Zeit-Raum-Verhältnisse visualisieren. Methodologische Überlegungen und forschungspraktische Anwendung

Fabian Mundt, M.A. (Pädagogische Hochschule Karlsruhe)

Im Rahmen des Kolloquiums Sozialforschung (organisiert von Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone und Dr. Kenneth Horvath)

Datum: 29. November 2018
Zeit: 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr
Ort: Frohburgstrasse 3, Raum 3.B52

Ausgehend von der aktuellen Debatte um die sozialwissenschaftliche Konzeptualisierung und Erforschung einer »sozialen Raumzeit« (vgl. Laux/Henkel/Knicker: 2017) konzentriert sich der Vortrag auf die Frage, wie Zeit-Raum-Verhältnisse sichtbar gemacht werden können. Auf Grundlage der Einsicht, dass es sich sowohl bei zeitlichen als auch bei räumlichen Konfigurationen um multidimensionale soziale Phänomene handelt (vgl. Baur et al. 2014), die einer theoretischen wie methodologischen Vermittlung bedürfen (vgl. Schatzki 2010), entfaltet sich die Argumentation des Vortrags in drei Schritten. Zunächst wird das theoretische Konzept der Zeit-Raum-Verhältnisse zur Diskussion gestellt. In einem zweiten Schritt werden die methodologischen Konsequenzen dieser theoretischen Heuristik diskutiert. Der letzte Schritt besteht darin, die bisher abstrakt skizzierte Forschungsstrategie zur Visualisierung von Zeit-Raum-Verhältnissen anhand von konkretem Material darzustellen. Das geschieht anhand der Daten von 325 (68 %) Lehramtstudierenden des Wintersemesters 2015/16 der PH Karlsruhe. Deren Zeit-Raum Studium – in diesem Fall die ersten drei Semester – werden mittels der genannten Verfahren in objektiver wie subjektiven Richtung sichtbar gemacht. Insbesondere die Konstruktion der »objektiven Karte« mithilfe der Statistikumgebung R wird detailliert präsentiert und diskutiert (konkret kommen die Pakete FactoMineR, factoextra, ggplot2 und ggmap zum Einsatz; der Code wird zur Verfügung gestellt).