital; Vorstandsmitglied und Dozent, CAS Palliative Care, Universität Luzern
Dr. med. Sibylle Jean-Petit-Matile
Ärztin und Geschäftsleitung, Hospiz Zentralschweiz
Das gezeigte Hintergrundbild auf der Postkarte der Luzerner Fachtagung zu Palliative Care, zeigt eine Malerei die im Rahmen eines Workshops mit Urs Heinrich durchgeführt wurde. Das Team der Palliative Care des LUKS malte im Atelier des Künstlers grossformatige Malereien, aus denen später Ausschnitte im Bettenhaus gezeigt wurden.
Die Workshops wiederum stammen aus dem Projekt «Kunst im Spital» das seit acht Jahren im LUKS wirkt.
Haben wir das gemacht?
Das ist eine Frage, die oft von Teilnehmern ausgesprochen wird, wenn sie die fertigen Kunstwerke sehen.
Seit Jahren ist der Künstler Urs Heinrich im Bereich Workshops und Performances unterwegs und gleichzeitig arbeitet er als Heiler. Diese Kombination von Fähigkeiten nutzt er, um gezielt ein Setting zu schaffen in dem es möglich ist, Werke von einer Kraft und Schönheit entstehen zu lassen, wie wir es hier sehen. Die Teilnehmer arbeiten intuitiv aus den Händen heraus, im Vertrauen, dass «Es» selber malt, ohne den Verstand übermässig einzusetzen. Die Hände malen zu lassen ist ein sehr eindrückliches Erlebnis, das in unserer rationalen Welt viel zu kurz kommt. Wenn die Teilnehmer der Workshops sich auf dieses Abenteuer einlassen, werden sie reich beschenkt und die Augen beginnen zu leuchten.
In diesen Momenten passiert Heilung. Eins sein mit der unmittelbaren Tätigkeit des Lebens.
Die Arbeit des Künstlers in den Workshops und die Tätigkeit in einem Palliative Care Team zeigen Parallelen auf. Vertrauen zu haben in den Fluss von Werden und Vergehen. Loslassen können, um neue Erfahrungen zu machen. Hingabe üben, um wieder in die Ganzheit der Schöpfung einzutreten. Zu realisieren, dass der jetzige Moment das wichtigste und einzige ist, auf das es im Leben ankommt.
Die grosse Freude und das lichtvolle Strahlen, dass Urs Heinrich durchdringt, ist die grösste Antriebsfeder seines Lebens. Wenn es uns gelingt, eine stille Freude in uns zu tragen und diese nach aussen zu strahlen, erleichtert das auch unseren Gang im letzten Abschnitt unseres Lebens ganz erheblich. Sei es als Begleiter oder als Mensch der Begleitet wird.
Tante Anni, sagte an ihrem 80. Geburtstag 10 Tage vor ihrem unerwarteten Tod dem Künstler am Stubentisch, als ob sie es geahnt hat.
«Sterben ist nicht schwer, wir kommen vom Licht und gehen ins Licht»
Lassen wir doch unser Licht im Leben erstrahlen, sei es im Pflegeberuf, als Künstler oder sonst wie.
Urs Heinrich
KUNST MACHT GLÜCKLICH
Anmeldungen für die zweite Luzerner Fachtagung zu Palliative Care sind ab Januar 2024 möglich.