Die Hersteller von Lastkraftwagen (LKW), darunter Daimler Trucks und Scana, planen erhebliche Investionen zur Verbesserung des Güterverkehrs auf der Strasse, wie "ZEIT Online" berichtet.

Mehrere Milliarden Euro sollen in den nächsten Jahren in Onlinetechnik investiert werden. Damit können LKW untereinander und mit der Infrastruktur vernetzt werden, um die Wartezeiten beim Be- und Entladen, die Standzeiten im Stau und an der Grenze, die Leerfahrten und die Planungsschwierigkeiten zu verringern. Denn die Transportfahrzeuge stehen vor allem wegen ungenügender Daten bis zu zwei Drittel am Tag unbenutzt herum. Es fehlen Echtzeit-Informationen zu Ankunftszeiten, zu Ladekapazitäten, zu Staus, zu Rastplätzen etc.

Das Informationsdefizit, so heisst es im Zeitungsbericht weiter, soll durch "vernetzte Trucks" behoben werden. Zwar sind schon heute viele LKW über die Telematiksysteme ihrer Speditionen online und können Daten zu Ladung und Standorten verarbeiten; der Informationsaustausch beschränkt sich aber auf die Fahrzeuge der eigenen Flotte. Künftig sollen herstellerübergreifende Vernetzungsstandards greifen.

"ZEIT Online" beschreibt die möglichen Einsatzgebiete und Vorteile im Frachtverkehr: Miteinander vernetzte LKW können sich gegenseitig vor Staus und Unwetter warnen, Stehzeiten an der Zollabfertigung verringern, Leerfahrten durch eine Art "Cargo-Mitfahrzentrale" vermeiden, Rastplatzsuchen vereinfachen oder die Anfahrt an der richtigen Laderampe des Kunden erleichtern.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit bietet das sog. "Platooning", bei dem einzelne Trucks durch Computersysteme zu autonom fahrenden Konvoi zusammengeschlossen werden. In Zukunft könnten Verbände von bis zu zehn Fahrzeugen ohne menschlichen Eingriff in einer elektronisch gefügten Kolonne fahren, was die durch den Strassentransport benötigte Verkehrsfläche verringern und den Verbrauch dank aerodynamischer Vorteile senken würde.

Darüber hinaus sollen merkliche Verbesserungen für die Allgemeinheit resultieren: Die effizienteren Logistiksysteme sollen weniger unnötigen LKW-Verkehr, geringere Transportkosten-Aufschläge auf Waren und eine verminderte Luftverschmutzung bewirken.