Eritreische Tewahedo-Kirche Mariä Opferung
Erfahren Sie mehr über die eritreisch-orthodoxe Kirche im Projekt Rel-LU / Sound of Religion. Dort können Sie einige religiöse Gemeinschaften aus einer anderen Perspektive kennenlernen, unterwegs oder bequem von zu Hause aus.

Im Kanton Luzern gibt es drei eritreisch-orthodoxe Gemeinschaften in Luzern, Kriens und Emmenbrücke.
Die eritreisch-orthodoxe Kirche entstand im Zusammenhang mit der Unabhängigkeitsbewegung Eritreas von Äthiopien. Mit der Einsetzung des Patriarchen Philippos durch den koptischen Papst Schenuda III. im Jahr 1998 gilt dieser Prozess als vollendet und die eritreisch-orthodoxe Kirche als eigenständige christliche altorientalische Glaubensgemeinschaft. In Eritrea wie auch in Äthiopien trägt die orthodoxe Kirche den Namen Tewahedo («Einheit»).
Eritreische Flüchtlinge und Einwanderer brachten ihren Glauben mit in die Schweiz. Im Kanton Luzern leben mehr als 2000 Eritreer, von denen die Mehrheit orthodox ist. Manche besuchen katholische oder andere Gottesdienste auf Deutsch, die meisten Gläubigen gehen aber in einen Gottesdienst, in dem die Liturgie in der Kirchensprache Ge’ez gefeiert wird, während Predigt und Lieder in der Landessprache Tigrinya sind.
Die Religionsfreiheit in Eritrea ist stark eingeschränkt. Die Regierung nimmt insbesondere seit etwa 2004 starken Einfluss auf die Tewahedo-Kirche. Sowohl in Eritrea als auch im Ausland opponierte ein Teil der Würdenträger und der Kirchenmitglieder dagegen. In diesem Zusammenhang spaltete sich die eritreisch-orthodoxe Kirche im Kanton Luzern 2010/2011. Die Gemeinschaft Mariä Opferung in Luzern hält eher Distanz zur Politik der eritreischen Regierung.
Die Tewahedo-Kirche in Luzern feiert ihre Gottesdienste in den Räumen der römisch-katholischen Pfarrei St. Karl (jeweils am Samstag von 8 bis 12 Uhr), einmal im Monat als eigentliche Messe. Zu den Gottesdiensten kommen jeweils rund fünfzig Personen, an Feiertagen wie dem Patroziniumsfest Mariä Opferung Ende November kommen deutlich mehr.