Sofiya Miroshnyk
Laborantin EFZ | BA-Studentin in Philosophy, Politics and Economics | Journalistin, Bloggerin | *1991
Welche Sehnsucht bewog dich zu deiner Studienwahl? Ich habe mich nach komplexen Fragestellungen in einer komplexen Welt gesehnt. Nach Wissen, das meine Vorstellungskraft sprengt und an meinen Gehirnzellen kitzelt. Ich wollte wissen, warum die Welt ist, wie sie ist, und ob sie zwangsläufig auch so bleiben muss.
"Ich will wissen, warum die Welt ist, wie sie ist."
Welcher Tätigkeit gehst du derzeit nach? Bis September leite ich den Standortverein von «Rock Your Life!», eine gemeinnützige Organisation, die ein Mentoringprogramm für Schülerinnen und Schüler anbietet. Ich bin mit der Standort- und Vereinsgründung in Luzern betraut und arbeite mit Studierenden, Partnerunternehmen und nicht zuletzt mit Schülern zusammen, die am Anfang des Berufswahlprozesses stehen. Dabei leite ich ein Team aus fünf ehrenamtlich engagierten Menschen.
Daneben schreibst du sehr viel, beispielsweise für einen Campus Blog. Inwiefern erleichtert dir dein Studium diese vielseitigen beruflichen Tätigkeiten? Mein Studium ist genauso wie meine Jobs sehr breit gefächert, das eine spielt dem anderen zu. In ein paar Wochen geht’s für eine grosse journalistische Recherche in die Ukraine und im Moment berichte ich vom Open Air St. Gallen. Diese breite Themenpalette im Journalismus wie in meinem Studium fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
"Ich träume davon, einmal ein Buch zu schreiben."
Hättest du dir je erträumt, heute diese Jobs auszuführen? Ich habe nicht nur davon geträumt, sondern auch viel dafür getan. Übrigens träume ich noch immer. Davon, einmal ein Buch zu schreiben. Davon, den Master in Philosophie zu machen.
In welche Richtung möchtest du dich beruflich weiterentwickeln? In mehrere gleichzeitig. Philosophie, Schreiben, vernetztes Denken in einer vernetzten Welt: Diese drei Grundpfeiler tragen mich durch meine Entwicklung und leiten mich bei Entscheidungen, die meine berufliche Zukunft mitbestimmen.
"Vor etwa fünf Jahren habe ich meinen Laborkittel an den Nagel gehängt."
Wo siehst du dich in fünf Jahren? Aus dem Bauch heraus: vielleicht bei sowas wie Sternstunde Philosophie oder einer Fachzeitschrift für Philosophie.
Wo sahst du dich vor fünf Jahren? Vor etwa fünf Jahren hängte ich meinen Laborkittel an den Nagel ohne einen Plan B zu haben. Damals wusste ich, dass ich studieren will, doch ich wusste nicht was. Vor fünf Jahren gab es meinen Studiengang auch noch gar nicht, doch ich war zuversichtlich, dass ich das Richtige für mich finden würde. Und so ist es gekommen.
(Stand des Interviews: Mai 2016)
Interview "Vom Hörsaal ins TV-Studio" aus dem Wissensmagazin Cogito