Soziologischer Standpunkt: «Fussball-EM begeistert mit friedlicher Stimmung»

Fussballfans sind überall zu sehen: Beim Spazieren in der Stadt, beim Public Viewing oder im Stadion. Einige fiebern in Trikots für ihr Lieblingsteam, andere schauen aus reinem Spass mit Freund*innen das Spiel. Die Stimmung ist auffallend friedlich – selbst die Gewalt, die oft mit Fussball verknüpft ist, scheint zu fehlen. Wie kann das sein? Und worin unterscheiden sich eigentlich friedliche Fans von solchen, die gerne Chaos stiften?

Die Kolumne erscheint alle zwei Wochen in der Luzerner Zeitung. (Bild: unsplash.com/@andrekaimk)

Prof. Dr. Nadine Arnold befasst sich in der Kolumne «Soziologischer Standpunkt» mit Fussballfans – und geht so der Frage nach, wieso die diesjährige EM so friedlich wahrgenommen wird. Vier Typen von Fans sind, laut den Soziologen Halici und Iğdir, bekannt: Die sozialen Fans, die für das Gemeinschaftserlebnis ins Stadion gehen; klassische Fans, die ihr Lieblingsteam treu unterstützen; fanatische Fans, die mit Leib und Trikot dabei sind; und Hooligans, deren Leidenschaft sich mit Gewaltbereitschaft mischt. Dabei unterscheiden sich die Persönlichkeiten der verschiedenen Fans kaum. Das heisst, auch Hooligans mit ihrer Gewaltbereitschaft ähneln friedlichen Fans. Wie kommt es dann also zu Gewalt? Und weshalb hat gerade die diesjährige EM scheinbar wenig davon? Die Kolumne liefert soziologische Antworten und zeigt, was Fangruppen alles auswirken können. Zur Kolumne!