Frühe Einblicke ins Universitätsleben

Das Format richtet sich an Schüler:innen ab 16 Jahren, die gemeinsam mit einer Lehrperson an die Universität Luzern kommen. Dort nehmen sie an einem Fachreferat teil, das von Professor:innen, wissenschaftlichen Mitarbeitenden oder Lehrbeauftragten gehalten wird. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Angebot mit einer Gebäudeführung und einer kleinen Stärkung in der Mensa zu ergänzen. So erhalten die Klassen nicht nur einen lebendigen Einblick in den akademischen Alltag, sondern lernen auch das Universitätsgebäude kennen.

Mehr als nur ein Seminar: Praxisnah und interaktiv

Was die Schnupperseminare besonders macht, ist ihr interaktiver Charakter. Anders als bei klassischen Informationsveranstaltungen tauchen die Teilnehmenden direkt in wissenschaftliche Diskussionen ein und erleben, wie Forschung und Lehre an einer Universität funktionieren. Sie denken aktiv mit, entwickeln gemeinsam mit den Dozierenden Gedankengänge, reflektieren aktuelle Fragestellungen und erfahren, was es bedeutet, kritisch zu denken – genau wie in einem regulären Studium.

Die Themen der Schnupperseminare sind so vielfältig wie die Kultur- und Sozialwissenschaften selbst: Was ist schön – und wer bestimmt das? Sollten 16-Jährige bereits Wahl- und Stimmrechte haben? Warum ist das muslimische Kopftuch für viele ein rotes Tuch? Welche Rolle spielen soziale Medien für unsere Identität? Durch diese und viele weitere Fragen setzen sich die Teilnehmenden intensiv mit gesellschaftlichen, politischen und philosophischen Themen auseinander.

In den Schnupperseminaren wird besonders Wert auf den Austausch gelegt. Prof. Dr. Martin Baumann, Dozent für Schnupperseminare im Fach Religionswissenschaft, berichtet von seinen positiven Erfahrungen: «Die Schüler:innen sind sehr aufmerksam, lassen sich auf spontane Fragestellungen ein und beteiligten sich aktiv, indem sie sich melden und engagiert mitdiskutierten.»

Eine Brücke zwischen Schule, Universität und Gesellschaft

Die Schnupperseminare schaffen eine direkte Verbindung zwischen Gymnasium und Universität: Die Schulen profitieren von spannenden Impulsen für ihren Unterricht, die Lehrpersonen erlangen eine breitere Perspektive der Interdisziplinarität und der akademischen Orientierung, während die Fakultät bei den Lernenden Begeisterung für ein Studium der Kultur- und Sozialwissenschaften weckt.

Es ist wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse auch ausserhalb der Universität zu vermitteln, hat dieses Wissen doch häufig direkten Einfluss auf unsere Gesellschaft. Die Schnupperseminare sind ein Weg, um Wissen zu diskutieren und verständlich zu machen – nicht nur im akademischen Kreis. Sie zeigen den Schüler:innen, dass sich die Kultur- und Sozialwissenschaften mit grundlegenden Fragen unserer Gesellschaft beschäftigen und nicht nur theoretische Disziplinen sind. Sie helfen, die Welt besser zu verstehen und aktiv mitzugestalten.

Seit dem Frühjahrssemester 2023 stärkt die Fakultät ihre Sichtbarkeit mit über dreissig durchgeführten Schnupperseminaren. Damit bringt sie Wissenschaft und Schule enger zusammen und schafft wertvolle Impulse für die Studienwahl.