Law and Economics
Nebst der klassisch-hermeneutischen Methode der Rechtswissenschaft kommen weitere, interdisziplinär ausgerichtete Forschungsansätze zur Anwendung. Im Vordergrund steht dabei der «Law and Economics»-Forschungsansatz, bei dem mithilfe der Analysemethoden der modernen Wirtschaftstheorie rechtliche Regelungen auf ihre Wirkungen hin untersucht werden. Darüber hinaus ist es das Ziel, in Zusammenarbeit mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften empirische Studien im Bereich der Rechtstatsachenforschung durchzuführen.
Prof. Dr. Klaus Mathis
Ordinarius für Öffentliches Recht, Recht der nachhaltigen Wirtschaft und Rechtsphilosophie
T +41 41 229 53 80 • Raum 4.B09 • klaus.mathis @ unilu.ch
Philipp Anton Burri, MLaw, BA, RA
Doktorand SNF (Doc.CH)
T +41 41 229 53 32 • Raum 4.A58 • philipp.burri @ unilu.ch
International Network for Law and Economics – lucernaforum
Das International Network for Law and Economics – lucernaforum ist ein Gefäss, um die Forschung im Bereich «Law and Economics» an der Universität Luzern weltweit zu vernetzen und nach aussen sichtbar zu machen. Nebst den eigenen Forschungsprojekten sind vor allem die seit 2012 jährlich stattfindenden Law and Economics-Tagungen zu erwähnen, an denen Forscherinnen und Forscher aus aller Welt ihre Forschungsarbeiten zu einem jährlich bestimmten Tagungsthema präsentieren können. Die jeweiligen Tagungsbände erscheinen in der wissenschaftlichen Schriftenreihe «Economic Analysis of Law in European Legal Scholarship».
Wissenschaftlicher Beirat

Prof. Dr. Avishalom Tor
Professor of Law, University of Notre Dame Law School
Director, Research Program on Law and Market Behavior (ND LAMB)
Global Professor of Law, University of Haifa Faculty of Law

Prof. Dr. Omri Ben-Shahar
Leo and Eileen Herzel Professor of Law, The University of Chicago Law School
Kearney Director of the Coase-Sandor Institute for Law and Economics
Prof. Dr. Anne-Lise Sibony
Professor of Law, UCLouvain (Louvain-La-Neuve, Belgium)
Institut pour la recherche interdisciplinaire en sciences juridiques (JURI)

Prof. Dr. Regis Lanneau
Professor of Law, Université Paris Nanterre
Co-directeur de la licence Droit parcours économie et de la double licence droit et économie
Co-directeur du master droit de l'économie membre du CRDP membre de FIDES
Jährlich wird eine Law and Economics-Tagung durchgeführt. Die nächste Tagung widmet sich dem Thema "Law and Economics of the Coronavirus Crisis".
Die Lucerne Graduate Academy for Law and Economics ist ein einwöchiger akadamischer Intensivkurs, der sich an Juristinnen und Juristen sowie Ökonominnen und Ökonomen auf Doktoranden- und Postdoc-Stufe aus aller Welt richtet. Die Veranstaltungswoche findet im Zentrum von Europa an der Universität Luzern in der Schweiz statt. Die Graduate Academy wird in Zusammenarbeit mit dem Notre Dame Law School Research Program on Law and Market Behavior (ND LAMB) durchgeführt und besteht primär aus drei Teilen: zwei Hauptkursen, drei Special Lectures und Forschungskolloquien.
Die Lucerne Graduate Academy for Law and Economics wird erstmals vom 5.-9. Juli 2021 durchgeführt. (Die Graduate Academy 2020 musste wegen der Coronakrise abgesagt werden.)
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Hauptseite.
SNF-Forschungsprojekt "Third-Party Funding of Collective Redress. A Law and Economics Perspective"
In dem Forschungsprojekt wird die Rolle der Prozessfinanzierung im kollektiven Rechtsschutz untersucht. Der kollektive Rechtsschutz ist ein Instrument, das einer Vielzahl geschädigter Konsumentinnen und Konsumenten den Zugang zum Gericht erleichtern soll, indem in einem einzigen Verfahren über die Ansprüche vieler Klagender entschieden wird und so Gerichtskosten und Honorar für die Anwältinnen und Anwälte geteilt und eingespart werden. Prozessfinanzierer können sich an diesen aufwändigen und teuren Prozessen beteiligen und im Erfolgsfall der Klage einen Anteil der an die Klagenden ausbezahlten Summen erhalten. Während in den USA mittels Sammelklagen hohe Schadenersatzzahlungen erwirkt werden konnten, sollen Sammelklagen in der EU und in der Schweiz erst noch eingeführt werden.
Für Prozessfinanzierer bestehen monetäre Anreize, Sammelklagen zu unterstützen und so den Rechtsschutz für Konsumentinnen und Konsumenten zu verbessern. Es stellt sich aber die Frage, ob dabei das Profitmotiv statt Konsumentenschutz zum Leitgedanken solcher Verfahren werden kann. In seiner Dissertation mit dem Arbeitstitel "Third-Party Funding of Collective Redress. A Law and Economics Perspective" will Philipp Anton Burri die Frage klären, ob und inwiefern die Prozessfinanzierung im kollektiven Rechtsschutz besonders reguliert werden sollte. Für das von Prof Dr. Klaus Mathis betreute Projekt soll die Thematik aus rechtlicher und ökonomischer Perspektive beleuchtet werden. Es werden mögliche regulatorische Massnahmen wie Verbote, Preisregulierung, Einschränkungen der Einflussnahme auf die Verfahren, Offenlegungspflichten, Kapitalvorschriften sowie die Regelung der Verteilung von Gerichtskosten untersucht. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes können als Grundlage für die mögliche Einführung von Instrumenten des kollektiven Rechtsschutzes in der Schweiz dienen.
- Philipp Anton Burri: Third-Party Funding of Collective Redress. A Law and Economics Perspective
- Martin Meier: Verhaltensökonomische Analyse des Wettbewerbsrechts