Dies Academicus 2021

Die Universität Luzern hat am Donnerstag, 4. November 2021, ihren Dies Academicus gefeiert. Im Zentrum standen die Ehrungen durch die Universität und die Fakultäten sowie die Festansprache von Bundesrat Ignazio Cassis.

Ehrendoktorinnen und -doktoren 2021 (v.l.): Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, Dr. phil. Heidi Witzig, Prof. Dr. Mualla Selçuk, Prof. Dr. iur. Ursula Cassani, Prof. Dr. Susannah Heschel sowie Prof. Charles P. Friedman, PhD.

Der Vizepräsident des Bundesrates und Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA ging in seiner Festansprache auf die Verbindung von Wissenschaft und Innovation mit der Diplomatie ein. Damit soll gesellschaftlicher Mehrwert geschaffen werden. «Konkret versuchen wir damit, die möglichen Entwicklungen der wissenschaftlichen Forschung und der technologischen Erneuerungen zu antizipieren und zur öffentlichen Diskussion zu stellen, damit die besten Entscheide getroffen werden - im Dienst jedes Menschen.» In diesem Zusammenhang verwies Cassis auf die Stiftung «Geneva Science and Diplomacy Anticipator» (GESDA), welche vom Bundesrat und dem Staatsrat des Kantons Genf mit der Unterstützung der Stadt Genf gegründet wurde.

Standortbestimmung und nächste Entwicklungsschritte

Rektor Prof. Dr. Bruno Staffelbach nahm in seiner Rede eine Standortbestimmung vor und zeigte die nächsten Entwicklungsschritte der Universität auf. «Wir sind eine humanwissenschaftliche Universität, die einzige in der Schweiz – aber nicht die einzige in Europa. Unser Anspruch ist es, in zehn Jahren zu den führenden humanwissenschaftlichen Universitäten in Europa zu gehören.» Zu diesem Ziel würden drei Wege führen: eine Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie, zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation WHO die Initiative für Funktionsfähigkeit, Gesundheit und Wohlbefinden, die alle Fakultäten miteinbezieht sowie ein Zentrum für digitale Innovation.

Verhaltenswissenschaften als Klammer

Um das humanwissenschaftliche Profil der Universität Luzern abzurunden, brauche es eine Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie. «Die Verhaltenswissenschaften sind eine Klammer, die alle Fakultäten verbindet», erklärt Staffelbach und nennt Inklusionsforschung, Unternehmensforschung sowie die Erforschung der Resilienz von Gesundheits- und von politischen Handlungssystemen als konkrete Themen. Im Bereich der Psychologie sind Studiengänge geplant, die in der Schweiz einmalig sind, mit Vertiefungen in Rechtspsychologie, in Kinder- und Jugendpsychologie und Gesundheits- und Rehabilitationspsychologie. Für die Finanzierung des Aufbaus des Bachelors in Psychologie, zur Master-Vertiefung in Kinder- und Jugendpsychologie, für die verhaltenswissenschaftlichen Forschungsthemen und für ein psychologisches Forschungslabor liegen Zusagen für Donationen vor, so Staffelbach weiter.

Breite Vernehmlassung steht bevor

«Unsere dynamische Universität ist sehr gut aufgestellt – und soll massvoll weiterwachsen können», erklärte der Luzerner Bildungsdirektor, Regierungsrat Marcel Schwerzmann. Der Regierungsrat unterstütze die Erweiterung um zwei neue Fakultäten, einerseits die Umwandlung des Departementes für Gesundheitswissenschaften und Medizin, andererseits die Gründung der Fakultät Verhaltenswissenschaften und Psychologie. «Der definitive und formelle Entscheid der Regierung steht kurz bevor und wir werden mit einer breiten Vernehmlassung starten können», so Schwerzmann weiter.

Kanton Zug zu Gast

Als Gastkanton war diesmal Zug eingeladen. Bildungsdirektor Regierungsrat Stephan Schleiss verwies in seiner Grussbotschaft auf die Bedeutung von Universitäten als Ort von Rede und Gegenrede. «Kurze Wege sind in Politik und Wirtschaft ein Segen, beim Denken sind sie ein Graus. Ich glaube, dass die Universität Luzern, ich glaube, dass die Zentralschweiz ein guter Ort für Rede und Gegenrede ist», so Stephan Schleiss.

Sechs neue Ehrendoktorate

Bei den anschliessenden Ehrungen und Auszeichnungen erhielten Prof. Dr. Susannah Heschel, Prof. Dr. Mualla Selçuk, Dr. phil. Heidi Witzig, Prof. Dr. iur. Ursula Cassani, Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn sowie Prof. Charles P. Friedman, PhD, die Ehrendoktorwürde. Der «Credit Suisse Award for Best Teaching» ging an Dr. Cyrill Mamin. Der Universitätsverein verlieh seine Dissertationspreise an Dr. Sabine Baggenstos, Dr. des. Anne Beutter, Dr. Silvan Schenkel und Dr. Christian Frey.

Mit dem von der ALUMNI Organisation vergebenen Preis «Alumna des Jahres» und «Alumnus des Jahres» wurden Michèle Bucher, Stadtschreiberin der Stadt Luzern, und Michael Rauchenstein, SRF-Auslandkorrespondent in Brüssel, ausgezeichnet.

Im Anschluss an die Ehrungen präsentierten Doktorierende der vier Fakultäten und des Departements Gesundheitswissenschaften und Medizin ihre Forschungsprojekte.

Für die musikalische Rahmung des Anlasses sorgten das Alphorntrio Imlig und das Kammerensemble des Campusorchesters unter der Leitung von Michael Köck.

Weitere Informationen:

Aufzeichnung, Referate und Impressionen vom Dies Academicus

News "Dies Academicus 2021" mit Angaben zu Ehrendoktoraten und Preisträgerinnen und -trägern
 
Auskunft: Lukas Portmann, Kommunikationsbeauftragter Universität Luzern, +41 41 229 50 90, lukas.portmannremove-this.@remove-this.unilu.ch