«Im Gymnasium hatte ich selten Prüfungen mit so viel Inhalt»

Anna Jurt (23) ist Leistungssportlerin und studiert nebenberuflich Soziologie und Ethnologie. Studium und Sport unter einen Hut zu bringen ist herausfordernd. Umso mehr schätzt sie die Flexibilität an der Universität Luzern. Im Interview in der aktuellen Ausgabe des Magazins «Perspektiven» gibt Anna Jurt Einblicke in ihren Studienalltag und ihre Ziele für die Zukunft.

Anna Jurt studiert im Bachelor Soziologie mit Nebenfach Ethnologie (Bild: SDBB / Magazin Perspektiven, 2025).

Womit beschäftigen Sie sich aktuell?
Anna Jurt: Im Moment ist es sportlich etwas ruhiger und es geht eher darum, Defizite aufzuarbeiten, um mich in den nächsten Jahren optimal auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles vorzubereiten. Ausserdem ist jetzt, durch weniger sportbedingte Abwesenheiten, der Zeitpunkt gekommen, im Studium Gas zu geben. Momentan liegt mein Fokus auf den Präsenzveranstaltungen. So kann ich mich im Sommer eher auf Arbeiten konzentrieren, die ich von überall auf der Welt schreiben kann.

Ist Ihr Studium streng? 
Ich bin Leistungssportlerin in der Sportart Moderner Fünfkampf, eine Kombination aus den fünf Disziplinen Laufen, Schiessen, Schwimmen, Fechten und Hindernislauf. Seit diesem Jahr bin ich neu als Zeitmilitär-Spitzensportlerin angestellt. Der Sport nimmt zwischen 21 und 25 Stunden pro Woche in Anspruch. Dazu kommen die Regenerationsmassnahmen und die Reisen zwischen den Trainings. Deshalb studiere ich nebenberuflich und kann mehr oder weniger selbst bestimmen, wie «streng» das Studium ist. Es variiert je nachdem, wie viele wichtige Termine im Sport anstehen. Dafür ist ein enger Austausch mit dem Studienberater und den Dozierenden wichtig, um einschätzen zu können, wie viel ich mir zumuten kann. Gerade am Anfang war das eine Herausforderung, da ich noch nicht so gut beurteilen konnte, was wie viel Zeit in Anspruch nimmt. In der Regel wende ich eineinhalb bis zwei Stunden pro Tag fürs Lernen auf. Ausser wenn ich zur Uni gehe, dann natürlich mehr, mit den Vorlesungen etwa vier bis sechs Stunden.

Sind Sie noch von der Richtigkeit Ihrer Studienwahl überzeugt?
Ja, ich bin sicher, es war die richtige Entscheidung. Auch wenn es vielleicht einfacher gewesen wäre, einen Studiengang wie Jura oder Medizin zu wählen, wo nachher klarer ist, welchen Beruf man damit ausüben kann. Aber ein Grund, diese Fachrichtung zu wählen war vor allem auch, dass ich mich damals noch nicht für eine Richtung entscheiden konnte. Mit diesem Studiengang stehen mir nun mehrere Richtungen offen. Grundsätzlich bin ich sehr an einem Masterstudium interessiert, bin mir aber noch nicht sicher, ob Ethnologie oder Soziologie. Das hängt davon ab, welchen Weg ich in Zukunft einschlagen werde.
Später würde ich gerne mit Flüchtlingen oder mit Frauen arbeiten. Etwas wie Sport im Kontext der Flüchtlingsarbeit könnte ich mir sehr gut vorstellen, eine Kombination meiner beiden Leidenschaften, Sport und Studium, fände ich sehr spannend. Wie genau, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Zum ganzen Interview

Das ausführliche Interview mit Anna Jurt finden Sie in der aktuellen Ausgabe oder in diesem Dokument.

Die Heftreihe «Perspektiven: Studienrichtungen und Tätigkeitsfelder» vermittelt einen vertieften Einblick in die verschiedenen Studienmöglichkeiten an Schweizer Universitäten und Fachhochschulen. Die aktuelle Ausgabe umfasst die Studienrichtungen Soziologie, Politikwissenschaft und Gender Studies.