Auszeichnung für geschichtswissenschaft­liche Dissertation

Rachel Huber hat den «Brigitte-Schnegg-Preis» 2023 der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (SGGF) erhalten. Dies für ihre Doktorarbeit zu Frauen des indigenen Widerstandes in den USA.

Dr. Rachel Huber. (Bild: Mirjam Kluka)

Mit der Auszeichnung werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Geschlechterforschung in der Schweiz ausgezeichnet, die einen Beitrag zu gesellschaftspolitischen Analysen und Veränderungen leisten. Die Preisverleihung findet am 3. November in Neuchâtel statt.

Rachel Hubers Dissertation mit dem Titel «Die Frauen der Red-Power-Bewegung» (Göttingen 2023, Vandenhoeck & Ruprecht) geht den Spuren von historischen Akteurinnen und Zeitzeuginnen der Red-Power-Bewegung, dem indigenen Widerstand in den USA in den 1960er- und 1970er-Jahren, nach. Die Basis der Studie sind «Born digital»-Selbstzeugnisse auf sozialen Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram, die mit den Spuren in analogen Archiven in den USA und Europa verglichen werden. Rachel Huber kann damit aufzeigen, dass Red-Power-Aktivistinnen massgeblich für den Erfolg des politischen Widerstandes waren.

«Pluralere Erinnerungskultur»

Wie es im Communiqué der SGGF heisst, fragt Huber, «wie es gelingen kann, diskriminierte Bevölkerungsgruppen und unsichtbare historische Akteur*innen in etablierte Meistererzählungen einzuschreiben, damit sie Teil der Erinnerungskultur werden und letztere pluraler wird. Ihre Forschung etabliert Digital-born-Selbstzeugnisse als neue historische Quellen, die eine wichtige Ergänzung oder gar ein Korrektiv analoger Quellen sein können.»

Betreut wurde die Studie von Prof. Dr. Aram Mattioli, Professor für Geschichte der Neuesten Zeit; sie ist online open access abrufbar. Rachel Huber wirkt inzwischen als assoziierte Forscherin bei den Digital Humanities am Walter Benjamin Kolleg der Universität Bern.

Der «Brigitte-Schnegg-Preis» 2023 geht an zwei Preisträgerinnen: So wurde neben Huber wurde auch Fiona Friedli (Universität Lausanne) ausgezeichnet.

Angaben zum Buch und Open-Access-Abruf

Mehr Informationen zum Brigitte-Schnegg-Preis

Früherer Artikel im Uni-Magazin «cogito» zur Dissertation