Was für Frischverliebte gilt, gilt auch häufig für neue Mitarbeitende. Diese befinden sich gefühls mässig im «Honeymoon», also in ihren Flitterwochen, und betrachten die neue Stelle durch die rosarote Brille: Die Arbeitsbedingungen sind perfekt, die Herausforderungen überaus spannend und die neuen Kolleginnen und Kollegen allesamt hilfsbereit. Nach der ersten Begeisterung folgt dann die Ernüch terung, der sogenannte «Hangover»: Überstunden sammeln sich an, gewisse Aufgaben werden zur lästigen Routine und einer der vermeintlich hilfsbereiten Kollegen entpuppt sich als unzuverlässig. Diesen Umschwung von der anfänglichen Begeisterung in die erste Ernüchterung bezeichnet die Personalforschung als Honeymoon-Hangover-Effekt. Dieser Effekt erklärt unter anderem, weshalb es besonders innerhalb der ersten zwei Jahre nach Stellenantritt zu relativ vielen Kündigungen kommt.

Manuela Morf
Oberassistentin am Center für Human Resource Management
unilu.ch/manuela-morf