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Moralisches Risiko (engl. moral hazard) bezeichnet das Phäno­men, dass sich das Verhalten von Menschen ändert, sobald sie eine Versicherung abgeschlossen haben: Wer weiss, dass sie oder er gegen Schäden versichert ist, investiert möglicherweise weniger in Prävention oder verhält sich weniger sparsam bei der Schadensbehebung. 

Dies ist auch im Gesundheitskontext relevant: Krankenversiche­rungsschutz kann dazu führen, dass Personen riskantere Sport­arten ausüben oder häufiger zur Ärztin und zum Arzt gehen, als wenn sie die Gesundheitskosten selbst tragen müssten. Für das Gesundheitssystem ist dieses Verhalten problematisch: Wenn viele Menschen mehr Leistungen in Anspruch nehmen, als eigentlich nötig wären, steigen die Kosten für die Versicherungen – und damit für die Allgemeinheit. Um dem entgegenzuwirken, setzen Versicherungen deshalb mittels Franchisen und Selbstbehalten Anreize, damit die Versicherten Kostenbewusst­sein bewahren.

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Renate Strobl

Lehr- und Forschungsbeauftragte für Gesundheitsökonomie; Dr.