Jubiläum-Festakt: «Gemeinsam gelingt Grosses»
25 Jahre Universität Luzern – viel Grund zu feiern! Am Festakt überbrachten Kanton und Stadt sowie die beiden anderen Hochschulen auf dem Platz Luzern Grussbotschaften. Mittendrin und von hoher Symbolhaftigkeit: ein schwarzer und ein roter Schal.
«Das Ende des Kulturkampfes am Schluss des letzten Jahrhunderts öffnete Türen für die Schaffung einer zukunftsgerichteten Universität.» Dies sagte Ulrich Fässler, Bildungsdirektor des Kantons Luzern von 1999–2003. Er war einer der Rednerinnen und Redner am Festakt mit rund 200 Gästen, der am 25. Oktober im Rahmen des Tages der offenen Tür der Universität stattfand.
Unter Fässlers Amtszeit hatte die kantonale Stimmbevölkerung im Jahr 2000 mit 72 Prozent der Stimmen der Errichtung einer Universität für Luzern und die Zentralschweiz zugestimmt. Ulrich Fässler gestaltete einen gemeinsamen Programmpunkt mit seiner Vorgängerin, Brigitte Mürner-Gilli, Bildungsdirektorin des Kantons Luzern von 1987–1999. Sie war es, die von Kantonsseite das Geschäft ins Rollen gebracht, unterstützt und bis zur Abstimmungsreife begleitet hatte. Für ihre Verdienste zugunsten der Universität Luzern waren die beiden bereits in früheren Jahren mit dem Titel der Ehrensenatorin, des Ehrensenators bedacht worden. Nicht zu übersehen: Ulrich Fässler (FDP) war mit einem roten Schal um den Hals (für konservativ) erschienen und Brigitte Mürner-Gilli (CVP) mit einem schwarzen (liberal) – also genau konträr zu ihrer tatsächlichen Parteizugehörigkeit. Dies erfolgte bewusst, um darauf aufmerksam zu machen, dass bei wichtigen Projekten parteipolitische Gräben überwunden werden sollten: «Gemeinsam gelingt Grosses», konstatierte Brigitte Mürner-Gilli.
Konsolidierung und Weiterentwicklung
Dass im Falle der Universität effektiv Grosses gelungen ist, darf an einem solchen Freudentag ohne Übertreibung bejaht werden – so startete die Universität Luzern damals mit rund 200 Studierenden an zwei Fakultäten, heute sind es gegen 4000 Studierende an sechs Fakultäten; dies mit den jüngsten Neuzugängen Gesundheitswissenschaften und Medizin sowie Verhaltenswissenschaften und Psychologie. Regierungsrat Armin Hartmann, der aktuelle Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern, sagte: «Ein Vierteljahrhundert voller Pioniergeist, Leidenschaft und stetiger Weiterentwicklung liegt hinter uns – und das ist der Beweis dafür, was im Kanton Luzern bildungspolitisch möglich ist.» Wer ein 25-Jahr-Jubiläum in dieser Form feiern könne, habe vieles richtig gemacht, so Hartmann. Nun gehe es um Konsolidierung, doch damit sei nicht einfach die Verwaltung des Bisherigen gemeint. «Konsolidierung bedeutet, eine Standortbestimmung zu machen und zu klären, wo wir stehen und in welche Zukunft wir gehen wollen.»
Beat Züsli, Stadtpräsident und Bildungsdirektor der Stadt Luzern, betonte: «Für eine mittelgrosse Stadt wie Luzern ist es selbstverständlich ein grosser Gewinn, eine Universität zu beheimaten.» Es gehe hierbei nicht nur um eine Prestigefrage, vielmehr resultierten daraus direkte Auswirkungen auf das urbane Leben in Luzern. «So findet zum Beispiel mit den mittlerweile zahlreichen Studierenden eine Verjüngung statt. Das tut der Stadt Luzern gut!» Wie Züsli sagte, zeige sich auch ein zunehmend wahrnehmbarer Einfluss auf den Arbeitsmarkt in Stadt und Region Luzern. «Die Universität Luzern bildet Fachleute aus, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind und später verantwortungsvolle Positionen in Privatwirtschaft, öffentlichen Verwaltungen und weiteren Organisationen einnehmen.»
Konstruktive Zusammenarbeit
Kathrin Krammer, Rektorin der Pädagogischen Hochschule (PH) Luzern, und Barbara Bader, Rektorin der Hochschule Luzern, gratulierten im Namen ihrer beiden Institutionen, die zusammen mit der Universität den Campus Luzern bilden und in verschiedener Form zusammenarbeiten. Die Universität, so Kathrin Krammer, sei gewissermassen die ältere Schwester der PH, die seit 2003 besteht. «Als Schwestern haben wir die gleichen Eltern bzw. die gleiche Trägerschaft und dürfen gemeinsam dieses Gebäude bewohnen.» Es zeige sich an verschiedenen Beispielen: «Wir wirken konstruktiv zusammen, mit je eigener institutioneller Identität und unterschiedlichen Aufgaben.» Voraussichtlich 2031 ziehe die PH in einen Neubau auf dem Campus Horw – man werde auch dann auf jeden Fall mit der Universität verbunden bleiben.
Barbara Bader unterliess es nicht, neben der Gratulation ihren Dank auch an diejenige Generation von Entscheidungsträgerinnen und -träger zu richten, also unter anderem auch an Ulrich Fässler und Brigitte Mürner-Gilli, welche die drei Hochschulen auf dem Platz Luzern ermöglicht haben. Auf die nächsten 25 Jahre blickend, wünsche sie sich, dass «der Geist der Aufklärung einschliesslich der Freiheit von Lehre und Forschung weiterhin das gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Big Picture bildet». Ebenfalls hoffe sie, «dass man uns als Wissensorganisationen dazu gratulieren wird, dass wir das Zusammenspiel von menschlicher und künstlicher Intelligenz so mitprägt haben, dass wir 2050 von einer menschenfreundlichen digitalen Welt sprechen werden».
Durch den Festakt führte Rektor Martin Hartmann. Er bedankte sich herzlich bei allen, die zur Gründung der Universität Luzern und zu ihrer positiven Entwicklung über die Jahre beigetragen haben und noch immer beitragen. «Wir leben durch und vom Engagement vieler Menschen.» Sein expliziter Dank ging auch an die Kantonsregierung für die gute Zusammenarbeit.
Der Anlass wurde abgerundet durch Einlagen des Zauberers und Mentalisten Shorini sowie durch Songs der Luzerner Popsängerin mella.
Skripte der überbrachten Grussbotschaften
Beim Festakt handelt es sich um einen der Teile des Jubiläumsfests, an dem sich für die interessierte Öffentlichkeit mehr als 60 Möglichkeiten boten, die Universität Luzern in ihrer ganzen Vielfalt entdecken und erleben zu dürfen. Mehr Infos und weitere Bilder
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