Muslime aus der Türkei, vom Balkan und aus Nordafrika kamen, meist im Zuge von Arbeitsprogrammen, seit den 1960er Jahren in den Kanton Luzern. 1976 gründeten türkische Muslime an der Hauptstrasse in Reussbühl die erste Moschee. Anderssprachige Gruppen, die zunächst ebenfalls dort beteten, gründeten mit der Zeit eigene Gebetsräume und Moscheen. Zurzeit bestehen neun Moscheen im Kanton Luzern. Sie befinden sich alle in der Agglomeration von Luzern. Mit wenigen Ausnahmen sind die Moscheen durch die jeweiligen sprachlich-nationalen Traditionen geprägt, stehen aber jeweils allen Gläubigen und Interessierten offen und werden auch von Musliminnen und Muslimen aus den Kantonen Ob- und Nidwalden aufgesucht, wo es keine Moscheen gibt. Die Vielfalt des Islam ist auch im Kanton Luzern vorhanden. Im Kanton Luzern lebten im Jahr 2000 13’200 Muslime und Musliminnen (ab 15 Jahre), im Jahr 2021 waren es knapp 17'000 (ab 15 Jahre).

Neben den Moscheen gibt es den Islamischen Frauenverein Luzern sowie die Islamische Gemeinde Luzern (IGL), eine weitere Mitgliederorganisation mit koordinierenden Funktionen. Durch die IGL können Musliminnen und Muslime gemeinsame Interessen vertreten und Vorhaben umsetzen, wie es 2008 etwa mit der Einrichtung eines muslimischen Gräberfeldes auf dem Luzerner Friedhof Friedental geschah. Seit 2022 unterhält die IGL eine eigene Geschäftsstelle, die für öffentliche Anfragen zur Verfügung steht. Muslime und Musliminnen beteiligten sich regelmässig an der jährlichen «Woche der Religionen» (Anfang November) mit einem «Tag der offenen Moschee» und engagieren sich ebenso seit Jahren an der Informations- und Begegnungsveranstaltung «Unter einem Dach» der Luzerner Religionsgemeinschaften. Zum eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag unterzeichnen sie seit 2009 gemeinsam mit dem Kanton und den Landeskirchen das Bettagsmanifest.