Beiträge des Soziologischen Seminars zum DGS-Kongress 2025
Der 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie stellt im September 2025 das Thema Transition ins Zentrum – und damit die vielfältigen Formen gesellschaftlichen Wandels. Das Soziologische Seminar der Universität Luzern beteiligt sich mit verschiedenen Veranstaltungen am Kongress.
Vom 22. bis 26. September 2025 findet in Duisburg der 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) statt – dieses Jahr unter dem Leitbegriff Transitionen. Im Zentrum stehen gesellschaftliche Veränderungsprozesse in ihren unterschiedlichen Formen und Dynamiken. Das Soziologische Seminar der Universität Luzern wirkt dabei mit verschiedenen Forschenden anderer Universitäten am Kongress mit:
So organisieren Prof. Dr. Raimund Hasse und Dr. des. Désirée Waibel zusammen mit Thomas Hoebel von der Universität Bielefeld die Sektionsveranstaltung «Model Cases (in) der Organisationssoziologie». Diverse Themen wie der Stellenwert und epistemische Konsequenzen von Modellfällen in der Organisationssoziologie werden fokussiert.
Die Sektionsveranstaltung «Organisation und Transitionen», durchgeführt von Prof. Dr. Nadine Arnold und Cristina Besio (Hamburg), Robert Jungmann (Trier), Uli Meyer (Linz), Leopold Ringel (Bielefeld) und Kathia Serrano-Velarde (Heidelberg), beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Organisationen und Transitionen und diskutiert aktuelle Herausforderungen und Ergebnisse.
Zudem organisiert Prof. Dr. Nadine Arnold zusammen mit Christiane Schürkmann von der Universität Mainz die Ad-hoc-Gruppe «Waste in Transition», die eine Soziologie des Abfalls thematisiert: Welche Veränderungen sind in Debatten um Abfall und Müll zu erkennen? Und wie lässt sich gesellschaftlicher Wandel im Zeichen transformatorischer Visionen am Umgang mit Weggeworfenem identifizieren?
Dr. phil. Philippe Saner organisiert zusammen mit Marc Strotmann von der Universität Hamburg die Ad-hoc-Gruppe «Das Leben liegt in den Zwischenräumen». Verschiedenste Fragen zur soziologischen Konzeption des Dazwischens werden beleuchtet, wie zum Beispiel: In welchem Verhältnis stehen räumliche und zeitliche Dimensionen von Transitionsphasen und Zwischenräumen?
In der von ihm geplanten Ad-hoc-Gruppe «Food Worlds in Transition» nimmt Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone Food als soziales und kulturelles Phänomen in den Blick, wobei Beiträge zur Analyse der Transitionen von Food Worlds präsentiert werden. Veränderungen der Produktionslogiken, das Aufkommen alternativer Vertriebsformen und der Wandel der Essenspraktiken stellen mögliche Themen dar. Im Rahmen dieser Ad-hoc-Gruppe führt Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone zudem in die Konventionentheorie als neopragmatischen Institutionalismus ein, der Qualität als Resultat von Koordinationsprozessen versteht. In seinem Beitrag «Food-Welten, Agrifood Studies und Qualitäten des Essens. Perspektiven der Ökonomie und Soziologie der Konventionen» zeigt er auf, wie diese Theorie und ihre verschiedenen Konzepte einen breiten Zugang zur Analyse von Food Worlds eröffnet und so verschiedenste Forschungsfelder auf institutionentheoretischer Basis integriert.
Eine weitere Einführung in die Konventionentheorie bietet Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone im Kontext einer Sektionsveranstaltung der Rechtssoziologie. In seinem Beitrag «Die neopragmatische Soziologie der Konventionen und ihre Anwendung auf das Recht. Rechtssoziologische Beiträge eines transdisziplinären Ansatzes» skizziert er die Möglichkeiten der Theorie für die Rechtssoziologie und beleuchtet unter anderem, wie die neopragmatische Perspektive einen Einbezug der materiellen Ausstattung in Situationen fördert.
Auch Ronja Friedl, MA ist mit ihrem Beitrag «Die soziale Konstruktion von Alterskategorien in der gesetzlichen Krankenversicherung» in einer Ad-hoc-Gruppe vertreten. Ausgehend von einem konstruktivistischen Verständnis von Alterskategorien interessiert sie sich dafür, wie diese sozial verhandelt und festgehalten werden. Dabei stellt sich unter anderem die Frage, ob und wie Alterskategorien, in Entscheidungsprozessen zur Ausgestaltung der gesetzlichen Krankenversicherung, geschlechtsspezifisch ausgedeutet werden.
Prof. Dr. Sophie Mützel beleuchtet hingegen zusammen mit Sarah Lenz von der Universität Paderborn in einer Ad-hoc-Gruppe Rechenzentren. In ihrem Beitrag «Rechenzentren als umkämpfte Knotenpunkte der Energiewende» untersuchen sie, ob diese Treiber gesellschaftlicher Transformation sind oder vielmehr Ausdruck komplexer und konflikthafter Aushandlungsprozesse. So diskutieren sie anhand verschiedener Fallkonstellationen Rechenzentren als Arenen, in denen verschiedenste normative Ordnungen, technische Klassifikationen und politische Visionen aufeinandertreffen.
Zudem wird im Rahmen der Veranstaltungen der Fach- und Verlagsausteller die Buchreihe «Quantitative Sozialforschung» präsentiert – unter anderem organisiert von Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone und Dr. Guy Schwegler.
