Neuberufen: Max Baumgart im Gespräch

Seit 100 Tagen ist Max Baumgart ausserordentlicher Professor für Energierecht und Blockchain. Im Interview berichtet er, wie er seinen Start erlebt hat und was ihn in Forschung und Lehre beschäftigt.

Was war bisher Ihr persönliches Highlight?

Max Baumgart: Ganz klar der Bezug der neuen Räumlichkeiten des Zuger Instituts für Blockchainforschung (ZIBR) in Zug: Da kommt ein richtiges Start-up-Gefühl auf. Ich bin von Anfang an mit dabei und freue mich schon auf die nächsten Schritte. Es ist wirklich toll, mit herausragenden Kollegen aus der Rechtswissenschaft sowie der Philosophie, der Soziologie und der Politikwissenschaft dieses weltweit einmalige Institut aufzubauen. Und auch mein Team ist grossartig. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mit einigen äusserst klugen Köpfen zusammenarbeiten darf.

Welche Lehrveranstaltungen führen Sie zurzeit durch, worum geht es dabei und was ist in Planung?

Im Herbstsemester gebe ich einige Übungen zum Öffentlichen Recht. Zudem hatte ich bereits die Gelegenheit, im Rahmen einer Gastvorlesung an der Universität Trento in Italien über den Rechtsrahmen der Blockchain-Technologie zu sprechen. Es ist eine gute Mischung in der Lehre aus dem allgemeinen öffentlichen Recht und den spezifischen Themen, die mich in den kommenden Jahren in meiner Forschung beschäftigen werden. Im kommenden Frühjahrssemester werde ich dann einige Übungen zum Verfahrensrecht, die Falllösung im Master und natürlich auch die Mastervorlesung zum schweizerischen Energierecht unterrichten.

Woran forschen Sie momentan?

Ich untersuche, welche Anwendungsfelder es für Blockchain-Technologien in Energiemärkten gibt. Zudem analysiere ich, ob der bestehende Rechtsrahmen genügend Spielraum für unternehmerische Freiheit bietet und gleichzeitig ausreichend Schutz gewährleistet, beispielsweise für Verbraucherinnen und Verbraucher. Daneben beschäftige ich mich unter anderem mit regulatorischen Vorgaben für neue Technologien zur Energiespeicherung. Hierzu habe ich gemeinsam mit einigen anderen europäischen Universitäten eine Eingabe für ein Drittmittelprojekt gemacht.

Und was steht in Zukunft an?

Neben der Forschung im Bereich der Blockchain möchte ich mich verstärkt mit experimenteller Regulierung beschäftigen und eine zweite Staffel meines Podcasts zum Energierecht «The Energy Law Podcast (TELP)» produzieren. Mit meinem kleinen, hochmotivierten Team, spannenden Aufgaben in einem praxisrelevanten Feld und Forschung am Puls der Zeit − damit meine ich die Themen Blockchain und künstliche Intelligenz − wird es sicherlich sehr spannend bleiben.