KI: Vortrag über den sinnvollen Einsatz am Jubiläumsanlass

Der Tag der offenen Tür bietet über 60 Gelegenheiten, sich mal spielerisch, mal staunend und mal nachdenklich mit Themen der Universität Luzern auseinanderzusetzen. Leif Brandes’ Vortrag hält Inputs zur Anwendung und über die Grenzen von künstlicher Intelligenz bereit.

Generative AI Apps
Künstliche Intelligenz in verschiedenen Anwendungen (Symbolbild: ©istock.com/hapabapa)

Wo stehen wir im Bereich KI heute? Wie können uns intelligente Computersysteme unterstützen und wann ist dabei Vorsicht geboten? Der Vortrag von Leif Brandes am 25. Oktober ordnet ein und regt zum Nachdenken an.

«Künstliche Intelligenz wird nicht einfach wieder weggehen», erklärt Brandes. Selbst wenn der technische Fortschritt auf dem heutigen Stand stehenbleiben würde, bliebe trotzdem eine grosse verändernde Wirkung auf viele Bereiche unseres Lebens, so der Professor für Marketing und Strategie. «Wo intelligente Systeme immer mehr menschgleich funktionieren, lohnt es sich für Unternehmen, Menschen zu ersetzen.» Das Thema gelte es deshalb auf keinen Fall zu verschlafen – auch wenn wir davon entfernt seien, dass Maschinen die Welt übernehmen, fügt er scherzhaft an.

Nebst einem Überblick zur rasanten technischen Entwicklung der letzten Jahre werden im Vortrag Beispiele angeführt, wie Unternehmen im Grossen und Kleinen bereits auf KI setzten. Weiter wird Brandes praktisch veranschaulichen, wie man sich Plattformen wie ChatGPT am besten zunutze machen kann, das heisst, wie die Eingaben und Fragen, sogenannte Prompts, gestaltet sein sollten, um die besten Resultate zu erzielen. «Im Idealfall macht die Maschine den Menschen besser», sagt Brandes und erläutert, dass der richtige Einsatz von KI äusserst hilfreich sein kann, sei es im professionellen oder privaten Bereich.

Der Vortrag soll eine Einladung sein, über eine sinnvolle Nutzung von KI nachzudenken, erklärt Brandes, aber auch aufzeigen, dass eine solche, nicht von Verantwortung entbinden würde. Beispielsweise brauche es in Unternehmen Menschen, die sich mit verschiedenen Aspekten der Datennutzung auseinandersetzen und die Resultate von KI-Systemen hinterfragen. So bestehe etwa die Gefahr, dass Personalverantwortliche KI für den Rekrutierungsprozess nutzten und die Resultate bestimmte Personengruppen diskriminieren, weil die zugrundeliegenden Daten, mit der die KI «gefüttert» wurde, bereits tendenziös waren. Es brauche immer auch eine menschliche Kontrollinstanz, so Brandes.

Vortrag «KI – über den sinnvollen Einsatz und ihre Grenzen»
Prof. Dr. Leif Brandes
14.10–14.40 Uhr, Hörsaal 7 im EG; empfohlen ab 15 Jahren
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