Soziologischer Standpunkt: «Guetzli für Google»

Gerade in der Weihnachtszeit werden viele Guetzli an Freund*innen verschenkt. Dabei können wir uns vorstellen, was mit den Geschenken passiert: Sie werden genüsslich verzehrt, weitergereicht oder vielleicht sogar konkret entsorgt. Doch auch Plattformen wie Google oder Instagram erhalten von uns «Cookies» geschenkt. Und was mit diesen genau geschieht, ist meist etwas undurchsichtiger.

Die Kolumne erscheint alle zwei Wochen in der Luzerner Zeitung. (Bild: unsplash.com/@andrekaimk)

Nicht nur zu Weihnachten verteilen wir gerne kleine oder grössere Geschenke. Auch im Alltag geben wir ständig Dinge weiter – und das sogar an grosse Plattformen wie Google und Co. So liefern unsere Google-Suche nach Guetzli-Rezepten, das Liken der Ferienfotos von Freund*innen und selbst das Durchscrollen des Feeds Informationen über uns; und die schenken wir getrost den scheinbar kostenlosen Plattformen. Diesem digitalen Gabentausch – in dem keiner Arbeit im alltäglichen Sinne nachgegangen wird, aber woraus eben doch Geld entsteht – geht Dr. Lea Stahel in der Kolumne «Soziologischer Standpunkt» nach. Anhand der Überlegungen der Soziologen Oliver Nachtwey und Simon Schaupp zeigt sie, was die Plattformen mit unseren Daten anstellen: wie die geschenkten «Cookies» inspiziert, verwertet und schliesslich verkauft werden. Welche personalisierte Werbung daraus entsteht, wer davon profitiert und weshalb diese Datengeschenke so wertvoll sind – die ganze Schenk-Schlaufe wird anhand eines anschaulichen Vergleichs in der Kolumne aufgezeigt. Zur Kolumne!