Augmented Reality ist in der Schweiz angekommen

Mehr als die Hälfte der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung hat bereits Augmented Reality-Anwendungen verwendet. Dies geht aus dem «Swiss Augmented Reality Barometer», einer neuen Studie unter Leitung der Universität Luzern, hervor.

(Symbolbild istock.com/gorodenkoff)

Der am 21. Juni veröffentlichte Swiss Augmented Reality Barometer ist die erste Studie zur Nutzung von Augmented Reality (AR)-Anwendungen und der Einstellung von Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber diesen Anwendungen. Das für die Schweiz repräsentative Studienformat entstand unter der Leitung von Prof. Dr. Reto Hofstetter (Universität Luzern, Institut für Marketing & Analytics) in Zusammenarbeit mit der Software-Agentur Bitforge AG und den Schweizerischen Bundesbahnen.

Der Barometer setzt einen inhaltlichen Schwerpunkt auf Themen der Nutzung von Augmented Reality-Anwendung und die Evaluation dieser Anwendungen. Dass bereits jede zweite befragte Person einmal eine Augmented Reality-Anwendung verwendet hat, deutet darauf hin, dass die Technologie und ihre unterschiedlichen Anwendungen in der Schweiz angekommen sind. Gleichzeitig sind sich viele Nutzerinnen und Nutzer nicht bewusst, dass es sich bei den entsprechenden Anwendungen um Augmented Reality handelt.

Ausgewählte Ergebnisse der Studie

Mehr als zwei Drittel der Befragten berichten, dass sie grundsätzlich zufrieden mit ihren bisher verwendeten Augmented Reality-Anwendungen sind. Zu den am meisten verwendeten Augmented Reality-Anwendungen zählen beispielsweise Gesichtsfilter auf sozialen Medien, das virtuelle Anzeigen von Bergnamen, Abstandsmessungen in Innenräumen, aber auch die virtuelle Darstellung von Produkten. 28% der Nutzerinnen und Nutzer geben an, Augmented Reality bereits für den Zweck der virtuellen Darstellung von Produkten verwendet zu haben (z.B. virtuelles Darstellen von Möbeln oder virtuelle Anprobe von Sonnenbrillen). Zudem sind 39% aller Nutzerinnen und Nutzer von AR-Produktdarstellungen eher der Meinung, dass diese Form der Darstellung die Inspektion von Produkten in lokalen Läden zukünftig ersetzen kann.

Dazu Studienleiter Reto Hofstetter: «Augmented Reality-Produktdarstellungen ermöglichen es, die Produkte direkt am Verwendungsort zu sehen. Konsumentinnen und Konsumenten können sich dadurch ein erstes Bild von dem Produkt machen, ohne zuvor in ein Geschäft fahren zu müssen». Tatsächlich zählt das virtuelle Betrachten von «Produkten am Verwendungsort» zu den am häufigsten genannten Vorteilen der virtuellen Produktdarstellung. Neben dem Anwendungsfall der Produktdarstellung können sich bisherige Nutzerinnen und Nutzer unter anderem vorstellen, Augmented Reality-Anwendungen bei der Navigation an neuen Orten zu verwenden. Ein konkreter Anwendungsfall könnte die Navigation an Bahnhöfen sein, um schnellstmöglich an ein Gleis zu gelangen oder auch um Läden an Bahnhöfen zu finden.

Allgemein sieht Reto Hofstetter Augmented Reality-Anwendungen jedoch noch in den Anfängen. Eine Abschätzung des Potentials für den Schweizer Markt ist daher zum heutigen Stand nur schwer möglich, da eine Vielzahl weiterer Augmented Reality-Anwendungen aufkommen wird. «Diese Anwendungen im Zusammenhang mit dem Verhalten von Konsumentinnen und Konsumenten besser zu verstehen und sowohl positive als auch negative Konsequenzen der Nutzung von Virtualität zu untersuchen, sehe ich als wichtige Aufgabe künftiger Grundlagenforschung», fügt Reto Hofstetter hinzu. Ein Beispiel für eine zukünftige Verwendung von Augmented Reality sind Brillen. Schon heute kann sich in etwa ein Drittel der Befragten vorstellen, in Zukunft eine Augmented Reality-Brille im Alltag zu verwenden.

Vollständige Studie und weitere Infos

Neben diesen Erkenntnissen bietet der vollständige Studienbericht auf über 60 Seiten detaillierte Einblicke zur Nutzung von Augmented Reality-Anwendungen und zur Einstellung von Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber diesen Anwendungen. Ebenso geht der vollständige Studienbericht auf Marken und Firmen ein, von welchen sich Konsumentinnen und Konsumenten Augmented Reality-Anwendungen wünschen. Um weiterführende Erkenntnisse zu ermöglichen, berücksichtigt die Analyse an relevanten Stellen auch persönliche Eigenschaften der Teilnehmenden wie deren Affinität zu neuen Technologien oder segmentiert nach ausgewählten demografischen Kriterien.

Der vollständige Studienbericht kann auf der Webseite der Universität Luzern unter Swiss Consumer Studies bestellt werden. Dort sind zudem ausgewählte Ergebnisse des Barometers in Form von «Selected Insights» frei erhältlich.

Studienhintergrund

Datengrundlage des Swiss Augmented Reality Barometers ist eine repräsentative Online-Umfrage bei 1'014 Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz. Die Erhebung fand zwischen dem 5. und 25. November 2020 in Zusammenarbeit mit LINK statt. Der Swiss Augmented Reality Barometer ist Teil der Swiss Consumer Studies des Instituts für Marketing und Analytics (IMA) der Universität Luzern. In den Swiss Consumer Studies werden in regelmässigen Abständen Studien zu aktuellen Themen des digitalen Konsumentenverhaltens und des digitalen Marketings veröffentlicht.

Über «Augmented Reality»

Augmented Reality (engl. erweiterte Realität) ist der Überbegriff für eine Vielzahl von Anwendungen, die es Nutzenden erlaubt, die eigene reale Welt mit virtuellen Objekten in Echtzeit zu erweitern. Eine solche Erweiterung kann beispielsweise mittels mobiler Endgeräte (Smartphones oder Tablets), speziell für AR produzierter Brillen, via Computerkamera oder mittels sogenannter «Magic Mirrors» stattfinden.

Auskunft

David Finken, Doktorand (SNF) und Leiter der Swiss Consumer Studies am Institut für Marketing und Analytics der Universität Luzern, +41 41 229 58 81, swissconsumerstudiesremove-this.@remove-this.unilu.ch

Weitere Informationen zum Swiss Augmented Reality Barometer: Webseite Augmented Reality Barometer