Ökumenische Perspektiven im Blick auf das Papstamt
Das Ökumenische Institut Luzern hat die Freude, die Beiträge zur Festveranstaltung anlässlich Kurt Kardinal Koch's 75. Geburtstag vom 13. November 2024 zu veröffentlichen. Die Publikation enthält die Einleitung von Prof. Dr. Nicola Ottiger, den Festvortrag von Kurt Kardinal Koch und die Response von Prof. Dr. Ursula Schumacher.
Nicola Ottiger, Leiterin des Ökumenischen Instituts Luzern, lenkt in der Einleitung den Blick zurück auf einen anderen grossen Ökumeniker Luzerns, auf Otto Karrer. Dieser hatte noch vor dem II. Vatikanischen Konzil das Petrusamt als «Kreuz der Ökumene» bezeichnet, an dem die Kirchen intensiv zu arbeiten hätten. Dass diese Arbeit aufgenommen wurde, so Nicola Ottiger, zeige das im Sommer erschienene Studiendokument «The Bishop of Rome». Der Kardinal habe mit diesem Dokument gleich selber ein Geschenk für die Zukunft der Ökumene mitgebracht.
Das Referat des Kardinals unter dem Titel «Ökumenische Perspektiven im Blick auf das Papstamt» versteht sich als Grundlage für ein Gespräch über das Papstamt an die Kirchen und Gemeinschaften anderer Konfessionen. Denn dieses sei, wie Koch gleich zu Beginn festhielt, bereits 1967 von Papst Paul VI. als eines der schwierigsten ökumenischen Probleme bezeichnet worden.
In seiner Aufgabe als Förderer der christlichen Einheit von römisch-katholischer Seite legt Kurt Koch dar, dass über das Papstamt unterschiedlich diskutiert werden müsse. Mit den Kirchen des Ostens gestalte sich das Gespräch über das Papsttum einfacher. Doch stelle sich hier die Frage, welche Form der Primat des Bischofs von Rom habe. Denn aus katholischer Sicht steht dem Papst nicht allein ein Ehrenvorsitz unter den Patriarchen zu, sondern eine auch eine leitende und in bestimmten Situationen juridische Funktion zu.
In der Response hält Ursula Schumacher, Professorin für Dogmaktik, fest, dass die ekklesiologische Bedeutung des Papstamtes von Papst Franziskus zeichenhaft verdeutlicht werde. Für sie steht auch fest, dass das römisch-katholische Oberhaupt innerkirchlich eine «Schiedsrichter»-Funktion wahrnehmen müsse, um die Handlungsfähigkeit der Kirche sicherzustellen und versteht das Papstamt, wie es Kurt Koch darstellt, als «ökumenisch weit ausgestreckte Hand».
Aus der Berichterstattung von Martin Spilker zum Festanlass
Interview mit Kardinal Koch im Vorfeld des Festanlasses
Nicola Ottiger (Hg.)
Ökumenische Perspektiven im Blick auf das Papstamt. Kurt Kardinal Koch zum 75. Geburtstag
Ökumenisches Institut Luzern, 2024
Die Publikation ist Open Access verfügbar: Ökumenische Perspektiven im Blick auf das Papstamt