Ob Bundesrätin, Firmenchef oder Sportlerin: Sofiya Miroshnyk (29) hat als TV-Journalistin regelmässig mit bekannten Persönlichkeiten zu tun. Erste Schritte ins Berufsfeld gelangen der Absolventin des Bachelors in Philosophy, Politics and Economics bereits während des Studiums.

Hat den Sprung ins TV-Business geschafft: PPE-Absolventin Sofiya Miroshnyk im Regieraum von «Blick TV». (Bild: Markus Forte)

Journalistin – für viele ein Traumberuf. Wie haben Sie den Einstieg geschafft?

Sofiya Miroshnyk: Ich habe im Studium viel für den «Campus-Blog» und weitere Formate geschrieben. Weil es mir Spass gemacht hat, bin ich immer besser geworden. Ich bewarb mich in meiner Studienzeit für ein Praktikum beim SRF für «Schawinski», erhielt hier zwar eine Absage, bekam aber kurze Zeit später eine andere Stelle bei der Sendung angeboten. Anschliessend arbeitete ich als Redaktorin beim SRF und als Produzentin für die «Arena». Seit Anfang Jahr bin ich als Tagesleiterin bei Ringier für «Blick TV» im Einsatz. 

Geplant oder eher Zufall?

Dazu gehören etwas Glück, viel Arbeit und die Bereitschaft, Chancen zu packen, die sich bieten. Mir sind die Jobs oftmals zwei Schuhnummern zu gross vorgekommen. Ich machte es trotzdem, wagte den Sprung ins kalte Wasser und lernte in kurzer Zeit viel dazu. Das hat sich ausgezahlt.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job, was weniger?

Ich liebe es, als Journalistin täglich in neue Themen einzutauchen. Und ich muss immer wissen, was auf der Welt läuft. Kein Tag ist wie der andere, und das gefällt mir. Natürlich ist das auch streng, aber untätig rumsitzen und Däumchen drehen wäre so gar nicht mein Ding. 

Wie sieht ein Tag als Tagesleiterin im TV-Business aus?

Ich plane, was wir im digitalen TV-Programm zeigen und in welcher Form. Dabei bin ich verantwortlich für den Inhalt, den Reporterpool und die Video-Redaktorinnen und -Redaktoren, plane Talks mit Gästen und mache am Schluss den Kontrollblick. Ich halte alle Fäden zusammen.

Ich habe an der Uni gelernt, schnell viele Informationen zu verarbeiten.

Im vergangenen Herbstsemester haben Sie den Abschluss des Bachelors in Philosophy, Politics and Economics (PPE) erlangt. Inwiefern helfen Ihnen die erworbenen Skills im Job?

Im Studium erhält man eine grosse Bandbreite an Grundlagenwissen über Philosophie, Politik und Wirtschaft. Gerade im Journalismus kommt man damit sehr weit. Ich habe an der Uni auch gelernt, schnell viele Informationen zu verarbeiten, einen Text querzulesen – statt Wort für Wort – und das Wichtigste in kurzer Zeit zu erfassen. 

Warum hatten Sie sich für die Universität Luzern entschieden?

Die Kombination aus Philosophie, Politik und Ökonomie hat mich überzeugt. Philosophie war schon lange eine Passion: Als ich als Teenager das erste Buch von Schopenhauer las, war es um mich geschehen. Und die persönliche und lockere Atmosphäre an der Uni gefiel mir. Ich nehme viele Freundschaften und schöne Erlebnisse aus dieser Zeit mit. Die Lage direkt am Vierwaldstättersee ist zudem einfach einmalig. Wer kann schon nach der Vorlesung noch kurz eine Schiffsrundfahrt einlegen?

Welchen Tipp haben Sie für Studierende? 

Nicht zu viel Zeit vertrödeln beim Versuch, eine E-Mail an eine Professorin oder einen Professor zu schreiben. Einfach machen.

Bei PPE handelt es sich um einen schweizweit einzigartigen Studiengang: Im Bachelor erhalten die Studierenden in Philosophie, Politikwissenschaften und Ökonomie eine fundierte Ausbildung. Im Master können sie die vorhandenen Fachkenntnisse in den drei Fächern vertiefen und sich eine hohe Methodenkompetenz aneignen.

Mirjam Wishart
Verantwortliche für Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät