Ethik
Masterstudiengang Ethik (ab Herbst 2023)
Das neue Masterstudium «Ethik» startet im Herbst 2023 an der Universität Luzern.
- Dieses Masterstudium «Ethik» ist in der Schweiz neu und einzigartig.
- Der neue Studiengang richtet sich an alle Bachelorabsolventinnen und -absolventen von Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen aller Fachrichtungen.
- Auch Quereinsteiger*innen spricht der neue Ethik-Master an.
- Das Ethik-Masterstudium dauert 2 Jahre.
Möchten Sie mehr Informationen über den Masterstudiengang Ethik erhalten?
Was sollen Unternehmen zum Klimaschutz beitragen? Sollen wir im Zuge der Covid-19-Pandemie der Wirtschaft oder dem Schutz der Gesundheit den Vorrang geben? Wie stark darf die Digitalisierung unsere Daten sammeln und nützen? Die Veränderungen unserer Lebenswelt eröffnen uns Menschen Handlungsspielräume und stellen uns gleichzeitig vor neue Herausforderungen mit gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Das Bedürfnis nach ethischer Orientierung in einer komplexer werdenden Welt wächst.
Zahlreiche Themen der öffentlichen Diskussion weisen im Kern eine ethische Dimension auf. Ethische Fragen spielen auch im beruflichen Alltag eine zunehmend wichtige Rolle. Nicht nur im Gesundheitswesen und in der Forschung, sondern auch in Unternehmen, privaten und öffentlichen Institutionen.
Um diesem Bedarf, aber auch dem Anliegen nachzukommen, als Individuen und Gesellschaft mehr ethische Verantwortung zu übernehmen, bieten wir neu dieses Masterstudium «Ethik» an.
Das Masterstudium «Ethik» umfasst 120 ECTS Credits (Cr). Es gliedert sich in zwei Studienabschnitte:
- Studienabschnitt «Grundlagen» (50 Cr)
- Studienabschnitt «Spezialisierung» (70 Cr).
Im zweiten Studienabschnitt «Spezialisierung» wählen die Studierenden einen aus drei Bereichen der Angewandten Ethik:
- Wirtschafts-, Finanz- und Unternehmensethik
- Gesundheitsethik
- Ethik der digitalen Transformation
Spezialisierung: Wirtschafts-, Finanz- und Unternehmensethik
Innovationen im Dienste der Erarbeitung von materiellen Lebensgrundlagen, Schaffung von Arbeitsplätzen, unternehmerische Dynamik für gesellschaftlichen Fortschritt, Impact Investing für eine bessere Welt sowie globale Ungleichheit und weltweite Umweltzerstörung, beispielsweise jährlich 50-70 Milliarden verlorene Einnahmen in der EU aufgrund von Steuervermeidung durch Unternehmen und verheerende Folgen für Mensch und Natur der letzten Finanzkrise – wie sind wirtschaftliches, finanzwirtschaftliches und unternehmerisches Handeln und deren Rahmenbedingungen ethisch zu beurteilen? Soll ein Unternehmen seinen Gewinn maximieren oder nachhaltig wirtschaften? Trägt ein Unternehmen als Ganzes oder einzelne Mitarbeitende Verantwortung – z. B. für einen Betrug, für Menschenrechtsverletzungen oder für Umweltzerstörung durch das Unternehmen?
Ziel der Spezialisierung «Wirtschafts-, Finanz- und Unternehmensethik» ist es, diesen und ähnlichen Fragen im Rahmen einer wirtschafts-, finanz- und unternehmensethischen Auseinandersetzung nachzugehen und konkrete wirtschafts-, finanz- und unternehmensethische Modelle, Instrumente und Methoden für die Praxis anwenden zu lernen.
Mit dieser Spezialisierung können Absolvent*innen dann beruflich u. a. als Ethics-Officer, als Nachhaltigkeitsverantwortliche oder als CSR-Verantwortliche in Unternehmen, Banken und Finanzinstituten sowie in privaten und öffentlichen Institutionen und Organisationen angesichts der wachsenden Bedeutung ethischer Fragen für Wirtschaft, Finanzwirtschaft und Unternehmen wie z. B. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Menschenrechte sowie an Fachhochschulen als qualifizierte Lehrkräfte in der Aus- und Weiterbildung in den Bereichen «Wirtschaftsethik», «Finanzethik» und «Unternehmensethik» wirken.
Spezialisierung: Gesundheitsethik
Sollen Menschen sich gegen Covid-19 impfen? Soll eine Impfpflicht eingeführt werden? Wie sieht ein gerechtes Gesundheitssystem aus? Existiert eine Pflicht zur Datensolidarität? Wie ist Genome Editing gesundheitsethisch einzuordnen? Handelt es sich bei der Widerspruchslösung um einen ethisch legitimierbaren Weg, um die Zahl der Organspenden zu steigern? Welche gesundheitsethischen Herausforderungen stellen sich im klinischen Alltag und wie sind sie zu meistern? Wie soll mit Menschen in ihrer letzten Lebensphase umgegangen werden?
Ziel der Spezialisierung «Gesundheitsethik» ist es, im Zuge der Untersuchung dieser und ähnlich gelagerter Fragestellungen praxisnahe gesundheitsethische Modelle, Instrumente und Methoden zu entdecken und für den beruflichen Alltag anwenden zu lernen.
Mit dieser Spezialisierung stehen Absolvent*innen dann berufliche Aufgaben wie z. B. als Leiter*in oder Verantwortliche/r eines Ethik-Forums in einem Spital oder als qualifizierte Lehrkraft an Fachhochschulen für die Aus- und Weiterbildung im Fachbereich Ethik offen. Letzteres trägt auch zu der von der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) gewünschten Professionalisierung der Ethikausbildung in Gesundheitsberufen bei.
Spezialisierung: Ethik der digitalen Transformation
Metaverse, automatisierte Kassensysteme in Lebensmittelgeschäften, selbstfahrende Fahrzeuge, Kryptowährungen, … – technologiebasierte Veränderungen, die mit Begriffen wie «Digitalisierung», «Robotisierung», «digitale Transformation», «selbstlernende Systemen» sowie «künstliche Intelligenz» zu erfassen versucht werden, stehen für eine zunehmende Präsenz von Maschinen im der menschlichen Leben. Sowohl den beruflichen als auch den privaten Alltag von Menschen charakterisiert in der Gegenwart eine wachsende Interaktion mit datenbasierten Systemen. Dabei eröffnen sich ethische Möglichkeiten, wenn z. B. Assistenzsysteme Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmteres Leben ermöglichen. Gleichzeitig ergeben sich ethische Herausforderungen, wenn z. B. mit «smart phones» persönliche Daten gesammelt und an die Meistbietenden weiterverkauft werden.
Ziel der Spezialisierung «Ethik der digitalen Transformation» sind die Diskussion und Identifizierung von Chancen und Risiken des digitalen Wandels aus ethischer Perspektive sowie die Entwicklung von konkreten, praxisnahen, nachhaltigen und lebensdienlichen Wegen hin zu einer positiven Zukunft für alle Menschen und für das Ökosystem.
Mit dieser Spezialisierung können sich Absolvent*innen dann u. a. als Ethik-Verantwortliche in Unternehmen sowie in privaten und öffentlichen Institutionen und Organisationen im Dienste eines professionellen Umgangs mit ethischen Fragen im Zuge der digitalen Transformation sowie an Fachhochschulen als qualifizierte Lehrkräfte in der Aus- und Weiterbildung zum Thema «Ethik der digitale Transformation» einbringen.
Neue innovative Lernformate
Neben traditionellen Formen von Lehrveranstaltungen wie einem Mobilitätsmodul (Besuch von Lehrveranstaltungen an einer anderen Schweizer Universität) sind mit einem Praxismodul, mit einem Konferenzmodul und einem Forschungsmodul innovative Lernformate vorgesehen:
- Das Konferenzmodul ermöglicht es den Studierenden, durch die Teilnahme an einer Fachtagung möglichst früh Kontakte zur Forschungsgemeinschaft zu knüpfen und Einblicke in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit aktuellen ethischen Fragestellungen zu gewinnen.
- Das Praxismodul eröffnet die Chance, Erfahrungen in Tätigkeitsfeldern zu sammeln, die Ethikerinnen und Ethikern offenstehen und in denen sie ihre Kompetenzen einbringen können. Neben diesen ersten Erfahrungen und Vernetzungsmöglichkeiten im Arbeitsmarkt soll durch den Praxisbezug auch die Qualität des Studiums gesteigert werden, da Ethik per se eine Anwendungswissenschaft ist und vom Dialog zwischen Forschung und Praxis lebt.
- Das Forschungsmodul gibt den Studierenden die Möglichkeit, im Bereich ihrer Spezialisierung einen Einblick in ein laufendes Forschungsprojekt zu gewinnen. Dies bereichert inhaltlich die eigene ethische Auseinandersetzung und eröffnet darüber hinaus Chancen zur Vernetzung und zum Sammeln erster Forschungserfahrungen.
Das Masterstudium "Ethik" beginnt jeweils im Herbstsemester.
Anmeldetermin für das Herbstsemester: 30. April
Eine Anmeldung zum Studium nach den offiziellen Anmeldeterminen ist möglich bis zum 31. August. In diesen Fällen wird eine Bearbeitungsgebühr erhoben. Weitere Informationen finden Sie auf der Website zur Anmeldung und Zulassung.
Die Anmeldung erfolgt online über das UniPortal. Dort werden Sie Schritt für Schritt durch die Anmeldung geführt. Nach der Anmeldung wird die Zulassung aufgrund der entsprechenden Unterlagen geprüft.
Zulassung
Für die Zulassung zum Masterstudium gelten die Zulassungsrichtlinien der Universität Luzern.
Prof. Dr. theol. lic. phil. Peter G. Kirchschläger, Ordinarius für Theologische Ethik und Leiter des Instituts für Sozialethik ISE
Mehr Informationen zu Prof. Dr. theol. lic. phil. Peter G. Kirchschläger

Prof. Dr. theol. lic. phil. Peter G. Kirchschläger, Ordinarius für Theologische Ethik und Leiter des Instituts für Sozialethik ISE
Mehr Informationen zu Prof. Dr. theol. lic. phil. Peter G. Kirchschläger

Prof. Dr. Martin Hartmann, Professor für Philosophie, mit Schwerpunkt Praktische Philosophie, Philosophisches Seminar, Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät.
Prof. Dr. Martina Caroni, LL.M. (Yale), Ordinaria für öffentliches Recht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung im öffentlichen Recht
Prof. Dr. Stefan Boes, Vice Principal of the Department Health Sciences and Medicine, Professor of Health Economics, Head of Health Sciences and Health Policy, Director Center for Health, Policy and Economics (CHPE)
Prof. Dr. Simon Lüchinger, Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Professor für Ökonomie
26. September 2022: Infoabend zum Masterstudiengang «Ethik» mit BBQ
Infoanlass zum neuen MA «Ethik» (ab HS 2023) und informelles Treffen mit Dozierenden des Studiengangs sowie Mitarbeitenden des Instituts für Sozialethik ISE. Link zur Veranstaltung
Dr. Jürg Kühnis
Koordinator Masterstudiengang Ethik
Universität Luzern
Frohburgstrasse 3
Postfach
6002 Luzern
T +41 41 229 52 35
masterethik @ unilu.ch