Frau mit Boomerang
(Bild: ©istock.com/ferrantraite)

Australische Wurfwaffen tun es, aber auch Sergio Ermotti (UBS), Howard Schultz (Starbucks) oder Bob Iger (Disney): an ihren Ausgangsort zurückkehren. Personalfachleute bezeichnen mit Boomerangs jene Mitarbeitenden, die nach ihrem Ausscheiden zu einem späteren Zeitpunkt erneut in dasselbe Unternehmen eintreten. Waren früher Mitarbeitende, die kündigten und gar zur Konkurrenz wechselten, als «illoyal» verschrien, geht der Trend heute in eine andere Richtung. Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels investieren Unternehmen vermehrt in den Erhalt ihres Alumni-Netzwerkes. Sie erhoffen sich, so gegebenenfalls von rückkehrenden Arbeitskräften zu profitieren.

Boomerangs kennen die Prozesse, Strukturen und die Kultur des Unternehmens und finden sich daher schnell zurecht. Häufig weisen sie eine hohe Arbeitszufriedenheit auf, da sie sich bewusst für die Rückkehr entschieden haben. Gleichzeitig sammelten sie ausserhalb neue Erfahrungen und können daher eine frische Perspektive einbringen. Uneindeutig bleibt die Forschung dazu, ob Boomerangs höhere Leistung erbringen als andere Mitarbeitende. Neben möglichen internen Widerständen besteht das Risiko, dass Boomerangs in alten Mustern agieren, obwohl sich zwischen Austritt und Wiedereintritt das Unternehmen in grossem Ausmass verändert haben kann. Weiter kann der Einsatz von Boomerangs auch ein Indiz für Mängel in der unternehmensinternen Personalentwicklung sein. Die Kernfragen sind demnach: Weshalb wollen Unternehmen Boomerangs zurück? Und was tun sie, um Boomerangs gut aufzufangen?

Manuela Morf

Oberassistentin am «Center für Human Resource Management» (CEHRM); Dr.
unilu.ch/manuela-morf