Vernissage "Lebensgeschichten von Benediktinern und Benediktinerinnen"
Die beiden Publikationen "Wann ist ein Mönch ein Mönch?" von Dr. Ivo Berther und "Ein gehorsames Leben" von Dr. Esther Vorburger wurden bei einer Vernissage im Kloster Muri vorgestellt. Damit schliessen die Historikerin und der Historiker das Forschungsprojekt zu Lebensgeschichten von Benediktiner:innen ab.
Mit der Vernissage wurde eine aufwändiges Forschungsprojekt am Lehrstuhl für Kirchengeschichte der Universität Luzern präsentiert. 36 Benediktinerinnen und 29 Benediktiner wurden zwischen 2019 und 2023 interviewt und ihre Lebensgeschichten anhand der Oral-History-Methode ausgewertet. Esther Vorburger hatte den Zugang zu den Frauenklöstern, Ivo Berther konnte im Rahmen seines Dissertationsprojektes Benediktiner aus allen Schweizer Ordensniederlassungen befragen.
Prof. em. Dr. Markus Ries dankte in seiner Ansprache den beiden Forschenden für ihren unermüdlichen Einsatz. Die Wichtigkeit, sich mit Ordensgemeinschaften, dem Zusammenleben im Kloster und den sich wandelnden Lebensbedingungen auseinanderzusetzen zeigten, so Markus Ries, bereits die vergangenen Forschungsprojekte, die Esther Vorburger erfolgreich durchführen konnte - so etwa zu religiösen Frauengemeinschaften in der Ostschweiz oder zu Diakonissen und Ordensschwestern im 20. Jahrhundert. Die Oral-History-Methode, also die wissenschaftliche Datenerhebung durch Interviews, anzuwenden, habe sich dabei aus den Erfahrungen im Kontakt mit den Klöstern ergeben. Esther Vorburger berichtete von den schönen Begegnungen, die in ruhigen Momenten beim Kaffetrinken mit den Ordensschwestern entstanden waren. Dass viele der Schwestern zunächst meinten, sie hätten eigentlich nichts zu erzählen, sage viel über die Bescheidenheit der Frauen aus, so Esther Vorburger. Sie sprach allen Schwestern ihren grossen Dank für die Bereitschaft aus, sich auf das Projekt einzulassen, namentlich den anwesenden Vorsteherinnen des Klosters Fahr, Priorin Irene Gassmann, und der Abtei Hermetschwil, Äbtissin Angelika Streule.
Auch Ivo Berther schloss sich diesem Dank an: Die Männer, die sich bereit erklärt hätten, für sein Dissertationsprojekt mitzuwirken, hätten einen grossen Vertrauensvorschuss geleistet. Mit Offenheit auch gegenüber Lebenskrisen und einem selbstkritischen Blick auf die eigene Berufungsgeschichte konnten sie zu einem umfassenden Bild des sich wandelnden Lebens von Benediktinern in der nachkonziliaren Zeit berichten. “Erzählen Sie mir Ihre Lebensgeschichte” - mit diesem Satz startete jedes der 29 Interviews. Daraus setzte sich ein umfassendendes Profil an Berufungen, Aufgaben und Alltagserfahrungen zusammen.
Martin Allemann, Geschäftsführer der Stiftung der Geschichte Kloster Muri, konnte anschliessend die beiden Monografien, die in der Reihe “Murenser Monografien” erschienen sind, den Vertreter:innen der Ordensgemeinschaften überreichen.
Beide Publikationen sind im chronos Verlag erhältlich:


