Mobilitätsbeiträge für Forschungsaufenthalte

Die Graduate Academy der Universität Luzern hat erstmalig Mobilitätsstipendien an Doktorierende vergeben. Für Forschungsaufenthalte im Ausland wurden Beträge zwischen 24'000 und 50'000 Franken gesprochen.

Die Graduate Academy ist eine zentrale Anlaufstelle für Nachwuchsforschende der Universität Luzern. Sie unterstützt (Post-)Doktorierende auf dem Weg zu ihrem Doktorat bzw. ihrer wissenschaftlichen oder ausseruniversitären Karriere und bei der Vernetzung mit anderen Nachwuchsforschenden. Hierzu bietet sie fachliche und überfachliche Veranstaltungen sowie finanzielle Unterstützungen an und arbeitet mit Partnerinstitutionen im In- und Ausland zusammen.

Zweimal jährlich vergibt die Graduate Academy Mobilitätsstipendien (siehe Box unten) an Doktorierende, die einen Teil ihrer Dissertation an einem Forschungsinstitut im Ausland realisieren. Bei den nun erfolgten beiden ersten Ausschreibungen haben den Zuschlag erhalten (in alphabetischer Reihenfolge):

 

Feministische Rechtsansprüche in Theorie und Praxis

Stephanie Deig
Stephanie Deig

Für ihre Forschung im Bereich feministische Rechtstheorie und feministische politische Theorie wird Stephanie Deig insgesamt zwölf Monate am Institut für Philosophie der Universität Wien und am «Department of Philosophy» und an der «School for Cultural Analysis» der Universität von Amsterdam verbringen. Dort beschäftigt sie sich mit der Frage nach dem radikalen Potenzial von Rechtsansprüchen für die feministische Theorie und Praxis. Ihre Dissertation wird von Prof. Dr. Martin Hartmann, Professor für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie, und Prof. Annabelle Lever, Professorin für Politikwissenschaften an der SciencesPO in Paris, betreut.

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Digitales Konsumverhalten und Virtualität

David Finken
David Finken

Virtualität gewinnt in unserem Alltag als Konsumentinnen und Konsumenten immer mehr an Bedeutung. Bereits 50 Prozent der Schweizer Bevölkerung hat zum Beispiel schon Augmented-Reality-Anwendungen verwendet. In seiner Dissertation beschäftigt sich David Finken mit der Frage: Inwieweit können Augmented Reality und Virtual Reality die Entscheidungsfindungen von Menschen, positiv aber auch negativ, beeinflussen? Betreut wird die Promotion von Prof. Dr. Reto Hofstetter, Professor für digitales Marketing. Für seine Forschung wird David Finken ein Jahr an der «Stephen M. Ross School of Business» der Universität von Michigan (USA) verbringen.

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Präferenzen bezüglich ambulanter Grundversorgung

Zora Föhn
Zora Föhn

Im Bereich Gesundheitspolitik liegt Zora Föhns Forschung, die sich mit der Frage beschäftigt, welche Präferenzen die Bevölkerung bezüglich der ambulanten Grundversorgung der Zukunft hat. Um dies herauszufinden, analysiert sie gegenwärtig eine am Departement Gesundheitswissenschaften und Medizin durchgeführte Befragung der Schweizer Bevölkerung an der «School of Health Policy and Management» in Rotterdam. Ihre Dissertation betreut Prof. Dr. Andreas Balthasar, Titularprofessor für Politikwissenschaft sowie Lehr- und Forschungsbeauftragter Gesundheitswissenschaften und Gesundheitspolitik.

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«Right to Science»

Monika Plozza
Monika Plozza

Auch wenn es für viele überraschend scheinen mag: Die Wissenschaft ist ein Menschenrecht. Eines allerdings, bei dem der umfassende theoretische und analytische Rahmen fehlt, um seinen Geltungsbereich zu erfassen. In ihrer Dissertation «The Human Right to Science», betreut von Prof. Dr. Martina Caroni, LL.M. (Yale), Professorin für öffentliches Recht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung im öffentlichen Recht, beschäftigt sich Monika Plozza deshalb mit der Frage: Was ist das «Right to Science» aus rechtlicher Sicht? Für ihre Forschung im Bereich Völkerrecht und Menschrechte wird sie insgesamt sieben Monate an der Universität Kopenhagen, am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg und an der University of Oxford verbringen.

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Neues Förderinstrument

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) sistierte per Ende 2020 die Mobilitätsstipendien für Doktorierende (Doc.Mobility). Seit 2021 erbringen die Schweizer Universitäten mit Unterstützung der Rektorenkonferenz swissuniversities die Nachfolgelösung für die Finanzierung der Mobilität von Doktorierenden. An der Universität Luzern finanziert die Graduate Academy jährlich mindestens vier Mobilitätsbeiträge (6 bis max. 12 Monate Auslandaufenthalt) für Doktorierende. Für einen Mobilitätsbeitrag von 12 Monaten stehen max. ca. 50'000 Franken zur Verfügung. Jährlich bestehen zwei Eingabetermine: einer im Frühling (März) und einer im Herbst (Oktober). Der Beitrag deckt Bruttolohnkosten sowie die Reise- und Forschungskosten, etwa Einschreibegebühren und Tagungskosten.