Martina Brunone (25) hat ein Semester an der Fordham University in New York studiert. Hatte sie im Vorfeld noch Respekt vor der grossen Stadt, konnte sich die Jus-Masterstudentin schnell eingewöhnen und war begeistert vom dortigen Campusleben.

Schlittschuhfahren mitten in New York: Martina Brunone auf dem Eisfeld «Wollman Rink» im Central Park.

Martina Brunone, wie sah ein typischer Tag in Ihrem Austauschsemester aus?

Martina Brunone: Normalerweise fuhr ich mit der U-Bahn an die Uni. Manchmal stieg ich ein paar Stationen früher aus, um zu Fuss zu gehen und die Stadt zu geniessen. Nach dem Unterricht ging ich oft auf Erkundungstour oder unternahm etwas mit Freunden.

In New York gibt es bestimmt viel zu entdecken…

Ja, einmal besuchte ich zum Beispiel ein Basketball-Spiel der Uni-Mannschaft. Jede Woche ging ich in mindestens zwei Museen – bei den meisten ist der Eintritt kostenlos. Wir assen sehr oft bei jemandem aus unserem Freundeskreis zu Hause. Das war ideal, um Gerichte aus verschiedenen Kulturen und Traditionen zu probieren, da wir alles internationale Studierende waren.

Was hat Sie an der Gast-Uni am meisten überrascht?

US-amerikanische Universitäten verfügen über grosse Campusse, auf denen man nicht nur studiert, sondern auch lebt. Der Jura- Campus der Fordham University befindet sich, im Gegensatz um Hauptcampus in der Bronx, in Manhattan, und ist eher klein, ähnlich wie bei uns in Luzern. Allgemein kann ich sagen, dass ein Studium in Manhattan wirklich traumhaft ist.

«Die Idee, dass der Campus den zentralen Ort des studentischen Lebens darstellt, gefällt mir.»
Martina Brunone

Was würden Sie am liebsten an die Universität Luzern importieren?

Die Idee, dass der Campus den zentralen Ort des studentischen Lebens darstellt, gefällt mir. Sowohl auf dem Jus- als auch auf dem Hauptcampus fanden alle Arten von Veranstaltungen statt, und es gab die Möglichkeit, Aktivitäten abseits der Lehrveranstaltungen nachzugehen, zum Beispiel Sportveranstaltungen zu besuchen oder an Treffen für internationale Studierende teilzunehmen.

Welche Lehrveranstaltung hinterliess einen bleibenden Eindruck?

«International Trade Law» war für mich ein bemerkenswerter Kurs: Ich habe viel gelernt und konnte mich effektiv mit der Internationalität, die man in ein Auslandssemester direkt erleben kann, auseinandersetzen.

Was schätzen Sie an der Universität Luzern nun mehr denn je?

Den persönlichen Kontakt zu den Menschen an der Universität. Wenn man in einer so grossen Stadt wie New York studiert, kann dieser manchmal ein wenig verloren gehen.

Was erwies sich als komplizierter oder aber einfacher als gedacht?
Ich dachte, das Einleben in einer so grossen Stadt wäre kompliziert und würde Zeit in Anspruch nehmen, aber ich fühlte mich sofort zu Hause und verstand sehr schnell, wie man mit dem «Big Apple» umgeht.

Martina Brunone unterwegs mit der New Yorker Subway.

Gab es kulturelle Missverständnisse?

In vielen Kulturen ist es nicht üblich, im Haus die Schuhe auszuziehen. Für mich ist dies jedoch fundamental. Bald wussten meine Freunde über diese strikte Regel bei mir zu Hause Bescheid. :-) Alle haben meine Einstellung dazu verstanden und oft auch geteilt, gerade weil New York nicht immer die sauberste Stadt ist.

Was haben Sie während Ihres Aufenthalts am meisten vermisst?

Abgesehen von Familie und Freunden, vor allem den Kontakt zur Natur: Mit dem Central Park verfügt New York zwar über eine echte Oase inmitten der Stadt. Oft wäre ich aber gerne in unseren Bergen und an unseren Seen spazieren gegangen.

Wo haben Sie am besten gegessen?

Das Gute an New York ist, dass man jederzeit jede Art von Essen zu sich nehmen kann. Ich habe Esswaren aus allen Ländern probiert, und alles war wirklich lecker. Was mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, sind die frisch gebackenen Kekse aus der Levain Bakery.

Haben Sie mehr oder weniger Geld ausgegeben als gedacht?

New York ist in der Tat eine sehr teure Stadt, und ich muss sagen, dass ich viel ausgegeben habe, vielleicht sogar mehr als erwartet.

Welches war Ihr prägendstes Erlebnis abseits des Uni-Alltags?

Die Menschen, denen ich während meines Aufenthalts begegnet bin, haben mich sehr viel gelehrt. Es ist ein Privileg, die Erfahrung eines Austauschsemesters mit anderen teilen zu können und von ihnen etwas über den Rest der Welt zu lernen.

Auf welche Erkenntnis sind Sie besonders stolz?

Dass ich es ganz allein geschafft habe: In jungen Jahren in eine weit entfernte Stadt zu ziehen, in der man anfangs niemanden kennt, ist kein leichter Schritt. Deshalb bin ich umso stolzer, wenn ich auf die Erfahrung als Ganzes zurückblicke.

Welche Ihrer persönlichen Fähigkeiten oder Eigenschaften haben sich im Laufe des Semesters verändert?

Ich habe mein Englisch eindeutig verbessert, da ich es täglich anwenden konnte. Weiter habe definitiv meine Fähigkeit, mich anzupassen und mit neuen Situationen umzugehen, stark verbessert.

Was raten Sie Studierenden, die ihren Auslandaufenthalt noch vor sich haben?

Jeden Augenblick voll und ganz zu geniessen, sowohl in der Uni als auch in ihrer Freizeit. Ich kann ein Austauschsemester nur empfehlen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, die sich niemand entgehen lassen sollte.

Website-Bereich Studierendenmobilität

Überblick zum Studienangebot Rechtswissenschaft im Bachelor und Master