Kirchengeschichtliche Studienreise nach Rom
Die Professur für Kirchengeschichte hat gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte der Universität Fribourg von 28.3. bis 01.04.2025 ein Seminar in Rom zum Thema "Arbeiten in römischen Archiven und Studienzentren" veranstaltet. Ziel war es, den Studierenden vielfältige Einblicke in die Zugänge zu historischen Quellen in der Ewigen Stadt zu geben.
In Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen aus dem Fachbereich Kirchengeschichte der Universität Fribourg hat die Professur für Kirchengeschichte mit 18 Studierenden der Theologie eine Exkursion nach Rom unternommen. Auf dem Programm standen mehrere Archivbesuche: Pater Paul Oberholzer SJ führte die Gruppe in das Generalarchiv der Gesellschaft Jesu ein, wobei die Studierenden die Möglichkeit bekamen, selbst mit den Handschriften der Jesuiten, die in allen Teilen der Welt aktiv waren und sind, zu arbeiten. Johann Ickx hiess die Studiengruppe im Archiv des Staatssekretariates des Vatikans willkommen und konnte die neuen Möglichkeiten der Archivarbeit durch die Digitalisierung der Dokumente präsentieren. Eine dritte Einheit fand im Historischen Archiv der Congregatio de Propaganda Fide statt, bei dem Flavio Belluomini und Mariano Delgado die Gruppe sowohl in den theoretischen als auch den praktischen Teil der weltweiten Arbeit der Kongregation zur Evangelisierung einführten.
Neben den arbeitsintensiven Einheiten der Exkursion standen aber auch viele weitere Stationen auf dem Programm. Einen Tag widmete Lorenzo Planzi von der Universität Fribourg den Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Vatikan. Begonnen bei einem Besuch bei der Schweizer Garde, wurde die Gruppe anschliessend von der Botschafterin der Schweiz im Vatikan, Manuela Leimgruber empfangen, die von der diplomatischen Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und der Schweiz berichtete. Am gleichen Tag besuchte die Gruppe auch das Istituto Svizzero, das eine einmalige Einrichtung für Kulturschaffende und Wissenschaftler:innen aus der Schweiz in Rom darstellt.
Der Zugang zu materiellen Zeugnissen der Geschichte wurde durch den Besuch der Ara Pacis, der Dominikanerkirche Santa Maria Sopra Minerva und der Kirche San Clemente ermöglicht. Sowohl der Friedensaltar als auch die beiden Kirchen sind Zeugnisse für die Welt ihrer jeweiligen Zeit und bieten reiche Anschauungsmöglichkeiten für die kulturellen und religiösen Strömungen, die in die Bauten eingeflossen sind.
Auch die Begegnung mit sozial-caritativen Organisationen und Projekten war geplant: Die Gemeinschaft Sant' Egidio ist als weltweite christliche Laienbewegung in der Vorbereitung von Friedensverhandlungen in Kriegsgebieten aktiv und führt Menschen mit unterschiedlicher Herkunft auf der Basis geteilter Werte zusammen. Die Einrichtung Gelsomino bietet im Zentrum Roms in den Räumlichkeiten einer Pfarrei eine Anlaufstelle und Unterkunft für Familien, deren Kinder im nahegelegenen Krankenhaus behandelt wird. Finanziert aus Spenden und durch überwiegend ehrenamtliche Arbeit unterstützt die Einrichtung die Familien in belastetenden Situationen.
Das intensive und bunte Programm war geprägt durch vielfältige Räume, die die Studierenden mit ihrem theologischen Studium in Verbindung bringen konnten. Eine besondere Atmosphäre gaben der Studienreise die vielen sehr offenen und herzlichen Begegnungen und persönlichen Gespräche, die über das Format einer Studienveranstaltung hinausgingen.
Ein herzlicher Dank geht daher an alle Personen und Organisationen, die an dem erfolgreichen Verlauf der Studienreise beteiligt waren. Für die finanzielle Unterstützung möchten wir uns im Namen aller Teilnehmer:innen bei der Alumni-Organisation der Universität Luzern, der Katholischen Kirche Luzern und dem Bistum Basel bedanken.
Den vollständigen Bericht zur Studienreise können Sie unter dem Link nachlesen.
Bericht und Fotos: Veronika Kanf, Wissenschaftliche Assistentin