Zuger Blockchain-Forschungsinitiative mit Universität und Hochschule Luzern

Der Zuger Regierungsrat will sich während fünf Jahren mit insgesamt 39,35 Millionen Franken an den Aufbaukosten der «Blockchain Zug – Joint Research Initiative» beteiligen. Mit dem gemeinsamen Projekt der Universität Luzern und der Hochschule Luzern soll Zug weltweit zu einem führenden Zentrum für die Blockchain-Forschung werden.

Blick auf Zug mit See
Zug soll international zum Zentrum für Blockchainforschung werden (Bild: ©istock.com/Rafael_Wiedenmeier)

Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat die Gründung eines Zuger Instituts an der Universität Luzern mit neun Lehrstühlen. Rund ein Drittel der Fördergelder soll in eine Verstärkung der bisherigen Forschungsaktivitäten an der Hochschule Luzern fliessen. Zudem wird eine Kooperations- und Kommunikationsplattform, ein sogenannter Hub, geschaffen.

«Wir glauben, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial hat, viele Bereiche unseres Lebens zu verändern, und wir wollen sicherstellen, dass wir an der Spitze dieser Veränderung stehen», wird Finanzdirektor Heinz Tännler in der Medienmitteilung des Kantons zitiert. Die Forschung wird sich nicht nur auf technologische Aspekte konzentrieren, sondern auch die Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik umfassend untersuchen, also auch humanwissenschaftliche Aspekte berücksichtigt werden, heisst es weiter.

Die beiden Hochschulen begrüssen die Initiative. Prof. Dr. Bruno Staffelbach, Rektor der Universität Luzern, sagt dazu: «Die Initiative ist eine grosse Chance für den Hochschulplatz und verstärkt die Zusammenarbeit von Universität und Hochschule Luzern weiter. Die beiden Partner ergänzen sich dabei ideal.»

Prof. Dr. Barbara Bader, Rektorin der Hochschule Luzern erklärt: «Die komplementäre Zusammenarbeit mit der Universität Luzern im Blockchain-Bereich ermöglicht eine interdisziplinäre Herangehensweise, die einzigartig ist – schweizweit und über die Landesgrenzen hinaus. Sie ist für die Blockchain-Forschung und auch für den Standort Zug sehr erfolgsversprechend.»

Während die Hochschule Luzern ihre Expertise aus den Bereichen Technik, Informatik und Finance in die Kooperation einbringt, steuert die Universität Luzern die humanwissenschaftliche Perspektive, beispielsweise Recht, Politik oder Soziologie bei.

Prof. Dr. René Hüsler, Direktor des Departements Informatik der Hochschule Luzern im Kanton Zug, betont: «Die Hochschule Luzern ist im Bereich der Blockchainforschung bereits sehr profiliert. Dank unserer internationalen Netzwerke kann die Initiative schnell in konkrete Projekte übersetzt werden und Wirkung entfalten.»

Prof. Dr. Alexander H. Trechsel, Projektleiter seitens der Universität Luzern, Prorektor Forschung und Professor für Politikwissenschaft, hält fest: «Die Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf die Gesellschaft sind noch wenig erforscht. Hier können die Humanwissenschaften wegweisende Arbeit leisten.»

Ein Institut «an der Universität Luzern»

Beim geplanten Zuger Institut für Blockchainforschung handelt es sich um ein sogenanntes «An-Institut» der Universität Luzern. Damit werden organisatorisch unabhängige Einheiten bezeichnet, die eigenständig Reglemente und Vorgaben erlassen können und sollen. Sie werden an der Universität durch Beschluss des Universitätsrats akkreditiert. An-Institute werden von Professorinnen oder Professoren der Universität geleitet und von einer externen Institution getragen.