«Auge um Auge, Zahn um Zahn…» - das Stereotyp der «jüdischen Rachsucht» und seine biblischen Grundlagen
Dr. Matthias Ederer, Professor für die Exegese des Alten Testaments
Fastenvortrag
| Datum: | 8. März 2026 |
|---|---|
| Zeit: | 18.15 Uhr |
| Ort: | Jesuitenkirche, Bahnhofstrasse 11, Luzern |
Die biblische Formulierung «Auge um Auge, Zahn um Zahn…» ist im Deutschen sprichwörtlich geworden. Wir verwenden sie zusammen mit Metaphern wie «Rachsucht» oder «Eskalationsspirale» und verbinden sie oft auch mit dem – in diesem Zusammenhang klar abwertend gemeinten – Adjektiven «alttestamentlich» oder «jüdisch». Ein klares Bild! Wirkungsgeschichtlich verdankt sich dieses einem Text aus der Bergpredigt, Mt 5,38-42, der oft als Gegenüberstellung von «christlicher» Barmherzigkeit und «jüdisch/alttestamentlicher» Rachsucht verstanden wird. Doch wird diese Deutung dem biblischen Texten gerecht? Diese Frage adressiert der Vortrag und entwickelt dabei eine sachgemässe Deutung des scheinbar so vertrauten «Auge und Auge, Zahn um Zahn…».
Die Veranstaltung ist Teil der Fastenvorträge 2026 der Theologischen Fakultät zum Thema «Erbe und Herausforderung: Antisemitismus in der christlichen Tradition»