«Der demokratische Rechtsstaat – Zur Rechtskultur des Westens und der Westkirche»
Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Adrian Loretan
Datum: | 1. Oktober 2025 |
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Zeit: | 16.00 Uhr |
Ort: | Jesuitenkirche Luzern |
Der demokratische Rechtsstaat

Der Rechtsstaat ist weltweit unter Druck. Die Rechtskultur des Westens ist ein normatives Projekt, das Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Demokratie umfasst. Die säkulare Vernunftphilosophie der Aufklärung hat Wurzeln im christlichen Naturrecht, wie Immanuel Kant und Max Weber betonen. Im 18. Jahrhundert liefern die natural rights (oder Menschenrechte) die Legitimation für die Revolutionen in den USA und in Frankreich. Im 20. Jahrhundert wurde aus den natural rights die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 entwickelt. Damit ist ein Weltethos entstanden, das säkulare und theologische Vorstellungen verbindet.
Das Buch zum Thema ist am Abend erhältlich:
Adrian Loretan, Der demokratische Rechtsstaat – eine Ideengeschichte. Zur Rechtskultur des Westens und der Westkirche, Zürich 2025.
Auch kostenfrei im Open access zugänglich Link folgt
Programm & Anmeldung
16.00 Uhr | Grussworte Prof. Dr. theol. Margit Wasmaier-Sailer, Dekanin Theologische Fakultät Prof. Dr. iur. Bernhard Rütsche, Stellvertretender Rektor der Universität und Prorektor Universitätsentwicklung |
16.20 Uhr | Abschiedsvorlesung Prof. Dr. iur. can. et lic. theol. Co-Referat Prof. Dr. iur. Julia Hänni, |
| Eine Choralschola singt unter der Leitung von Choralmagister Prof. Dr. phil. David Eben, (Universität Prag). |
18.00 Uhr | Einladung zum Apero im Lichthof Luzern (Anmeldung erforderlich) |
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos. |
Zur Person
Adrian Loretan, Ordinarius für Kirchenrecht und Staatskirchenrecht; Co-Direktor des Zentrums für Religionsverfassungsrecht.
- Herausgeber der Reihen: ReligionsRecht im Dialog (38 Bände)und Religionsrechtliche Studien (7 Bände).
- Autor: Der demokratische Rechtsstaat – eine Ideengeschichte. Zur Rechtskultur des Westens und der Westkirche, Zürich 2025 und im open access (Link folgt).
- Co-Autor: Kanonistik – Rechtswissenschaft oder Theologie?, Freiburg i.Br. 2024, QD 336.
- Herausgeber: Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt in der Kirche, Zürich 2023.
- Autor: Wahrheitsansprüche im Kontext der Freiheitsrechte, Zürich 2017.
- Co-Herausgeber: UN-Kinderrechtstagung in verschiedenen amerikanischen Rechtsjournals: "Berkley Law Journal", CARDOZO INTERNATIONAL & COMPARATIVE LAW REVIEW und N.Y.U. Review of Law & Social Change
Zur Rechtskultur des Westens
Die Kirche erinnert sich jeden Abend an eine Frau, die sich mit dem Unrecht nicht abfindet. Maria singt: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben.“ (Lk 1, 52-53)
„Ohne […] die Hoffnung auf das Jüngste Gericht hätte die westliche Rechtstradition nicht entstehen können.“ (Harold Berman) Im Ordensrecht entwickeln die Zisterzienser um 1115 den Begriff parliamentum. Diese kirchliche Rechtstradition prägt das englische parliament.
Rechtsstaat und Demokratie sind zerbrechlich. Um dafür einzustehen, braucht es ein Mindestwissen über deren Herkunft und eine Motivation.
Kontakt
Universität Luzern
Professur für Kirchenrecht und Staatskirchenrecht
Prof. Dr. Adrian Loretan
Frohburgstrasse 3
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T + 41 41 229 52 25
ise @ unilu.ch