Kinderuni
Die Kinderuni ist fast wie eine Universität für Erwachsene: Professoren und Professorinnen reden über Themen, zu denen sie viel wissen und sogar Bücher geschrieben haben. Ihr seid die Studentinnen und Studenten, kommt an die Uni, in den Hörsaal, hört zu und könnt auch Fragen stellen. Wir möchten euch die Türen öffnen zur Welt der Wissenschaft und euch Themen näher bringen, zu denen an der Uni Luzern geforscht wird.
Die Vorlesungen werden alle von "richtigen" Professoren und Professorinnen, Dozentinnen und Dozenten der Universität Luzern und des Kantonsspitals gehalten. Aber keine Angst, sie werden kein Fachchinesisch reden, sondern so, dass ihr sie versteht.
Teilnehmen können alle Primarschülerinnen und Primarschüler, welche die 4. / 5. oder 6. Klasse besuchen. Einen bestimmten Notendurchschnitt braucht ihr nicht, es gibt kein Büffeln, keine Prüfungen und auch keine Hausaufgaben. Was zählt, sind euer Interesse, Neues zu lernen und der Wille, alle vier Vorlesungen zu besuchen. Als junge Studentinnen und Studenten erhält ihr wie die echten Studierenden eine Legi. Diesen Studentenausweis müsst ihr bei jeder Vorlesung zeigen. Wer alle Vorlesungen besucht, bekommt am Ende der letzten Vorlesung ein Diplom.
Und eure Eltern? Da sind wir streng: Auch wenn das Thema noch so spannend ist, sie müssen draussen bleiben.
Freitag, 21. März 2025 | Universität Luzern, Hörsaal 1, Frohburgstrasse 3, Luzern |
Freitag, 28. März 2025 | Universität Luzern, Hörsaal 1, Frohburgstrasse 3, Luzern |
Freitag, 04. April 2025 | Universität Luzern, Hörsaal 1, Frohburgstrasse 3, Luzern |
Freitag, 11. April 2025 | Universität Luzern, Hörsaal 1, Frohburgstrasse 3, Luzern |
Die Kinderunivorlesungen sind kostenlos
Ist mein Blau auch dein Blau?
Freitag, 21. März 2025, 16:15 – 17:00 Uhr
Prof. Dr. Matthias Ertl
Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern, Hörsaal 1
Hast du dich schon einmal gefragt, ob andere Menschen Farben genauso sehen wie du? Ist das Blau, das du kennst, wirklich dasselbe Blau für deine Freunde? In diesem Vortrag gehen wir gemeinsam auf eine spannende Entdeckungsreise in die Welt der Farben und unserer Wahrnehmung. Wir untersuchen wie Farbwahrnehmung nicht nur davon abhängt welche Lichtreize das Auge erfasst, sondern auch davon was das Gehirn mit dieser Information macht. Durch Beispiele erfahren wir, wie Wissenschaftlerinnen untersuchen, ob Menschen Farben unterschiedlich wahrnehmen. Dabei gehen wir auch der Frage nach, ob Farbwahrnehmung etwas mit der Herkunft, also der Kultur, zu tun hat.
Matthias Ertl ist in München aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach einer Ausbildung zum Mechatroniker hat er Ingenieurwissenschaften mit Schwerpunkt Medizintechnik studiert. Danach erforschte er in Hamburg, München und Bern, wie das Gehirn Reize aus der Umgebung verarbeitet und was passiert, wenn dabei etwas nicht richtig funktioniert. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich auch damit, wie unsere Sinne (Gleichgewicht, Sehen, ...) unsere Bewegungen beeinflussen. Besonders interessiert ihn, wie Menschen nach einer Hirnverletzung wieder lernen können, selbstständig zu gehen. Hierzu arbeitet er in der Neurorehabilitation am Luzerner Kantonsspital.
Was ist der Unterschied zwischen einem Roboter und einem Menschen? Ethische Überlegungen
Freitag, 28. März 2025, 16:15 – 17:00 Uhr
Prof. Dr. theol. lic. phil. Peter G. Kirchschläger
Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern, Hörsaal 1
Roboter und sogenannte «künstliche Intelligenz» spielen eine immer grössere Rolle in unserem Leben ein. Maschinen nehmen uns mehr und mehr Aufgaben ab, z. B. als automatisierte Kasse in einem Lebensmittelgeschäft. Was unterscheidet Roboter und sogenannte «künstliche Intelligenz» von uns Menschen? Wo sind wir Menschen Robotern und sogenannter «künstlicher Intelligenz» überlegen? Worin überragen uns Maschinen? Welche Folgen ergeben sich daraus für uns Menschen und unsere Verantwortung? Diese und ähnliche Fragen werden im Fokus der Vorlesung stehen.
