Dissertationspreis für Sabine Baggenstos

Die Dissertation "Das kanonische Grundrecht auf Ehe und das Ehehindernis der Impotenz in Gegenüberstellung mit dem staatlichen Recht (CH)" von Dr. Sabine Baggenstos wurde am diesjährigen Dies Academicus ausgezeichnet.

Die Gewinnerinnen und Gewinner der Dissertationspreise von links: Dr. Sabine Baggenstos, Dr. des. Anne Beutter, Dr. Silvan Schenkel und Dr. Christian Frey

Die Arbeit von Dr. Sabine Baggenstos im Fachgebiet Kirchenrecht / Staatskirchenrecht wurde vom Universitätsverein am Dies Academicus 2021 als beste Dissertation der Theologischen Fakultät ausgezeichnet. Wir gratulieren Frau Baggenstos ganz herzlich!

Auszug aus der Einleitung:

Das Thema ist das Eherecht der römisch-katholischen Kirche, das eine Regelung beinhaltet, die es impotenten, d.h. beischlafsunfähigen, Menschen verunmöglicht, eine kirchliche Ehe einzugehen. Es tangiert ein Menschenrecht, das dadruch nicht ausgeübt werden kann, denn die römisch-katholische Kirche betrachtet die Ehe nach ihrem Recht als die Ehe. Die kirchliche Eheschliessung ist nicht eine zusätzliche und fakultative zur staatlichen (CH) Eheschliessung, sondern die für Katholiken und Katholikinnen gültige. Die Verweigerung der Eheschliessung durch die Kirche kommt der Verweigerung der Ehe als solcher gleich. Die kirchliche Rechtsordnung wird mit den im staatlichen Recht der Schweiz geltenden Normen, die die Eheschliessung und die Nichtdiskriminierung aufgrund einer Behinderung enthalten, konfrontiert. In Anbetracht der Menschenrechte und der Rechte von Menschen mit Behinderungen stellt die Verweigerung der Eheschliessung aufgrund von Impotenz durch die kirchliche Gesetzgebung eine Diskriminierung aufgrund eines körperlichen Merkmals dar. Kirchenrechtliche und staatskirchenrechtliche bzw. religionsverfassungsrechtliche Lösungsansätze, um die Diskriminierung zu beheben, werden diskutiert. 

Die vollständige Arbeit kann im Lit Verlag erworben werden.