Warum es keine testimoniale Ungerechtigkeit gibt (nur jede Menge Diskriminierung)

Vortrag von Prof. Dr. Christine Bratu (Göttingen) im Rahmen des Philosophischen Kolloquiums

Datum: 7. Mai 2024
Zeit: 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr
Ort: Uni/PH-Gebäude, Raum 3.B48 (3. OG)

Der Anlass wurde vom 28. Mai auf den 7. Mai 2024 vorverschoben.

In diesem Vortrag wird dafür argumentiert, dass es – anders als dies Miranda Fricker prominent behauptet hat – keine testimoniale Ungerechtigkeit gibt. Denn auch wenn es (epistemisch und moralisch) besser wäre, wenn wir uns in unseren Glaubwürdigkeitseinschätzungen anderen gegenüber nicht von Vorurteilen leiten liessen, können wir uns wechselseitig keine epistemischen Zustände schulden. Um ihr spezifisches moralisches Übel besser zu fassen, sollten wir Situationen, in denen wir Personen aufgrund von Vorurteilen als unglaubwürdig abtun, stattdessen als Instanzen von Diskriminierung verstehen.

Christine Bratu ist Professorin für Philosophie mit einem Schwerpunkt in der Genderforschung an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie arbeitet vor allem zu Fragen der analytischen feministischen und der politischen Philosophie sowie zu Themen an der Schnittstelle von Moralphilosophie und Erkenntnistheorie.

Im Philosophischen Kolloquium präsentieren eingeladene Referent:innen philosophische Themen und stellen sie zur Diskussion. Die Veranstaltungen richten sich an Forschende, Studierende und an ein fachlich interessiertes Publikum.

Die Teilnahme ist kostenlos. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Flyer Philosophisches Kolloquium FS 2024