Moralisches Risiko (engl. moral hazard) bezeichnet das Phänomen, dass sich das Verhalten von Menschen ändert, sobald sie eine Versicherung abgeschlossen haben: Wer weiss, dass sie oder er gegen Schäden versichert ist, investiert möglicherweise weniger in Prävention oder verhält sich weniger sparsam bei der Schadensbehebung.
Dies ist auch im Gesundheitskontext relevant: Krankenversicherungsschutz kann dazu führen, dass Personen riskantere Sportarten ausüben oder häufiger zur Ärztin und zum Arzt gehen, als wenn sie die Gesundheitskosten selbst tragen müssten. Für das Gesundheitssystem ist dieses Verhalten problematisch: Wenn viele Menschen mehr Leistungen in Anspruch nehmen, als eigentlich nötig wären, steigen die Kosten für die Versicherungen – und damit für die Allgemeinheit. Um dem entgegenzuwirken, setzen Versicherungen deshalb mittels Franchisen und Selbstbehalten Anreize, damit die Versicherten Kostenbewusstsein bewahren.
