Universität Luzern hat zwei neue Fakultäten

Heute tritt die Revision des Universitätsgesetzes in Kraft. Damit wird das bisherige Departement Gesundheitswissenschaften und Medizin zur Fakultät und es wird eine neue Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie geschaffen.

Fassade Uni/PH-Gebäude
Fassade des Uni/PH-Gebäudes

Der Kantonsrat hatte die Revision im vergangenen Herbst beraten und mit grosser Mehrheit verabschiedet. Damit verfügt die Universität Luzern neu über sechs Fakultäten: Nebst Gesundheitswissenschaften und Medizin sowie Verhaltenswissenschaften und Psychologie sind dies Fakultäten für Theologie, Kultur- und Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften.

Themen rund um Menschen und ihre Institutionen stehen im Zentrum von Forschung und Lehre an der Universität Luzern. Mit den zwei neuen Fakultäten kann das humanwissenschaftliche Profil optimal abgerundet werden. 

Verhaltenswissenschaften und Psychologie: Ausschreibung der Professuren als wichtiger Schritt

Für die neue Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie werden momentan die Strukturen und damit die Voraussetzungen für die Aufnahme des Lehr- und Forschungsbetriebes geschaffen. Mit den Berufungen der ersten Professorinnen und Professoren steht dabei ein sehr wichtiger Schritt an, erklärt der Planungsbeauftragte Verhaltenswissenschaften und Psychologie, Prof. Dr. Fred Mast. «Es sind die neuen Professorinnen und Professoren und ihre Teams, die der Fakultät ein Gesicht geben werden», so Mast im Interview.

Themen zum Verhalten werden schon heute an der Universität Luzern bearbeitet, etwa in den Bereichen moralisches, religiöses, Finanz-, Gesundheits- oder Organisationsverhalten. Somit gibt es viele Anknüpfungspunkte für die neue Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie. Im Bereich Verhaltenswissenschaften wird gegenwärtig ein Forschungslabor aufgebaut.

Im Herbst 2024 soll der Bachelorstudiengang, 2027 der Masterlehrgang in Psychologie starten. Dabei sind drei Vertiefungen vorgesehen, die das bestehende Angebot schweizweit ideal ergänzen  und für die ein ausgewiesener Bedarf besteht: Rehabilitationspsychologie, Rechtspsychologie sowie Kinder- und Jugendpsychologie.

Der Aufbau der Fakultät wird wie bereits bei der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und beim Departement für Gesundheitswissenschaften und Medizin mit privaten Drittmitteln finanziert. Dafür liegen Zusagen für Donationen von mehr als 8 Millionen Franken vor.

Gesundheitswissenschaften und Medizin: Weg konsequent weiterverfolgen

Gesundheitswissenschaften und Medizin wurden in den letzten Jahren schrittweise aufgebaut. Mit der Umwandlung vom Departement zur Fakultät wird der gewachsenen Bedeutung Rechnung getragen.

Eine Besonderheit der Fakultät ist die Integration von Gesundheitswissenschaften und Medizin. Es wird bewusst auf teure medizinische Spezialisierungen verzichtet und ein Fokus auf die Hausarztmedizin und die Grundversorgung gelegt. Ein Schwerpunkt wird ferner im Bereich der Rehabilitation gesetzt.

Für Gründungsdekan Prof. Dr. Stefan Boes bildet die Umwandlung zur Fakultät einen «Meilenstein». Er möchte den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen, erklärt er im Interview.

Weitere Infos

Interview mit Prof. Dr. Fred Mast, Planungsbeauftragter Verhaltenswissenschaften und Psychologie
Interview mit Prof. Dr. Stefan Boes, Dekan der Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Medizin
Gesetz über die universitäre Hochschulbildung