Universität stärkt ihre Position und setzt strukturelle Massnahmen an drei Fakultäten um

Die Universität Luzern will ein attraktiver Studienort mit Lehre und Forschung auf hohem Niveau bleiben. Das aktuelle strukturelle Defizit soll mit Sparmassnahmen an drei Fakultäten aufgefangen werden. Der Universitätsrat hat hierzu entsprechende Vorgaben beschlossen. Die Massnahmen in der Höhe von 2 Millionen Franken sollen primär im strukturellen Bereich wirken.

Blick auf die Fassade der Universität Luzern

Obwohl die Studierendenzahlen der gesamten Universität steigen, bremst ein strukturelles Defizit die Entwicklung der Universität. Drei Fakultäten – die Wirtschaftswissenschaftliche (WF), die Kultur- und Sozialwissenschaftliche (KSF) und die Theologische Fakultät (TF) – können ihre Ausgaben nicht mit ihren Einnahmen decken. Im Jahr 2024 wurde deshalb im Auftrag des Universitätsrats eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um strukturelle Massnahmen für die kommenden Jahre zu erarbeiten. Der Universitätsrat, das strategische Führungs- und Aufsichtsorgan der Universität, hat nun die konkreten Massnahmen beschlossen, die für drei Fakultäten sowie die Verwaltung gelten. Sie müssen folgende Beiträge in der Gesamthöhe von 2 Millionen Franken einsparen:

  • Theologische Fakultät: ca. 0.5 Mio. Franken
  • Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät: ca. 0.9 Mio. Franken
  • Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät: ca. 0.33 Mio. Franken
  • Verwaltung: ca. 0.22 Mio. Franken

Die Umsetzung der Massnahmen dauert mehrere Jahre und ist Aufgabe der betreffenden Fakultäten bzw. des Rektorates. Regierungsrat Dr. Armin Hartmann, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern, ist Präsident des Universitätsrats. «Mit diesen Massnahmen ermöglichen wir der Universität, dass sie auf einer finanziell stabilen Basis stehen kann und damit ihre Aufgaben in Lehre und Forschung gesichert und auf qualitativ hohem Niveau in die Zukunft führen wird», so Hartmann.

Inhaltlich geht es hauptsächlich darum, gewisse Professuren nach Emeritierung der Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber nicht wiederzubesetzen, teils bei Neuberufungen auf direkte Festanstellungen (Ordinariate) zu verzichten, die personelle Ausstattung der Professuren zu reduzieren, Ressourcen zu verschieben und Synergien besser zu nutzen. Das humanwissenschaftliche Profil der Universität und ihre Attraktivität werden dadurch nicht gefährdet.

Konkret bedeutet dies:

Theologische Fakultät

Die TF nimmt Anpassungen über mehrere Bereiche hinweg vor – unter anderem durch eine Umstrukturierung freiwerdender Professuren (Assistenzprofessuren anstatt Ordinariate) wie auch in der Administration. Ein zentraler Bestandteil der Massnahmen ist aufgrund rückläufiger Studierendenzahlen die Fortführung des bereits 2020 vom Universitätsrat in Auftrag gegebenen Synergieprozesses zwischen der TF und dem Religionspädagogischen Institut (RPI). Damit verbunden ist ein geringer Abbau von Dozierendenstellen. Das RPI wird im Zuge einer Reorganisation noch stärker in die Strukturen der Fakultät integriert. So werden bereits seit dem Herbstsemester 2025 gewisse Lehrveranstaltungen zentral über die TF organisiert. Die Lehre am RPI ist weiterhin vollumfänglich gewährleistet.

Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät

An der KSF werden in Folge von Emeritierungen zwei Soziologieprofessuren – Soziologische Theorie und Kommunikationssoziologie – zusammengelegt. Zudem wird das Fach Wissenschaftsforschung eingestellt, das zu den Fächern mit der kleinsten Belegung der Fakultät gehört. Die entsprechende Professur wird mit der Emeritierung des jetzigen Professors nicht wiederbesetzt. Zudem wird die Fakultät bei Neuberufungen keine Ordinariate, sondern Assistenzprofessuren (Tenure Track) einsetzen.

Die KSF muss sich auf ihre Stärken fokussieren und Schwerpunkte setzen, um genügend Studierende anzuziehen. Im Zuge dieser strategischen Überlegungen wird auch das Fach Religionswissenschaft, das kaum mehr nachgefragt wird (2024 noch 13 Personen), eingestellt. Die dazugehörige Professur wird mit der Emeritierung des jetzigen Professors nicht wiederbesetzt; die dadurch freiwerdenden Mittel werden ab 2028 in die Stärkung des erfolgreichen Angebots in den Kulturwissenschaften investiert. Die Studierenden können ihr begonnenes Studium in Religionswissenschaft und Wissenschaftsforschung an der Universität Luzern abschliessen.

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Die WF leistet ihren Sparbeitrag, indem sie ihre Professuren mit weniger Mittelbaustellen ausstattet. Bestehende Arbeitsverhältnisse sind nicht betroffen.

Verwaltung

Die Verwaltung spart im Bereich der Dienste und der Infrastruktur, indem Synergien besser genutzt und die Ressourcenplanung optimiert werden, ohne dabei bestehende Stellen abzubauen.