Regelbasiertes globales Handelssystem unter Druck
Das regelbasierte globale Handelssystem steht unter Druck – ausgelöst durch geopolitische Spannungen, Lieferkettenstörungen, technologische Umbrüche und sicherheitsgetriebene Handelsbeschränkungen.
Am 6. Oktober 2025 referierte Frau Prof. Dr. Isabelle Van Damme, ordentliche Professorin für Internationales Wirtschaftsrecht an der Universität Bern, vor einem interessierten Publikum zu dieser Thematik. In ihrem Vortrag „The Reshaping of the Rules-Based Trading System. Challenges for Europe and the United States“ an der Universität Luzern beleuchtete sie die strategischen Herausforderungen für Europa, die Vereinigten Staaten und das transatlantische Bündnis. Prof. Van Damme verdeutlichte, wie unterschiedliche industrie- und handelspolitische Ansätze das multilaterale System der WTO belasten, aber auch Chancen für Reformen bieten. Dabei betonte sie, dass die Erhaltung des regelbasierten multilateralen Handelssystems noch immer von zentraler Bedeutung sei. Reformen müssten auf Rechtsstaatlichkeit, geteilter Verantwortung und internationaler Kooperation beruhen. Isabelle Van Dammes Ausführungen zeugten von einer vorsichtig optimistischen Sicht auf die Zukunft, in der sich das internationale Handelssystem in gewandelter und inklusiverer Form präsentieren könnte.
In der anschliessenden Diskussion wurden Fragen zu WTO-Reformen, Nachhaltigkeit und protektionistischen Tendenzen erörtert. Die gut besuchte Veranstaltung wurde organisiert von Frau Prof. Dr. Mira Burri, ordentliche Professorin für Internationales Wirtschafts- und Internetrecht, in Kooperation mit der Stiftung Professor Heinrich Kronstein, vertreten durch Stiftungsrätin Prof. Dr. Franca Contratto, und dem Luzerner Institut für Wirtschaft und Regulierung – WiRe.