Geboren bin ich in Wien (Österreich). Nach dem 1. Jahr Kindergarten kam ich mit meiner Familie in die Schweiz und wuchs in Luzern auf. Im Laufe des Gymnasiums entdeckte ich neben meiner Freude am Fussball und am Basketball meine Leidenschaft für religiöse und philosophische Fragen. Insbesondere das Nachdenken über die Wahrheit sowie über das Gute und das Richtige packten mich. So studierte ich dann Theologie und Judaistik in Luzern, Rom (Italien) und Jerusalem (Israel). Anschliessend widmete ich mich einem zweiten Studium der Philosophie, Religionswissenschaften und Politikwissenschaften in Zürich. Anschliessend führte mich meine Forschung u. a. nach Chicago (USA), Fribourg, Sydney (Australien), Leuven (Belgien), Lund (Schweden), Bloemfontein (Südafrika) und an die Yale University (USA). Seit August 2017 bin ich Professor für Theologische Ethik und Leiter des Instituts für Sozialethik ISE an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und seit 2024 Gastprofessor an der ETH Zürich sowie Visiting Fellow an der Universität Tübingen.
Was ist eine Querschnittlähmung?
Freitag, 04. April 2025, 16:15 – 17:00 Uhr
PD Dr. med. Dr. sc. nat. Björn Zörner
Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern, Hörsaal 1
In der Vorlesung wird die Funktion des Rückenmarks erklärt. Darauf aufbauend wird gezeigt, was eine Querschnittlähmung ist und welche Auswirkungen eine Querschnittlähmung auf das Leben hat. Es wird erklärt, wie auch eine Erholung nach einer Rückenmarkverletzung möglich ist, was dem biologisch zugrunde liegt und wie wir das Nutzen können, um Menschen mit einer solchen Verletzung zu behandeln. Welche Forschungsansätze könnte es geben, um die Erholung nach einer Schädigung des Rückenmarks zu verbessern?
Ich wurde in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, geboren und lebe heute im Kanton Zürich, Schweiz. Als Arzt habe ich mich darauf spezialisiert, Menschen mit Problemen an der Wirbelsäule oder den Nerven zu helfen.
Ich habe Medizin in Deutschland studiert und 2006 meinen Doktortitel erhalten. Meine berufliche Laufbahn begann 2004 an der Universitätsklinik Balgrist, wo ich zunächst als Assistenzarzt tätig war und später in leitender Funktion. Während meiner Laufbahn forschte ich an der Universität Zürich intensiv über das Gehirn und verfasste eine weitere Doktorarbeit.
2014 setze ich meine Laufbahn in der Paraplegiologie fort und leitetet ein Ambulatorium für Paraplegie, das Menschen nach Verletzungen unterstützt, um wieder gesund zu werden. Seit 2023 bin ich Chefarzt der Paraplegiologie am Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil.
Warum feiern wir Silvester? Eine kirchenhistorische Spurensuche
Freitag, 11. April 2025, 16:15 – 17:00 Uhr
Prof. Dr. theol. habil. David Neuhold
Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern, Hörsaal 1
Ich gehe auf unseren Kalender ein und die Frage, warum die Erstellung eines «richtigen» Kalenders eine eminent theologische Frage war. Der von uns verwendete Kalender ist nach Papst Gregor XIII. benannt. Er hat ihn in Auftrag gegeben hat. Dieser Papst war ein Förderer von Kunst und Kultur, aber auch des Jesuitenordens. In seinem Pontifikat hat z.B. die Gesellschaft Jesu, eine religiöse Gemeinschaft, eine Niederlassung in Luzern gegründet. Jenes Kollegium ist Vorläufer unserer Universität. In Fragen der Astronomie war der Jesuitenorden Ende des 16. Jh. top.
Ich versuche zu erklären, warum 10 Tage ausfallen mussten, damit der Kalender wieder «im Lot» sein konnte. So selbstverständlich wie wir heute den sehr exakten Kalender benutzen, so komplex ist seine Geschichte. Und seine Geschichte ist kristallklare Kirchengeschichte. Nicht zuletzt, weil wir am Ende des Jahres mit Silvester einen Papst gedenken, den eine «mythische Aura» umgibt. Natürlich mochten und mögen nicht alle diesen Kalender. Und weltweit gibt es mehrere Zeitrechnungen… Das ist doch spannend, nicht wahr?
David Neuhold, geb. 1976 in Graz (A), verheiratet und Vater zweier Kinder, studierte zunächst Theologie und Physik für das höhere Lehramt in Graz. Das anschliessende Doktoratsstudium schloss er 2007 mit der "These zu Kardinal König, Erzbischof von Wien" ab. Ab 2003 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Freiburg/Schweiz und ab 2011 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der "Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte tätig.
Von 2014 bis 2018 arbeitete er im Forschungsprojekt zu Léon G. Dehon (1843-1925) in Rom und Fribourg, woraufhin er 2018 die Venia Legendi für das Fach Kirchengeschichte erhielt. Im Anschluss war er Mitarbeiter in den Projekten "Dokumentation klinischer Seelsorge" sowie "Die spirituelle Dimension der Gesundheit in der WHO" an der Universität Zürich (UZH). 2023 erhielt er den Ruf an die Professur für Kirchengeschichte an der Theologischen Hochschule Chur.
Seit August 2024 ist er ordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der Universität Luzern.
Diplom-Abgabe
Die Diplom-Abgabe findet im Anschluss an die letzte Vorlesung statt.
Simone Mainolfi
Projektleiterin Kinderuni
Universitätskommunikation
T +41 41 229 50 96
simone.mainolfi @ unilu.ch
Raum: 4.A19
Präsenzzeit: Di., Mittwoch vormittags, Do.