Umbau der europäischen Peripherie und ethnographisches Modernisierungswissen, 1948–1970

Vortrag von Niki Rhyner, Doktorandin der Professur für Wissenschaftsforschung der ETH Zürich, im Rahmen des Kulturwissenschaftlichen Kolloquiums

Datum: 29. Oktober 2021
Zeit: 14.15 Uhr bis 16.00 Uhr
Ort: 3.B01

Das abgelegene Lötschental im Oberwallis, das Zürcher Oberland und die ländlichen Gebiete Baden-Württembergs: Solche Regionen waren für deutschsprachige Volkskundler*innen nach dem Zweiten Weltkrieg Untersuchungsgebiete, in denen sie die Veränderungen der Lebens- und Arbeitswelten ihres traditionellen Untersuchungsgegenstandes – des Volks – dokumentierten und analysierten. Hier passierten ihres Erachtens die relevanten Veränderungen der Nachkriegszeit; hier lagen die Brennpunkte der Modernisierung. Im Zentrum meiner Dissertation stehen ethnografische Feldforschungen in kleinen Bergdörfern, historischen Industrielandschaften und neuen Siedlungen – und nicht in Zentren der Industrie, des Wachstums und des «Booms»: Die Untersuchungsorte charakterisierten sich gerade durch ihre Kennzeichnung als ökonomische Peripherien. In den volkskundlichen Feldforschungen in der ländlich-technischen Welt entstand Wissen über die «kleinen Leute» als neuer Untersuchungsgegenstand, und diese Konstellation steht im Fokus meines Vortrags.

GasthörerInnen, die neugierig auf aktuelle Forschungsfelder der Kulturwissenschaften sind, sind herzlich willkommen.  Bitte melden Sie sich vorgängig im Sekretariat bei silvia.cavelti@unilu.ch, falls Sie teilnehmen möchten. Das Kolloquium ist als Präsenzveranstaltung angedacht. Falls Vorträge nicht an der Frohburgstrasse abgehalten werden können, erhalten Sie den Zoom-Link.