«Einfach mal machen!» Andrin Kohler erzählt über sein Cookie Start-up Smoony
Mit Smoony hat Alumnus Andrin Kohler einen innovativen Proteincookie aus Kichererbsen auf den Markt gebracht. Im Interview spricht er über die Herausforderungen beim Gründen einer Marke und den Einfluss seines Studiums darauf. Zudem gibt er wertvolle Tipps für Studierende, die selbst ein eigenes Unternehmen aufbauen möchten.
Andrin Kohler, mit der Marke Smoony hast du einen Proteincookie aus Kichererbsen auf den Markt gebracht. War es schon immer dein Traum, ein eigenes Produkt zu entwickeln?
Andrin Kohler: Ich hatte schon lange den Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen und fing früh an, Ideen für mein Projekt zu sammeln. Während meines Studiums suchte ich oft nach einem Snack, der lange satt macht, wenig Zucker enthält und trotzdem gut schmeckt. Die Lebensmittelindustrie hat mich zudem schon immer fasziniert, nicht zuletzt, weil einige meiner Verwandten in dieser Branche tätig sind.
Im Laufe meines Studiums wurde mir klar, dass ich später ein Bachelorstudium in Lebensmitteltechnologie absolvieren möchte. Zunächst entschied ich mich jedoch für ein Praktikum bei der HUG AG in Malters, welche unter anderem die Marken Wernli und DarVida produziert. Diese Erfahrung bestärkte mich in meinem Entschluss, mein eigenes Projekt in Angriff zu nehmen. Um mich vollkommen konzentrieren zu können, nahm ich an der sogenannten «Silver Ox 100-Day Challenge» teil. Dabei setzt man sich ein Ziel, das innerhalb von 100 Tagen erreicht werden muss. Dafür kriegt man Wohnraum und einen Challengeraum gratis zur Verfügung gestellt. Als Gegenleistung muss man einen Wetteinsatz definieren, welcher bei Nichterfüllung des gesteckten Zieles eingelöst werden muss. In meinem Fall wären dies 100 Stunden Freiwilligenarbeit für einen guten Zweck gewesen.
Welchen Herausforderungen bist du auf dem Weg zu deinem eigenen Cookie begegnet?
Einer der grössten Herausforderungen war die Organisation. Plötzlich war ich komplett auf mich allein gestellt und musste selbst entscheiden, welche Schritte als nächstes anstehen. Du weisst zwar, in welche Richtung es gehen soll, aber nicht, was die nächsten Schritte dazu sind. Den eigenen Rhythmus zu finden war zu Beginn nicht einfach.
Wie half dir dein Studium in Philosophy, Politics and Economics (PPE) beim Aufbau der Marke und des Produkts?
Mein Studium hat mich die wirtschaftlichen Grundprinzipien gelehrt. Aber besonders wichtig für meinen Weg zum eigenen Cookie war die im Studium angeeignete Fähigkeit, mich schnell in komplexe Themen einzuarbeiten. Dadurch konnte ich mir in einem völlig neuen Bereich rasch Wissen aneignen.
Inzwischen werden deine Cookies im Café Baloo an der Uni Luzern verkauft. Wo siehst du deine Marke in fünf Jahren und was möchtest du in diesem Zeitraum beruflich sonst erreichen?
Mein Traum ist natürlich, dass etwas Grösseres aus Smoony wird, aber ich werde das einfach Schritt für Schritt angehen. Im Moment möchte ich mir erstmals in der Region Luzern einen Namen machen.
Was würdest du Studierenden raten, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Der Austausch mit Leuten scheint mir in einem ersten Schritt wichtiger, als sich in einem endlosen Business-Plan zu vertiefen. Teilt die Idee und holt euch dazu Feedback von möglichst vielen Personen. Zudem kann es helfen, Expert:innen aus der Branche anzuschreiben und sie nach ihrem Rat zu fragen. Von zehn Anfragen erhält man womöglich acht Absagen, aber bereits wenn zwei Anfragen fruchten, erhält man dadurch wertvolle Inputs. Ich würde sagen: einfach mal machen, die Idee in die Öffentlichkeit bringen, auf ein Feedback warten und das Produkt kontinuierlich verbessern. Viele Leute haben Angst vor dem Scheitern. Aber selbst wenn man scheitert, geht das Leben weiter.