Die Aufgabe beider Organisationen ist es, die biblischen Texte kritisch aus unterschiedlichen Disziplinen zu untersuchen, sowohl für diejenigen, die sie als Kulturgut lesen, als auch für die, die daraus glauben. 

In den skandinavischen Ländern hat in den letzten Jahren insbesondere die Rezeptionsgeschichte der Bibel an Bedeutung gewonnen. Die rege Teilnahme an der Diskussionsrunde zum Thema «A Critical History of Exegesis Since around 1900» in der Dr. Martin Steiner seinen Vortrag hielt, war beeindruckend; die verfügbaren Sitzplätze im Saal reichten nicht aus, als er seinen Vortrag «Jewish Jesus Research and Its Significance for an Anti-Semitism-Sensitive Christology» hielt. Das große Interesse an dem behandelten Thema zeigte sich anschliessend auch durch einen lebhaften Austausch der Teilnehmer:innen mit dem Vortragenden von der Universität Luzern. Er legte seinen Fokus auf Joseph Klausners Jesus-Studie aus dem Jahr 1922, die als Klassiker der jüdischen Jesusforschung im 20. Jahrhundert gilt. Das auf Modernhebräisch verfasste Werk dient auch als Brücke in der jüdischen Jesusforschung vor und nach der Shoah, die Martin Steiner innovativ als Grundlage für eine antisemitismusfreie, dialogische Christologie heranzieht.

Neben Vorträgen, Diskussionen und Buchbesprechungen bot die Tagung auch die Möglichkeit, sich international zu präsentieren, zu vernetzen und mit anderen Fachvertreter:innen ins Gespräch zu kommen und so die Arbeit des Instituts für Jüdisch-Christliche Forschung stärker im englischsprachigen wissenschaftlichen Kontext sichtbar zu machen. 

Der Vortrag von Martin Steiner an der Universität Uppsala basiert auf seiner Studie:
Jesus Christus und sein Judesein. Antijudaismus, jüdische Jesusforschung und eine dialogische Christologie
Kohlhammer, Stuttgart 2025
Mehr Infos (Verlagswebsite)

Die Dissertation steht auch Open Access zur Verfügung.