Neue Plattform für genderspezifische Medizin

Die medizinischen Fakultäten der Schweiz lancieren zusammen eine digitale Plattform zur Förderung der Integration von Geschlecht und Gender in die medizinische Ausbildung. Das Departement für Gesundheitswissenschaften und Medizin steuert dazu nebst Fachwissen ein Unterrichtsmodul bei.

Karte mit Standorten der am GEMS-Projekt beteiligten Partnerinstitutionen (Bild: gems-platform.ch)

Die Plattform «Gender Education in Medicine for Switzerland» (GEMS) beruht auf einer Initiative des Zentrums «Unisanté» der Fakultät für Biologie und Medizin der Universität Lausanne zusammen mit den medizinischen Fakultäten von Basel, Bern, Freiburg, Genf, Neuenburg, Zürich, dem Departement von Luzern und einer Fachhochschule für Pflege (SUPSI-Manno). Das Projekt wird von der Dachorganisation der Schweizer Hochschulen (swissuniversities) mit 200'000 Franken gefördert. Mitarbeitende des Departements für Gesundheitswissenschaften und Medizin der Universität Luzern haben dafür ihr methodologisches und medizinisches Wissen eingebracht und in Zusammenarbeit mit Dozierenden der Hirslanden Klinik St. Anna ein neues Modul «Gender-Medizin» für Studierende des Masters in Medizin entwickelt. Verantwortlich für das erstmalig im Herbstsemester 2022 unterrichtete Modul ist seitens Universität Luzern Dr. med. Tanja Volm. Es handelt sich dabei um einen der ersten umfassenden Kurse für Gender und integrative Medizin in der Schweiz. Das Modul wird aktuell evaluiert und kann in Zukunft auch von anderen medizinischen Fakultäten für die Lehre eingesetzt werden.

Die GEMS-Webplattform dient dem Austausch von Lehrmaterialien zum Thema Geschlecht und Gender – zusammengefasst unter dem Sammelbegriff «Gender-Medizin» – zwischen den Schweizer Fakultäten und Schulen des Gesundheitswesens. Zur Förderung von deren Integration in die akademischen Lehrpläne enthält die Plattform Lehrmaterialien, die von Lehrenden und Forschenden der Partnereinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Neben der Verbreitung von Informationen ermöglicht sie die Sammlung von Lehrmaterialien für Gender-Medizin. Parallel dazu wurde ein gemeinsames Inhaltskonzept für den Unterricht erstellt, um die Ausbildung zwischen allen Institutionen anzugleichen. Dieses umfasst eine Liste von Unterrichtsformaten, die allen Studierenden an Schweizer Universitäten angeboten und mit denen die Integration von geschlechtsspezifischen Themen in der Medizin gefördert werden soll.

GEMS-Plattform

Medienmitteilung Unisanté zur GEMS-Plattform 

Newsmeldung zum neuen Modul «Gender-Medizin»