Erste Studienhündin an der Universität Luzern
Seit einiger Zeit gehört eine besondere «Studentin» zur Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie: Mila – sie ist die erste Studienhündin an der Universität und befindet sich aktuell im Training.
Tiergestützte Interventionen – Ansätze, die den positiven Einfluss von Mensch-Tier-Interaktionen nutzen – gewinnen in der Psychologie zunehmend an Bedeutung. Besonders Personen, die mit traditionellen Therapieformen Schwierigkeiten haben, profitieren oft von der emotionalen Unterstützung durch Tiere.
An der Universität Luzern beschäftigt sich Karin Hediger, Professorin für Kinder- und Jugendpsychologie, intensiv mit dieser Thematik. In ihrer Arbeit legt Karin Hediger einen besonderen Schwerpunkt auf tiergestützte Interventionen. Damit diese fundiert erforscht und weiterentwickelt werden können, sind Tiere wie Studienhündin Mila unerlässlich und ermöglichen praxisnahe Forschung direkt im universitären Umfeld.
Gelassen im Uni-Alltag
Seit Mai pendelt Mila, eine Kurzhaarcollie-Hündin, regelmässig mit ihrer Begleitperson nach Luzern, wo sie in der Regel zwei Tage pro Woche an der Universität verbringt. Möglich ist das dank einer Bewilligung, die ihr den Aufenthalt im Gebäude erlaubt – erkennbar an ihrem «Studienhund-Bandana». Während auf dem Campus oft Trubel herrscht, bleibt Mila die Ruhe selbst. Die Zugfahrten meistert sie schlafend und beobachtet im Büro entspannt das Geschehen. Gerne holt sie sich die eine oder andere Streicheleinheit ab, bevor sie sich wieder an einem gemütlichen Plätzchen niederlässt, um zu dösen und zu entspannen – oft auch mitten im Büro.
Wer Mila im Uni/PH-Gebäude begegnet, darf sie gerne begrüssen, und wenn sie von sich aus näherkommt, auch streicheln. Bleibt sie jedoch auf Distanz oder geht ein paar Schritte zurück, freut sie sich, wenn man ihr diesen Raum lässt.
Ausbildung in Etappen
Zu Milas Ausbildung gehört erstmal, dass sie sich gut einlebt, die Räumlichkeiten und das Team der Fakultät für Verhaltenswissenschaften und Psychologie (VPF) kennenlernt. Bald wird sie auch das Verhaltenswissenschaftliche Labor regelmässig besuchen, wo künftig Studien mit ihrem Miteinbezug stattfinden sollen. Es geht darum, dass die VPF zu einem zweiten Zuhause für Mila wird, damit sie später entspannt an den Studien dabei sein kann. Starten wird sie mit sogenannten Mocktrainings. Dabei wird der Ablauf eines Experiments geprobt, noch bevor die richtige Datenerhebung beginnt. Sofern mit dem Training alles nach Plan klappt und sobald alles reibungslos läuft, kann die erste Studie zu tiergestützten Interventionen mit der Studienhündin anlaufen. In Zukunft sollen weitere Hunde an der VPF ausgebildet werden, damit nicht die ganze Arbeit auf Mila lastet.
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