Dies Academicus 2025
Die Universität Luzern hat am 6. November 2025 ihren Dies Academicus gefeiert. Im Zentrum des Festakts standen die Festansprache sowie die Ehrungen durch die Universität und die Fakultäten.
Rektor Martin Hartmann begrüsste die rund 300 geladenen Gäste aus Wissenschaft, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kirche und Armee, die sich im grössten Hörsaal der Universität eingefunden hatten. Noch immer denke er gerne an das Jubiläumsfest zum 25-jährigen Bestehen der Universität Luzern zurück, das vor knapp zwei Wochen stattgefunden hat. Es sei ein gut gelungener Anlass gewesen, an dem die Uni «das im Haus angehäufte Wissen nach aussen vermitteln und ihre Relevanz unter Beweis stellen konnte». Es gebe generell viel Erfreuliches zu berichten – so habe unter anderem das neue Zuger Institut für Blockchainforschung seine Arbeit aufgenommen; am 23. Januar 2026 findet die Eröffnung statt. Weniger erfreulich seien neben dem drohenden Wegfall von Mitteln im Zuge des Entlastungspakets des Bundes die vor Kurzem kommunizierten Sparmassnahmen an der Universität Luzern: «Kürzungen sind nie schön, das können Sie mir glauben. Andererseits muss auch eine Universität auf Wandlungsprozesse reagieren können.»
Krebs: ganze Familie betroffen
Die Festrede hielt Prof. Dr. Gisela Michel, Professorin für Gesundheits- und Sozialverhalten und Prorektorin Lehre und Internationale Beziehungen zum Thema «Brücken bauen zwischen Erkenntnis und Anwendung: Psychosoziale Unterstützung in der pädiatrischen Onkologie». Sie zeigte anhand ihrer Forschung auf, wie die Krebserkrankung eines Kindes die gesamte Familie betrifft – Eltern, Geschwister und Grosseltern – und dass daraus resultierende Belastungen weit über die medizinische Behandlung hinausreichen. Auch nach einer erfolgreichen Therapie bleiben Ängste, soziale und finanzielle Folgen bestehen. Zugleich können Familien gestärkt aus der Erfahrung hervorgehen. Michel betonte, dass Forschung nicht beim Wissen über diese Belastungen stehen bleiben dürfe, sondern zu konkreter Unterstützung führen müsse. Mit ihrem Ansatz der «Co-Creation» entwickelt ihr Team gemeinsam mit Betroffenen Informations- und Unterstützungsangebote – etwa Broschüren, Videos oder Comics – und setzt so Forschungserkenntnisse praxisnah um.
In der Gesellschaft verortet
Regierungsrat Dr. Armin Hartmann sagte in seiner Rede: «Danke, liebe Universität Luzern, für 25 Jahre Universität mit dem Volk und für das Volk.» Der Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern nahm damit auf den Umstand Bezug, dass die Uni in seinen Augen nie in den «viel zitierten Elfenbeinturm» fernab der Öffentlichkeit gezogen ist: Vielmehr bewege sich diese in einem Umfeld im Zeichen des Dialogs, in dem auch «kritische Stimmen immer zugelassen wurden – sei es aus der Politik, aus der Gesellschaft, von anderen Hochschulen oder aus der Institution selbst». Wie Hartmann konstatierte, werde die Universität Luzern «ihren Erfolgsweg weitergehen», wobei es weiterhin wichtige Debatten zu führen gelte, unter anderem Fragen zur weiteren Entwicklung, Positionierung und Finanzierung.
Im neuen Format «In the Spotlight» sprach Regierungsrat Heinz Tännler, Finanzdirektor des Kantons Zug. Zum «Zug Institute for Blockchain Research» (ZIBR), so der offizielle Name, sagte er: «Diese Erfolgsgeschichte ist ein hervorragendes Beispiel für die gelungene Vernetzung innerhalb der Zentralschweiz und dafür, was wir gemeinsam zu leisten vermögen.» Er freue sich sehr, dass der Kanton die Forschung und Lehre in der Zentralschweiz massgeblich zielgerichtet unterstütze.
Ebenfalls zum ersten Mal erfolgte ein Grusswort aus den Luzerner Gymnasien: Stefan Graber, Rektor der Kantonsschule Alpenquai, und Thomas Berset, Rektor der Kantonsschule Schüpfheim, verdeutlichten, mit welch umfangreichem Rüstzeug die Absolvierenden nach der Matura für ein Studium ausgestattet sind.
Drei neue Ehrendoktorate
Im Rahmen der Ehrungen und Auszeichnungen erhielten Prof. em. Dr. Angelika Neuwirth, Prof. Dr. Anke Graneß und Prof. em. Dr. Peter Albrecht die Ehrendoktorwürde. Der «Best Teaching Award» ging an Ass.-Prof. Dr. Oliver D. William, Assistenzprofessor für Privatrecht mit Schwerpunkt für Obligationenrecht. Der Universitätsverein verlieh seine Dissertationspreise an Simone Concetto Parise und Laurence Lerch, Lukas Posselt, Janique Bourgeois, Valentina Sontheim und Thomas Scheurer sowie an Andreas Plate.
Mit dem von der ALUMNI Organisation vergebenen Preis «Alumna des Jahres» wurde Helena Jeppesen-Spuhler ausgezeichnet.
Erstmals im Rahmen des Dies Academicus fand die Prämierung mit dem «Open Science Award» statt. Dieser ging an Prof. Dr. Martin Baumann, Professor für Religionswissenschaft, und an sein Team, bestehend aus Dr. Andreas Tunger-Zanetti, Dr. Anne Beutter und Maria Ettlin-Niederberger.
Im Anschluss an die Ehrungen präsentierten die Doktorierenden Jana Jarck, Anna Vokinger und Suzanne Marie Martin ihre Forschungsprojekte.
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