Ein Leben lang Alumni

Jahresbericht 2020: Vorwort Marcel Schwerzmann, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern, Präsident des Universitätsrats

Marcel Schwerzmann, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern, Präsident des Universitätsrats. (Bild: Silvan Bucher)

Das Studium markiert einen wichtigen Lebensabschnitt und bleibt ewig Teil des Curriculum Vitae. Mehr noch: Für Alumnae und Alumni ist es oft eine lebenslange Beziehung zur Universität. Und was so lange dauert, trägt man tief im Herzen. Damit diese Verbindung auch lebt, üben Alumni- Vereinigungen eine wichtige Bindegliedfunktion zwischen den ehemaligen Studierenden und der Universität aus. Auf dieser Grundlage stellen sie ihren Mitgliedern eine fakultäts- und fachübergreifende Networking-Plattform zur Verfügung. Auch die Universität und der Standortkanton haben ein grosses Interesse am Austausch, am Zusammenhalt und Erfolg der ehemaligen Studierenden. Diese tragen den Ruf ihrer Universität in die Wirtschaft, die Gesellschaft und in die Welt hinaus.

Luzern hat seit Beginn des neuen Jahrtausends eine Dynamik hingelegt wie kaum ein anderer Kanton. Die Universität Luzern ist Teil des «Aufschwungs Luzern». Es ist kein Zufall, dass die Universität Luzern 2020 ihr 20-jähriges Bestehen in der heutigen Form feiern konnte. Waren es vor 20 Jahren noch 256 Studierende, so hat sich diese Zahl inzwischen mehr als verzwölffacht. Trotz dieser Dynamik ist die Universität Luzern überschaubar geblieben. Dafür sprechen die Kompaktheit der Fakultäten, Institute, Seminare und Forschungsstellen, aber auch der direkte Kontakt der 77 Professuren und der Dozierenden zu den Studierenden und das gute Betreuungsverhältnis.

Mit Blick auf den Wissenstransfer hat die Universität für den Kanton Luzern und die gesamte Zentralschweiz eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung. Sie bildet Kristallisationspunkte wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen. Die Universität Luzern spielt für das Fachkräftepotenzial, aber auch als Impulsgeberin für die regionale Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit eine bedeutende Rolle. Dazu gehören sowohl die praxisrelevante Forschung als auch die Lehre und der Wissenstransfer akademischer Erkenntnisse. Auch der Universitätsbetrieb selber stellt einen Wirtschaftsfaktor mit regionalwirtschaftlichen Auswirkungen dar. Dazu gehören Investitionen, Waren- und Dienstleistungsaufträge der Universität an regionale Firmen, aber auch die Ausgaben der 576 Festangestellten und der aktuell 3155 Studierenden der Universität. Von den wirtschaftlichen Impulsen profitiert zudem der Fiskus.

Ferner ist die Universität Luzern auch wichtig für unsere Volkswirtschaft. Konkret: Die Absolventinnen und Absolventen und durch sie erfolgte Gründungen von Unternehmen führen zu regionalwirtschaftlichen Vorteilen und lassen sich an konkreten Zahlen messen: Ausgerechnet im Corona-Jahr 2020 boomen Firmengründungen wie noch nie in der Zentralschweiz. Während gesamtschweizerisch ein Plus von 5,3 Prozent verzeichnet wurde, liegt der Wert für die Zentralschweiz bei 10,1 bzw. 11,1 Prozent für den Kanton Luzern. Dadurch entstehen Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze in unserer Region.

Im einst vornehmlich landwirtschaftlich geprägten Kanton ist die tertiäre Bildung die eigentliche Treiberin in der Wandlung zur Wissensgesellschaft. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass die Verbleibquote der Studierenden in der Region hoch ist. Wertvoll ist in diesem Kontext, dass die Universität Luzern die berufsbegleitende Weiterbildung gezielt ausbaut und im Zeitalter des lebenslangen Lernens auf diesen zukunftsträchtigen Bereich setzt. Dazu wurde die Weiterbildungsakademie mit bereits 430 Studierenden und die Graduate Academy geschaffen. Die Kernkompetenz der Universität Luzern ist und bleibt das humanwissenschaftliche Profil. Die Covid-19-Pandemie veranschaulicht, wie wichtig die Humanwissenschaften zur Bewältigung der Herausforderungen für die Wirtschaft und Gesellschaft sind.

Die erfolgreiche Führung einer Universität braucht viele Akteurinnen und Akteure: Ich danke allen Personen für den grossartigen Einsatz! Dazu gehören in erster Linie die Universitätsleitung, der Universitätsrat, die Dozierenden, Forschenden, Mitarbeitenden und Studierenden. Der Dank für die wertvolle Unterstützung geht aber auch an alle Freunde der Universität, die Exponentinnen und Exponenten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Ob Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft oder Politik, sie alle leben vom Austausch; genauso wie die ALUMNI Organisation, die eine wichtige Brückenfunktion hat, um ehemalige Studierende zu vernetzen, einem Brain-Drain vorzubeugen und den «Chitt» zu festigen. In diesem Sinne: Keep in touch!

Marcel Schwerzmann, im Mai 2021