Auszeichnung für Forschung zu erweiterter Realität

David Finken ist von der «European Marketing Academy» für seinen Konferenzbeitrag zur Forschung zum Thema erweiterte Realität («Augmented Reality») im Kaufprozess ausgezeichnet worden. Darin befasst er sich mit der Frage, welchen Einfluss die reale Welt auf den Kaufentscheid hat.

David Finken bei der Übergabe des Awards an der Corvinus Business School, Budapest.

Die Auszeichnung fand im Rahmen der diesjährigen Konferenz der «European Marketing Academy» statt, die das erste Mal nach zwei Jahren wieder physisch durchgeführt werden konnte. Über 600 Forschende aus zahlreichen Ländern reisten für die Konferenz vom 24. bis 27. Mai nach Budapest. Dazu gehörten auch Forschende des Instituts für Marketing und Analytics (IMA) der Universität Luzern. Sie haben an der Konferenz vier Vorträge gehalten, wobei das Forschungsprojekt von David Finken mit dem speziell für Doktoranden bestimmten «Best Paper of Conference Award» ausgezeichnet wurde.

Psychologische Beweggründe

In ihrem Forschungsprojekt zeigen David Finken und seine Co-Autorinnen und Co-Autoren Prof. Dr. Reto Hofstetter, Prof. Dr. Aradhna Krishna und Prof. Dr. Florian von Wangenheim, dass der Kontext, d.h. die reale Welt, eine wesentliche Rolle bei der Entscheidungsfindung für oder gegen Produktkäufe spielen kann, wenn das Produkt über sogenannte «Augmented Reality»-Applikationen betrachtet wird. Solche Applikationen ermöglichen es, die Realität durch virtuelle Inhalte zu erweitern. So kann beispielsweise betrachtet werden, wie das gewünschte Produkt in der realen Umgebung aussehen würde. Passt dabei der aktuelle Kontext nicht zu einem Produkt, z.B. wenn ein Haushaltsgerät in der virtuellen Umgebung eines Zuges betrachtet wird, kann dies dazu führen, dass Konsumentinnen und Konsumenten das Produkt, verglichen mit einem passenden Kontext wie z.B. einer Küche, weniger stark präferieren. David Finken erklärt dies wie folgt: «Passt ein Kontext, führt ‹Augmented Reality› dazu, dass sich Konsumentinnen und Konsumenten einem Objekt psychologisch näher fühlen; passt ein Kontext nicht, so empfinden Konsumentinnen und Konsumenten Produkte psychologisch als distanzierter». Die Autorinnen und Autoren zeigen diesen Effekt für eine Vielzahl an Produkten.

Dissertation zu unterschiedlichen Formen der erweiterten Realität

David Finken hat für seine Forschung zur erweiterten Realität, welche vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützt wird, unter anderem eine Auszeichnung von der «American Marketing Association» erhalten und konnte seine Ergebnisse an führenden nationalen und internationalen Konferenzen präsentieren. David Finken ist Doktorand, wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie Leiter der «Swiss Consumer Studies» am IMA und derzeit Visiting Scholar an der Stephan M. Ross School of Business der University of Michigan. Seine Dissertation beschäftigt sich mit verschiedenen Formen der erweiterten Realität und untersucht, inwieweit diese das Entscheidungsverhalten von Menschen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können.