Offene Forschungsdaten: Preis für Rechtsdatenbank
Die Akademien der Wissenschaften Schweiz (a+) haben das Projekt «Choice of Law Dataverse» der Rechtswissenschaftlichen Fakultät mit dem Nationalen Preis für offene Forschungsdaten ausgezeichnet.
Das mit dem «Swiss National ORD Prize» prämierte Projekt wird von Prof. Dr. Daniel Girsberger, Professor für Schweizerisches und Internationales Privat-, Wirtschafts- und Verfahrensrecht sowie Privatrechtsvergleichung, und Senior Researcher Agatha Brandão geleitet. «Choice of Law Dataverse» verknüpft internationales Privatrecht mit Digitalisierung und schafft ein frei zugängliches, systematisch aufgebautes Online-Datenarchiv zur Rechtswahl. Nationale Vorschriften, Gerichtsentscheidungen und Schiedssprüche aus über 100 Rechtsordnungen werden gesammelt, aufbereitet und auf Englisch verfügbar gemacht.
Die im Rahmen eines vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekts entwickelte Plattform soll es Studierenden, Forschenden, Rechtsanwältinnen und -anwälten sowie Richterinnen und Richtern ermöglichen, Fragestellungen des internationalen Privatrechts effizienter zu analysieren. Individuelle Datensammlungen sollen künftig entfallen, da relevante Informationen direkt über die Plattform zugänglich sind. Gleichzeitig können neue Forschungsdaten unmittelbar in der Praxis berücksichtigt werden.
Mit der Auszeichnung wird ein Projekt gewürdigt, das das komplexe Feld des internationalen Privatrechts durch offene, digitale Forschungsdaten nachhaltig und transparent zugänglich macht. Der Preis wird zum dritten Mal verliehen; eine zweite Auszeichnung erging an ein an der ETH Zürich verortetes naturwissenschaftliches Projekt. Die Akademien der Wissenschaften Schweiz bauen Brücken zwischen Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik; sie sind auf der Basis eines bundesrätlichen Mandats tätig.
Communiqué von a+
Früheres Interview mit Agatha Brandão zur Thematik
