Abschlüsse in Humanmedizin
43 Absolventinnen und Absolventen des Joint Medical Masters erhielten am vergangenen Freitag ihre Eidgenössischen Diplome. Die Universität Luzern verabschiedete damit den dritten Master-Jahrgang in Humanmedizin.
Die feierliche Übergabe der Diplome im Zeugheersaal des Hotels Schweizerhof in Luzern markierte für die Studierenden den Schlusspunkt im Joint Medical Master, einem gemeinsamen Studiengang der Universitäten Luzern und Zürich (s. Box unten). Nach dem Bachelorstudium im «Luzerner Track» der Universität Zürich vertieften die Studierenden ihr Wissen im Masterstudium in Luzern, wo der Fokus auf klinischer Ausbildung, interprofessioneller Zusammenarbeit und dem Gesundheitssystem lag.
Für den besten Masterabschluss wurde beteits im Sommer Kevin Brunold aus Fischbach-Gösslikon, Aargau, ausgezeichnet (s. Newsmeldung vom 12. Juni 2025).
Eine neue Generation Ärztinnen und Ärzte
Dr. med. Dr. sc. Stefan Gysin, MME, Studiengangsleiter Medizin, eröffnete die Feier. Im anschliessenden Grusswort von PD Dr. med. Olivier Giannini, Mitglied des Zentralvorstands der FMH, wurde die Bedeutung der jungen Generation für das Schweizer Gesundheitswesen betont. Die frisch diplomierten Ärztinnen und Ärzte bringen neue Perspektiven, Engagement und Verantwortung mit und tragen dazu bei, die medizinische Versorgung auch künftig sicherzustellen.
Vom Studienmarathon zum Eintrag im MedReg
Einen besonderen Höhepunkt der Feier bildete die Rede der beiden Absolvierenden Rafael Muff und Mattia Meier. Mit Humor und einer Prise Selbstironie blickten sie auf sechs intensive Studienjahre zurück, die durch lange Lernnächte, Prüfungen und viele gemeinsame Erlebnisse geprägt waren. Ihr Studium resümierten sie mit folgender Bilanz: 12’000 bis 15’000 Stunden Lernzeit und rund 2’500 Tassen Kaffee. Ihr Fazit: Vieles wurde gelernt, noch mehr erlebt. Mit der im September erhaltenen persönlichen GL-Nummer (Global Location Number) tragen sie nun ganz offiziell den Titel Ärztin bzw. Arzt. Auch wenn der Weg für jede und jeden unterschiedlich war, haben letztlich alle auf ihre eigene Weise erfolgreich den Eintrag ins MedReg, das Medizinalberuferegister des Bundes, erreicht.
Inspirierende Worte und Alumni-Perspektive
Die Diplome wurden von Prof. Dr. med. Balthasar Hug, Prodekan Medizin und Chefarzt Innere Medizin am Luzerner Kantonsspital, an die neuen Ärztinnen und Ärzte übergeben. Mit seiner anschliessenden Festrede wagte KD Dr. med. Johannes Scholte, PhD, MME, einen Blick in die Zukunft: Er skizzierte, basierend auf eigenen Erfahrungen, welche Höhenflüge und Herausforderungen auf die jungen Kolleginnen und Kollegen in den kommenden Jahren warten. Auch Alumnus Luca Siragusa, einer der ersten Absolventen des Joint Medical Masters, teilte seine Erfahrungen aus den ersten Jahren im Berufsleben. Zudem stellte er sich als Co-Präsident der Sektion Humanmedizin die Alumni Organisation der Universität Luzern vor.
Dank und ein poetischer Schluss
Zum Abschluss der Feier bedankten sich Aleksandra Bosancic, Selina Öztürk und Noemi Singer im Namen des Jahrgangs bei allen Personen, die das Studium begleitet, gefordert und gefördert haben. Die drei Studentinnen hatten die Feier selbst organisiert und sorgten damit für einen stimmungsvollen Rahmen, der den besonderen Moment würdigte.
Bevor das Buffet eröffnet wurde, schloss Stefan Gysin den Abend mit jenem Satz, der bereits auf der Einladungskarte stand: «Wir feiern: Das Ende eines Kapitels, aber nicht der Geschichte.»
Der Joint Medical Master an der Universität Luzern
Beim «Joint Medical Master» handelt es sich um einen gemeinsamen Masterstudiengang der Universitäten Luzern und Zürich. Die Studierenden sind für die ersten drei Bachelorstudienjahre an der Universität Zürich im sogenannten «Luzerner Track» eingeschrieben und erwerben dort einen Bachelor in Humanmedizin. Einzelne Lehrveranstaltungen finden bereits während des Bachelors in Luzern statt. Für den ebenfalls drei Jahre dauernden Masterstudiengang wechseln die Studierenden an die Universität Luzern. Im Master finden zwei Drittel der Lehrveranstaltungen an der Universität Luzern und in Zentralschweizer Gesundheitsinstitutionen statt. Hauptpartner sind das Luzerner Kantonsspital, das Schweizer Paraplegiker-Zentrum, die Hirslanden Klinik St. Anna und die Luzerner Psychiatrie. Ein Drittel der Lehrveranstaltungen im Masterstudium verantwortet die Universität Zürich. Das Studium wird mit einem «Master of Medicine» abgeschlossen, welcher wiederum Voraussetzung für die Anmeldung zur Eidgenössischen Prüfung in Humanmedizin ist. Das dort erlangte Diplom ist für die spätere Berufsausübung und ärztliche Weiterbildung erforderlich.
